kontakt 04/2021

9 Energiepreise | kontakt VSE ist inder aktuellenSituationbesonders teuer. Nur aufgrund einer mehrjährig ausgelegten Beschaffungsstrategie sind die meisten Gasversorger jetzt nicht gezwungen, den enormenAnstieg auf der Bezugskostenseite 1:1 an ihre Kunden weiterzugeben. Anders als bei der neuen CO2-Steuer, die jedes Jahr ansteigen wird. Diesen Faktor werden die Versorger zusätzlich in ihrer Preiskalkulation berücksichtigen müssen. Der Strompreis Auch bei Strom haben sich für Versorger hohe Preissteigerungen auf der Bezugsseite ergeben. SteigendeErdgaspreisewirken sich automatisch auf die Strompreise aus, wenn mit Hilfe vonGaskraftwerkenStromerzeugt wird. Dieser Effekt verstärkt sich an der Börse angesichts der beschlossenen Ausstiege aus Kohle- und Kernenergie. Denn künftig wird viel mehr Erdgas als einzig verbliebene Alternative benötigt, um die Energiewende „abzusichern“. Im Unterschied zu Gas jedoch gibt es bei Strom eine potenziell entlastende Komponente: die EEG-Umlage. Wie die Übertragungsnetzbetreiber Mitte Oktober bekannt gegeben haben, wird sie ab Januar 2022 von derzeit 6,5 auf 3,723 ct/kWh gesenkt. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt sie also um 43Prozent und erreicht damit demniedrigsten Stand seit zehn Jahren. Das Gros der etablierten Versorger wie energiswird seine Strompreise demnach im nächsten Jahr für Bestandskunden leicht senken. Denn die großen Anbieter kaufen Energiemit einemVorlauf von circadrei Jahrenein,währenddie „Teuerungskomponente Gas“ die Preise „lediglich“ seit etwa sieben Monaten beeinflusst. In 2022wird das Segment der Tarifkunden (Privat- undGewerbekunden) also etwas profitieren. Neukunden hingegen können insofern nicht in diesen Genuss kommen, als sie in der langfristig angelegtenStrategie schlichtwegnochnicht eingeplant werden konnten. Neben Neukunden, natürlich ebenso wie Verbrauchern, die ihren Anbieter häufig wechseln, müssen besonders Industriekunden die aktuellen Bezugspreise an den Börsen 1:1 stemmen. Und der Börsenstrompreis kann nur dann sinken, wenn der aktuelleHausse-Trend für Erdgas nachhaltig abflaut. Lässt dieser in nächster Zeit nicht nach, werden auch die Möglichkeiten der besten Beschaffungsstrategie irgendwann einmal erschöpft sein. Dannmüssen allemit Preissteigerungen rechnen und selbst energis muss die höheren Preise weiterreichen – am Ende sogar an die treuen Bestandskunden in den Haushalten. Die besondere Rolle der Versorger Versorger profitieren von ihrer Branchenerfahrung. Sie haben die Möglichkeit, langfristig auf Basis eines großen und festen Kundenstamms im großen Stil planen und ordern zukönnen. Das gibt beidenSicherheit, Versorgern wie Verbrauchern. Ihre erfahrenenEinkäufer beobachtenEntwicklungenan der Börse täglichund sind somit verlässlich in der Lage, Trends präzise zu prognostizieren. Kunden, die sich beispielsweise für einen Tarif mit Preisgarantie entschieden haben, für zwölf oder 24 Monate, haben für diese Zeitspanne garantiert nichtsmit dieser Krise zu tun. Guter Rat – mit Schwung gestärkt aus der Krise Der wahre Wert von Service und umfassender Beratung vor Ort erschließt sich Verbrauchern oftmals erst auf den zweiten Blick. Der Trendgeht bei vielenVerbrauchern zu verlockenden Angeboten der Vergleichsportalemit ihren neongelbenPreisschildern. Doch auch sie können letzten Endes die Gesetze des Marktes nicht außer Kraft setzen. Dem setzen regionale Versorger und Stadtwerke ihre Beratungsleistung entgegen. Und ihr Rat an die Verbraucher lautet hier, die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ganzheitlich und langfristig in alle künftigen Überlegungen und Entscheidungen einfließen zu lassen. [tj] Weitere Infos: www.energis.de

RkJQdWJsaXNoZXIy NTg2OTg=