entweder gesprengt, niedergerissen oder händisch abgebaut.“ Danach gilt es, die Stoffe, die nach diesem Rückbau übrigbleiben, zu trennen. Im Wesentlichen sind dies mineralische Stoffe wie Beton, Klinkersteine, Lochsteine, Putz sowie Metalle und Armierungsstahle. Diese Stoffe werden getrennt, zum einen die mineralischen Reststoffe und zum anderen die Metalle. Die mineralischen Stoffe – das sind immerhin fast 80 Tausend Tonnen – werden einer Qualitätsprüfung unterzogen. Genügen die Analyseergebnisse den strengen Vorgaben des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz, werden Beton und Steine geschreddert und je nach Körnung auf unterschiedliche Halden gehäuft. Später werden die Kellerräume des früheren Kraftwerkes mit diesem Material aufgefüllt. Die Metalle – teils große Platten, dicke Rohre und Motorenbestandteile – werden erst einmal mit riesigen Metallscheren oder Gasschneidlanzen zerkleinert und danach sortiert und weiterverwertet. Der Stahlschrott geht fast vollständig zur Weiterverwertung in die Saarländische Stahlindustrie nach Dillingen oder Völklingen. VSE-Vorstand Dr. Stephan Tenge zeigt sich beeindruckt von der Präzision des Rückbaus. „Ich bin sehr stolz darauf, was die Kolleginnen und Kollegen hier schon erreicht haben. Weite Teile des Kraftwerkes sind bereits rückgebaut. Hier wird wirklich hochprofessionell gearbeitet. Aber – ich bin ganz ehrlich – da ist auch ein bisschen Wehmut. Nach über 60 Jahren sichere Stromproduktion für das Saarland wird hier ein erfolgreiches Kapitel der VSE-Geschichte abgeschlossen.“ Da schlagen zwei Herzen in der Brust des technischen VSE-Vorstands. Ihm geht es wie vielen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der VSE-Gruppe. Dennoch blickt Tenge mit Zuversicht in die Zukunft. „Wir haben uns ja nur aus der konventionellen Erzeugung verabschiedet. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien steht bei uns voll im Fokus. Wir sind jetzt schon der größte Betreiber von Erneuerbaren Energien im Saarland und wollen hier unsere Kapazität in den nächsten Jahren verdoppeln. Das ist ein wichtiger Schwerpunkt neben unseren klassischen Aufgaben wie Netzausbau und Vertrieb, die wir natürlich weiter mit Hochdruck vorantreiben werden. Die Zukunft der VSE sehe ich in der Funktion des zentralen Infrastrukturdienstleisters rund um das Thema Energie. Ich sehe der Zukunft der VSE und des Saarlandes in diesem Verbund sehr zuversichtlich entgegen.“ Und wie geht es nun weiter am alten Kraftwerksstandort in Ensdorf? Dr. Tenge: „Wir gehen davon aus, dass die Rückbauarbeiten im Sommer des kommenden Jahres abgeschlossen sein werden und wir dem Land dann diese Fläche zur Ansiedlung neuer Industrien übergeben können. Nun wissen wir ja, dass sich die Pläne von Wolfsspeed verschoben haben. Völlig unabhängig davon haben wir hier einen Topstandort mit einem 380 kV-Anschluss der Amprion, mit unserem 110 kV-Anschluss, mit Strom, Gas, Wasser, Schiffsanlegeplatz und Gleisanschluss. Ich bin felsenfest überzeugt, dass dieser Standort industriepolitisch für das Saarland noch eine ganz wichtige Rolle spielen wird.“ [med] Weitere Infos: klaus.blug@vse.de kontakt VSE | 5
RkJQdWJsaXNoZXIy NTg2OTg=