zunächst für lokale und kleinere Lösungen in den Unternehmen. Er gibt aber zu bedenken, dass in den meisten Unternehmen der Einsatz von ChatGPT beispielsweise nicht erlaubt sei, obwohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter solche Tools aber privat trotzdem schon nutzen. Janzen empfiehlt KI-interessierten Unternehmen zuerst immer eine umfassende Beratung und Analyse, in welchen Bereichen der Einsatz von KI Sinn ergeben könnte. Die Einbeziehung aller Abteilungen, der Personal- und Betriebsräte, die Bestimmung eines KI-Beauftragten im Unternehmen, die Aufwandsbetrachtung, klar formulierte Zielsetzungen inklusive Weiterentwicklung und allen voran Aufklärung über KI unter Moderation von KI-Fachleuten stehen grundsätzlich am Anfang eines möglichen KI-Einsatzes im Unternehmen. Ängste bei der Belegschaft und bei den Kunden abbauen sowie realistische Erwartungen definieren, was mit KI verbessert werden könne, seien die ersten Schritte auf dem Weg für den erfolgreichen Einsatz von KI. Die Einsatzmöglichkeiten für KI-Tools sind inzwischen sehr vielfältig. Prädestiniert scheint KI für den Kundenservice und im Marketing zu sein. Ob nun 24/7-Beratung, e-Commerce, Werbung oder Influencer- Marketing mittels Avatare, auch beim Coaching oder Recruiting kann KI sinnvoll eingesetzt werden. Letztendlich geht es beim Einsatz von KI um Optimierungsaufgaben, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von lästiger Routine zu befreien. Es gibt eine Reihe von deutschen Unternehmen wie Bosch, Schneider Electric, Vodafone oder der Zahlungsanbieter Klarna, die KI erfolgreich einsetzen und sich zu first movern im Markt entwickelt haben. KI kommt mit aller Macht Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt, und viele von uns haben sicherlich schon ihre Erfahrung mit KI gemacht, sei es in Form von Chats-Bots in Callcentern oder bei der telefonischen Kundenakquisition oder vielleicht sogar im medizinischen Bereich beim Einholen einer zweiten Meinung von einem digitalen Avatar als Arzt. Es läuft sicher auch nicht alles fehlerfrei von Anfang an und zur 100-prozentigen Zufriedenheit der Nutzer. Aber KI lernt schnell und die Tools werden rasant besser. Wer erst einmal versteht, dass KI nicht die Menschen am Arbeitsplatz ersetzt, sondern die Menschen, die KI-Tools beherrschen und einsetzen, einen beruflichen Mehrwert haben, verliert mehr und mehr die Angst vor KI. Wer allerdings die Augen vor KI verschließt und glaubt, der Trend würde vorübergehen, hat sich getäuscht. Zukunftsforscher sprechen bereits von der Bot-Ökonomie, will heißen, KI-Avatare kommunizieren und arbeiten untereinander und sind nach Ansicht von KI-Experten in der Lage, den Umsatz sogar zu vervierfachen. Vielleicht klingt das zum Teil noch nach Zukunftsmusik, bei der aber auch deutsche Unternehmen mitspielen wollen. [nea] Weitere Infos: www.menter.world kontakt VSE | 33 «Nicht KI ersetzt die Menschen am Arbeitsplatz, sondern die Menschen, die KI-Tools beherrschen und einsetzen, haben einen beruflichen Mehrwert.» KI-Experte Mario Janzen, Susanne Kirsch und Oliver Geis-Sändig (v.l) von win.saarland.
RkJQdWJsaXNoZXIy NTg2OTg=