kontakt 04/2024

Avatare, die mit Kunden chatten, Klone, die an Sitzungen teilnehmen, Influencer, die Produkte pushen, Bots, die untereinander kommunizieren … KI ist auf dem Vormarsch und bahnt sich zunehmend stärker den Weg in deutsche Unternehmen und das nicht erst seitdem ChatGPT die KI hoffähig gemacht hat. Zwar setzen erst fünf Prozent der Unternehmen KI strategisch ein, aber immerhin sehen 68 Prozent in der KI reelle Zukunftschancen, sagt Mario Janzen, der Unternehmen in Sachen digitaler Transformation berät und damit auch in KI. Er war Gastredner im Startup-Zentrum Halle4 in Saarbrücken auf Einladung des Wirtschaftsnetzwerks win.saarland. Angst vor KI auf allen Ebenen Über 80 Prozent der Unternehmen haben allerdings keine konkreten Vorstellungen bzw. so gut wie keine Erfahrung, wie sie KI gewinnbringend in der Praxis nutzen können. Angst auf allen Ebenen sei der wesentliche Grund dafür, betont Janzen und versucht mit dem wohl gängigsten Vorurteil, KI baue nur Arbeitsplätze ab, aufzuräumen. „Wir müssen weg von repetitiven Aufgaben in den Unternehmen hin zu mehr Zeit für Kreativität. Zahlen aufbereiten, Standards beantworten, Prognosen tätigen, das kann KI schneller, besser und kostengünstiger. In der freiwerdenden Zeit können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz andere Aufgaben wahrnehmen, die außerdem deutlich mehr Spaß machen können. Wichtig auch in Zeiten des Fachkräftemangels.“ Weitere Hürden für den noch zögerlichen Einsatz von KI-Tools sieht Janzen vor allem in fehlenden nutzbaren Anwendungsfällen, in der fehlenden Governance und am Mangel an KI-Fachleuten und Weiterbildungsmöglichkeiten. Zudem überwiegen nach Ansicht vieler Unternehmen die Sicherheitsrisiken; Datenschutz- und Compliance-Richtlinien tun ihr Übriges. Hinzu kommt die Komplexität der Integration von KI-Tools in bestehende IT-Systeme. „Die meisten am Markt verfügbaren Tools kommen aus den USA und die Clouds befinden sich auf Servern in Amerika. Das birgt nach Ansicht vieler Datenschützer enorme Risiken für die Unternehmensdaten“, gibt Janzen zu und plädiert KI, aber wie? Künstliche Intelligenz (KI), sagen Fachleute, sei die revolutionärste Erfindung seit Gutenbergs Buchdruck. Hat schon das Internet die Welt rasant verändert, drängt KI in ganz neue Sphären vor. Ein Zurück gibt es nicht mehr, ob wir es wollen oder nicht. Die Frage lautet nur noch, wie wir mit dem Megathema KI umgehen. 32 | VSE kontakt

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