kontakt 04/2024

Wachsender Digitalisierungsanteil Auch der Digitalisierung kommt in der Energiewende eine wachsende Bedeutung zu. Einerseits in Verbindung mit dem „dynamischen Stromtarif“. Dabei werden die Strompreise für geneigte Kunden an die dynamische Preisentwicklung der Energiebörse gekoppelt, was auf der Verbraucherseite aufgrund der viertelstundengenauen Abrechnung ein intelligentes Messsystem (iMSys) zwingend erforderlich macht. Auf der anderen Seite bescheinigen Energie-Experten sogenannten Home Energy Management Systems (HEMS) ein großes Potenzial für die Zukunft. Mit ihrer Hilfe gelingt es, die verschiedenen, untereinander vernetzten Bausteine bzw. Technologien der Erneuerbaren eines Gebäudes wie die PV-Anlage auf dem Dach und den Stromspeicher, die Wärmepumpe sowie die Wallbox in der Garage und andere steuerbare elektrische Verbraucher – u. U. auch in Verbindung mit einem dynamischen Stromtarif – maximal effizient und sinnvoll aufeinander abgestimmt zu steuern. Bedeutung von Smart Metern Während die Entwicklung solcher Systeme noch in den Kinderschuhen steckt, ist auch die Verbraucherseite noch viel zu unzureichend über Möglichkeiten und vor allem die technischen Voraussetzungen jener HEMS wie intelligente Messsysteme informiert. Dabei bilden iMSys bzw. Smart Meter, bestehend aus einem digitalen Stromzähler und einer Kommunikationseinheit, dem Smart-Meter-Gateway, die digitale Infrastruktur unseres künftigen auf erneuerbaren Energien fußenden Energiesystems. Da intelligente Messsysteme benötigt werden, um anteilig mehr Strom aus erneuerbaren Energien in die Stromnetze aufnehmen zu können, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ihren verpflichtenden Einbau bis 2032 festgeschrieben. Ein „einfacher“ digitaler Stromzähler misst den verbrauchten oder eingespeisten Strom und bildet die Werte lediglich auf seinem Display ab. Im Unterschied dazu ist ein Smart Meter darüber hinaus in der Lage, die erfassten Daten über die gesicherte Verbindung eines Kommunikationsnetzes an den Messstellenbetreiber zu übertragen, von wo aus diese an den jeweiligen Energielieferanten kommuniziert werden. Diese Verbraucher- respektive Prosumer-Daten sind die Grundvoraussetzung dafür, dass Netzbetreiber in der Lage sind, einen größeren Anteil an erneuerbaren Energien harmonisch und in der gebotenen Stabilität in ihre Netze zu integrieren. Das wird nur dann möglich sein, wenn Netzbetreiber einzelne steuerbare Verbraucher wie Wallboxen in Zukunft über dasselbe Kommunikationsnetz auch autorisiert aktiv in ihrer Last aus der Ferne „dimmen“ können. Empfehlungen Alles in allem ist kein Eigenheimbesitzer angesichts der zahlreichen Unwägbarkeiten schlecht beraten, sich regelmäßig gut über Möglichkeiten und aktuelle Entwicklungen im Bereich erneuerbare Energien zu informieren. Eine Quelle neben dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist hier zum Beispiel die Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF (www.bmbf.de). Eine individuelle Energieberatung durch – neben Stadtwerken und der ARGE SOLAR – unterschiedliche, ebenso verlässliche wie kompetente Stellen vor Ort wie die Verbraucherzentrale oder den Schornsteinfeger geben verlässliche Antworten auf die wichtigsten und drängendsten Fragen. Zuallererst sollte eine Bestandsaufnahme angestrengt, sollte der Status quo eruiert werden. Wie hoch ist der Energiebedarf und wie ist es um die Gebäudesituation generell bestellt? Und was ist zu tun, wenn meine Heizungsanlage vorzeitig den Geist aufgibt? [tj.] kontakt VSE | 19 Die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach gilt nach wie vor als lohnende Investition. Vor allem für Eigenheimbesitzer, die möglichst viel von ihrem regenerativ erzeugten Strom selbst nutzen. Ergibt die Thermografie einer Gebäudefassade zu viele tiefrote Spots, sollte die Wärmedämmung verbessert werden. Eine gute Isolation dient dazu, noch bevor viel Aufwand in gute Heizungs- und Klimaanlagen gesteckt wird, aufgewendete Energie in der Immobilie zu halten.

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