kontakt 04/2023

Weitere Infos: www.schichtwechsel-saarland.de www.rehagmbh.de 57 intern | kontakt VSE in den Postausgang mit dem Vorsortieren nach In- und Ausland, Gewicht und Format sowie der Weitergabe zum Versand an die Deutsche Post. Auch Aufträge, die für andere Unternehmen erledigt werden, durfte Judith begleiten, z. B. den Versand von Prospekten, Katalogen und sogar Adventskalendern, deren unterschiedliche Ausführungen sozusagen personenscharf und korrekt an die entsprechenden Empfänger geschickt werden. Zutiefst beeindruckt „Es war ein großartiger Tag, ich bin richtig geflasht“, fasste Judith ihre Eindrücke zusammen. „Man hat mich toll aufgenommen. Engagiert und stolz haben meine „Kolleginnen und Kollegen“ mir gezeigt, woraus ihre Arbeit besteht. Auch das gemeinsame Frühstück und Mittagessen fand in einer Atmosphäre von Herzlichkeit und Wertschätzung statt.“ Überhaupt sei die Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten eine der vielen positiven Wahrnehmungen an diesem Tag gewesen. Auch die Professionalität, mit der die Prozesse bei der reha strukturiert sind, hat Judith beeindruckt. „Für die Menschen dort ist es wichtig, feste Strukturen zu haben, dann sind sie zu wirklich erstaunlichen Leistungen fähig.“ Um z. B. Schwierigkeiten mit dem Zählen kleinster Teile zu überwinden, wurde eigens eine Schablone entwickelt mit der entsprechenden Menge an Punkten, auf die die Artikel zunächst gelegt und dann erst verpackt werden. Problem optisch statt rechnerisch gelöst. Auch habe sie gelernt, dass eine körperliche Beeinträchtigung nichts mit den kognitiven Fähigkeiten zu tun hat. Das habe sie eindrucksvoll im Bereich der Qualitätssicherung erlebt. Dort wurde mit geschulten Blick geprüft, ob die Arbeiten schon den Anforderungen der Kunden entsprechen oder noch nachgebessert werden müssen. Genau dieses Eingehen auf individuelle Bedürfnisse und Fähigkeiten, gepaart mit professioneller Organisation und Qualitätskontrolle, trage dazu bei, dass sich die Menschen bei der reha sehr wohlfühlen und ausgezeichnete Arbeit verrichten. Dankbarkeit und Demut Mit dem Schichtwechsel möchten die Organisatoren Vorurteile ausräumen, Einblicke in die Werkstätten geben und sichtbar machen, wieviel wichtige und gute Arbeit Menschen mit Beeinträchtigungen leisten, so wird die Zielsetzung des Aktionstags beschrieben. Exakt diese Erkenntnisse hat auch Judith gewonnen. Was nimmt sie mit aus diesem Projekt? „Ich bin dankbar, dass mir diese Erfahrung ermöglicht wurde. Zukünftig werde ich versuchen, gehandicapten Menschen nicht immer gleich Hilfe anzubieten, sondern erst zu schauen, was sie sich selbst zutrauen. Das kann nämlich erstaunlich viel sein. Und die Urkunde für gelebte Inklusion, die ich als Überraschung von der LAG WfbM Saarland bekommen habe, wird natürlich einen besonderen Platz bekommen. Ich kann nur jedem empfehlen, an solch einer Aktion teilzunehmen, wenn sich die Gelegenheit bietet.“ [ks] Mit Stolz und Engagement: „Einweisung“ in die Arbeiten Nils Wernecke (energis) und Ingrid Schobulo (Empfang reha)

RkJQdWJsaXNoZXIy NTg2OTg=