28 VSE kontakt | Strategie & Zukunft Die Energiewende in Deutschland braucht einen Perspektivwechsel Weniger ist mehr Energiewende in Deutschland Beine machen. Wo es hakt und was man besser machen könnte, darüber diskutierten rund 140 Fachleute aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft auf dem 10. Saarländischen Energiekongress der IZES gGmbH im Saarbrücker Schloss unter dem weit gefassten Namen „Energieeinsparung und Ressourceneffizienz in Industrie, Energie- und Bauwirtschaft“. Mehr Transparenz, mehr Tempo, mehr Vereinfachung könnte man beispielsweise dem Parforce-Ritt durch den Förderdschungel des eigens aus Berlin angereisten Dr. Ron Lipka vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz entgegensetzen. EEW, BIK, KSV, EnEfG, EDL-G, GEG … die player EU, Bund Verfehlte Klimaziele, komplizierte Förderkulisse, Detailverliebtheit, ausufernde Bürokratie und mangelnde Suffizienz – die Energiewende in Deutschland kommt nur schleppend daher. Kann Deutschland eigentlich gar nicht „einfach“, so wie viele andere Länder? und Land, das Motto informieren, fördern, fordern – das dürfte einen kleinen oder mittleren energieintensiven Betrieb sicher eher leicht überfordern als nützen. „Ohne externe Hilfe geht nichts, um an lukrative finanzielle Unterstützung des Staates fristgerecht und fehlerfrei ranzukommen“, mahnt Bastian Meinig vom Consulter Ayming. Inzwischen tummeln sich auf dem Markt entsprechende internationale Consulting-Unternehmen, die sich auf Fördermittelberatung für Unternehmen spezialisiert und daraus ein neues Geschäftsfeld entwickelt haben. Dass in Gebäuden jede Menge Energieeffizienz-Potentiale stecken, ist hinreichend bekannt. Allein im Saarland sind gut drei Viertel der über 520.000 Wohn- und Nichtwohn-Gebäude vor 1977 errichtet worden, ein unvorstellbarer energetischer SanieDabei haben wir in unserem Land viele gute Ideen und Ansätze zur Energie- und Ressourceneffizienz, eine zwar unübersichtliche aber gut ausgestattete Förderlandschaft, jede Menge Erfahrung aus erfolgreich umgesetzten Projekten, das Wissen um die Dringlichkeit der Energiewende und Fachleute, die wissen wie es geht. Trotzdem tun wir so, als könnten wir mit noch mehr Verordnungen, Verboten, zeitlich immer stringenteren Vorgaben und immer mehr Fördermitteln der
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