nötigendieMitarbeiterinnenundMitarbeiter angesichts häufiger Veränderungen wie Einmalzahlungen oder Einmalabsenkungen auch ausreichend Zeit, um die notwendigen Abrechnungs- und IT-Prozesse sicher, robust und fehlerfrei für dieUmsetzung vorzubereiten.Hiermüssenz. B. entsprechendeBeträge errechnet undautomatisierteAbrechnungen für Millionen Kunden geändert werden. Zwar ist die Digitalisierung bei den EVU schon weit fortgeschritten. Trotzdem muss eine, etwa vonden zusätzlichenAnstrengungeneiner spät gestopptenGasspeicherumlage „angeschlagene“ Belegschaft aktuell beispielsweise immer neue Sonderregelungen einpflegen. Diemodifizierte „neueSoftware“ muss imAnschluss jedes Mal, bevor sie „auf dieKunden losgelassenwird“, sorgfältig und zeitaufwendig getestet werden. Und das alles kostet Zeit, unendlich viel qualifiziertes Personal und Geld. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Um ein vages Gefühl dafür zu entwickeln, wie es durch die angekündigten Entlastungen zurzeit um die tatsächliche Komplexität im Alltag der Energieversorger bestellt ist, helfen vielleicht ein paar weitere Blicke hinter den Vorhang. Bei der ersten Soforthilfe, der Entlastung in Form der Übernahme des „Dezember-Abschlags“ durch den Staat, geht dieser gemäßder Berechnungslogik der Regierung von zwölf Abschlägen pro Jahr aus. Demnach wird der Vorjahresverbrauch zur Ermittlung des Entlastungsbetrags gezwölftelt. Da jedoch einige Betriebe lediglich mit elf Abschlägen pro Jahr operieren, fehlt den betreffenden Unternehmen schon von vornherein Geld. Unbenommen davon erwächst den Werken insofern generell ein gewisses Liquiditätsrisiko, als eine verspätete Auszahlung des zugesagten „Dezember-Abschlags“ nicht mit Sicherheit ausgeschlossenwerden kann. Erschwerend hinzu schließlich kommt auch derUmstand, dass es sichbei einigenKunden um Barzahler, bei anderen wiederum um Überweiser handelt, die von Fall zu Fall händisch imSystembearbeitetwerdenmüssen. Selbstverständnis der saarländischen EVU und die Politik Wenn saarländische Vertreter kommunaler EVU handwerkliche Fehler am Entlastungspaket der Bundesregierung monieren, beschränken sich diese imWesentlichen auf die schwierige Umsetzbarkeit und das enge dafür zur Verfügung stehende Zeitfenster. Gleichzeitig räumen sie relativierend ein, dass der Entwurf unter extrememZeitdruck erarbeitet werden musste. Ferner sind die Regelungen viel zu komplex, was nachÜberzeugung vonBranchen-Insidern nicht selten aus Angst vor Missbrauch geschieht, immer wenn der Staat im großen Stil Steuergelder zur Verfügung stellt. In der Folge sind die Vorgaben dann so sehr aufgebläht, dass sie von den Stadt- und Gemeindewerken, von den EVU operativ nur noch schwierig darstellbar sind. Aber generell gilt das Verhältnis der saarländischen EVU und allen voran ihrer Vertreter indenVerbänden zur Politik durchaus als ein besonderes. Früher waren VKU und VEWSaar beispielsweise von Haus aus eher Lobby-Verbände, die die Interessen der Stadt- und Gemeindewerke bzw. der Energieversorger gegenüber der Politikvehement vertreten haben. Im Zuge der Energiekrise hat sich hier ein Wandel hin zu einer Art „Partner der Politik“ vollzogen, zumindest, was die operative Umsetzung angeht. Diese junge Partnerschaft ist angesichts der Energiekrise aus der Verantwortung der saarländischen Stadt- und Gemeindewerke in der Daseinsvorsorge heraus entstanden. Einer Verantwortung, die gerade jetzt das große Ziel, gemeinsam die Wirren der Energiekrise zu überwinden, in den Vordergrund rückt unddie unterschiedlichen Interessens6 VSE kontakt | Energiekrise
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