kontakt 04/2022

Optische Telegrafenstation auf dem Litermont Ein außergewöhnlicher Verein des Monats 56 Wie funktioniert optische Telegrafie? Bevor es Mitte des 19. Jahrhunderts möglich wurde, über elektrische Leitungen miteinander zu kommunizieren, wurden eilige Nachrichten von berittenen Boten überbracht oder mit Hilfe optischer Signale übermittelt. Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte der Franzose Claude Chappe eine besonders effektive Methode: Die optische Telegrafie. AneinemMast, deraufeinemkleinenTurm oder einemGebäude aufgestellt wurde, war ein schwenkbarer Querbalken befestigt. An dessen Enden befand sich jeweils ein weiterer kleinerer, schwenkbarer Arm. Mit dieser Konstruktion konnten über ein System von Seilzügen je nach Position des Querbalkens und der Arme unterschiedliche visuelle Zeicheneingestelltwerden. Diesewaren jeweils Der Berg Litermont ist mit einer Höhe von 414 Metern das Wahrzeichen der Gemeinde Nalbach, die aus den Orten Nalbach, Piesbach, Körprichund Bilsdorf besteht und fast 10.000 Einwohner zählt. In Sichtweite des Gipfelkreuzes steht ein seltenes technisches Denkmal. Dabei handelt es sich um den Original-Nachbau eines optischen Telegrafen. Auf der Strecke von Metz nach Mainz wurden diese Telegrafen auf einer Linienlänge von 225 Kilometern Anfang des 19. Jahrhunderts im Auftrag Kaiser Napoleons errichtet. Die benachbarten Stationen waren der Siersberg und der Hoxberg. Mit der Eroberung der Rheinlande durchPreußenwurde die überaus innovative Anlage aber schon 1814 nicht mehr genutzt und ging langsam in Verfall über. VSE kontakt | WATT energis prämiert im Rahmen der Aktion „WATT für Deinen Verein“ monatlich Vereine, die sich vor allem durch besonderes ehrenamtliches Engagement auszeichnen. Diese kommen größtenteils aus den Bereichen Sport und Kultur. Ein Verein des Monats, der nicht ganz in dieses Schema passt, kümmert sich um ein technisches Denkmal auf dem Litermont – und hat damit einen besonderen Bezug zu den heutigen Kommunikationsdienstleistungen der VSE-Gruppe.

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