kontakt 04/2022

Weitere Infos: frank.pilger@energis-netzgesellschaft.de Angefangen vom Einsatz alternativer Bauverfahren im Bereich 110-kV-Einspeise-Umspannwerke über den optimierten Prozess der Inbetriebnahme vonOrtsnetzstationen bis hin zu der Tatsache, dass es einen sehr organisierten und strukturierten Austausch unter allen Führungskräften mit Personalverantwortung zu den aktuellsten Netzthemengibt.MeinewichtigsteErkenntnis ist die Tatsache, dass bei der Avaconnicht grundsätzlich anders gearbeitet wird als bei uns im Saarland. War es eine gute Entscheidung, für drei Monate in eine andere Arbeitswelt einzutauchen? Auf diese Frage kann ichmit einem klaren „Ja“ antworten. Die Zeit hat meinen beruflichenHorizont enormerweitert. Mir persönlich hat die Zeit sehr viel mehr Verständnis für die Geschichte und die Bürgerinnen und Bürger der neuen Bundesländer gebracht. Vorurteile, die ich hatte, haben sich in Luft aufgelöst. DieMenschen der Avacon, insbesondere in Oschersleben, sind mir sehr ans Herz gewachsen. Gab es für dich besondere Erlebnisse? Besonders positiv empfand ich die beiden Führungskräfte-Veranstaltungen, die ersten Präsenzveranstaltungen nach Corona bei Avacon. Ein weiteres Highlight war ein Treffen mit Ingo Schultz, dem Geschäftsführer der Avacon Natur in Hannover. Der ehemalige Leichtathletik-Europameister und Vize-Weltmeister über 400 m hat mir dort einNahwärmeprojekt der AvaconNatur vorgestellt. Sehr beeindruckend waren die mittäglichen Besuche der „Kantine“ in Oschersleben. Seitdem die Kantine im Gebäude der Avacongeschlossenwurde, habendieMitarbeiterinnen undMitarbeiter dieMöglichkeit, ihr Mittagessen direkt nebenan in der „Ostalgie Kantine & Klubhaus der Werktätigen“ einzunehmen. Hier macht man eine Reise in vergangene DDR-Zeiten, mit typischem Essen und in authentischer Umgebung. Das Essen kam mittags meist aus der Gulaschkanone unterhalb eines alten ausgedienten russischen Panzers! Negative Ereignisse sind mir keine in Woche das Gefühl hatte, als wäre ich schon immer ein Avacon-Mitarbeiter gewesen. Der Zugang zu allen digitalen Informationen wurdemir uneingeschränkt gewährt undalle Kolleginnen und Kollegen haben mir immer und jederzeit Auskunft gegeben. Julia Kranenberg (Ex-PersonalvorständinvonAvacon) hat das mit den Worten „bei Avacon gibt es eine Willkommenskultur“ beschrieben. Das kann ichohnewennundaber bestätigen. Und diese Kultur reicht von der Vorstandsetage bis zumMonteur! Was ist bei Avacon anders als hier bei uns in der VSE-Gruppe? Grundsätzlich ist vieles ähnlich und die meisten Prozesse auch fast identisch. Man merkt aber, dass die Avacon, wie alle „Alt- E.ON-REVU’s (Regionalversorgungsunternehmen)“ reine Netzbetreiber ohne Vertrieb sind. Das macht das Arbeiten an vielen Stellen „einfacher“ und man kann Maßnahmen imNetz umsetzen, ohne sichumdie vertrieblichen Dinge zu kümmern. Die Zufriedenheit derKundinnenundKunden, indiesemFall der Netzkunden – egal ob Kommunen, Gewerbebetriebe oder Privatkunden–hat absolute Priorität. Wirklich anders ist im Netzbereich die Menge an Einspeisung (PV und Wind) mit der die Kolleginnen und Kollegen bei Avacon schon seit zehnJahrenumgehenmüssen. Sie sind schon lange dort, wo wir im Saarland noch hinwollen. Der größteUnterschied ist aber die riesige Fläche, in der Avacon ihre Kundinnen und Kunden versorgt. Das 110-kV-Netz hat eine Ausdehnung in Nord/Süd-Richtung von der Nordseeküste bis fast nach Frankfurt (ca. 400 km) und in Ost/West-Richtung von der Nordseeeküste bis 50 km östlich von Magdeburg (ca. 300 km). Für einen Saarländer, der gewohnt ist, innerhalb einer Stunde jeden Ort im Netzgebiet zu erreichen, sind das gigantische Entfernungen. Selbst innerhalb der Region Ost, in der ich eingesetzt war, hatte man Anfahrtswege von über 100 km. Ein Besuch in Lüneburg bedeutete von Magdeburg aus–wo ichwohnte–eine zweieinhalbstündige Fahrt. Was hast du dort lernen können? Ich habe mich mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterhalten können und auch viele gute Ideen mitgenommen. Erinnerung geblieben, bis auf die fünf Knöllchen, die ich „eingefahren“ habe, bei den rund 16.000 km, die ich in den drei Monaten zurückgelegt habe. Hast du bei Avacon neue Freunde gefunden? Ich hatte viele tolle Begegnungen der Avacon und habe viele tolle, interessante Menschen kennengelernt. Besonders intensiv war der Kontakt zu meinen direkten Ansprechpartnern André Bruschek und Axel Bünsche und zu denBereichsleitern der Netzdienste, diemichauch zueinemprivaten Event in Hannover eingeladen hatten. Einen intensiven Kontakt pflege ich noch immer mit dem Kollegen Torsten Meyer (Sicherheitsfachkraft inOschersleben), mit dem ich mehrmals zumFußball beimFCMagdeburg war. Kannst du nach diesen Erfahrungen die Hospitanz bei Unternehmen des E.ON-­ Konzerns weiterempfehlen? Unbedingt! Wenn man die Möglichkeit bekommt, über den Tellerrand schauen zu können, sollte man das nutzen. Natürlich sollte das betrieblichwie privatmöglich sein. An dieser Stelle bedanke ichmich bei meinen direktenMitarbeiterinnen undMitarbeitern, die in dieser Zeit einen Großteil meiner Tätigkeiten übernommen haben und ohne die diese „Auszeit von der VSE“ nicht möglich gewesen wäre. Nach der Erfahrung bei Avacon, kannst du dir vorstellen, irgendwann ganz woanders imE.ON-Konzern zu arbeiten? Das ist eine schwierige Frage. Grundsätzlich kann ich mir das vorstellen, allerdings bin ich derzeit nicht bereit, meinen Lebensmittelpunkt zu verlegen. In bin zwar Beutesaarländer, inBirkenfeldgeboren, aber seit langem im St. Wendeler Land zuhause, ich fühl mich sehr wohl hier. Dennoch sollteman immer, auch nochmit Mitte fünfzig, offen sein für Veränderungen, denn das bringt einen auf jeden Fall persönlich weiter! [med] 41 Erfahrungsbericht | kontakt VSE Von links nach rechts beimKanuausflug: Die Kolleginnen und Kollegen der Netzdienste Avacon Netz GmbH. André Bruschek (Geschäftsführer, Sven Reese (Leiter RegionWest), Cornelia Koch (Leiterin Region Mitte), Osman Kurt (Leiter Planung/Bau Spezialnetze), Frank Pilger, Adriana Larisch-Güll (Leiterin Region Ost), Axel Bünsche (Leiter Region Nord).

RkJQdWJsaXNoZXIy NTg2OTg=