kontakt 04/2022

Doch Energie- und Klimakrise lassen uns allen keine andere Möglichkeit mehr, die Wärmewende endlich spürbar voranzubringen. Über das Wie einer regionalen Wärmewende diskutiertenEnde September im Saarbrücker Schloss Energie-Fachleute ausWirtschaft, PolitikundWissenschaft auf dem Energiekongress des IZES Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme. Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke gab unumwunden zu, dass in den letzten Jahren die Wärmewende kaum vorangekommen sei. „Nun müssen wir in kurzen Zeitabschnitten große Fortschritte machen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht zugefährden.“ Entlastungspakete, Energiekostendämpfungsprogramme, Förderungen zumBeispiel für effizienteWärmenetze sollen dazu beitragen, Insolvenzen zu vermeiden und die Bürgerinnen und An guten Ideen mangelt es nicht: kalte Nahwärme, Wärmegewinnung aus Abwasser oder Abfall, Solarthermie, Geothermie, Umweltwärme aus der Luft, Wasserstoff … Doch der Ausstieg aus den fossilen Energien Erdgas, Öl und Kohle bei derWärmeversorgung kommt trotz Krisenlage nicht so recht voran. Bedenkenträger, langwierige Genehmigungsverfahren, unterschiedliche Interessenlagen bei der Vielzahl beteiligter Akteure, Planungsunsicherheit bei potentiellen Investoren, Fachkräftemangel und jahrelang günstige fossile Brennstoffe bremsen den dringend benötigten Umstieg aus. Die Wärmewende kommt nur schleppend voran Druck auf dem Kessel Dabei sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Nach Angaben des Branchenverbands BDEWentfallenüber 50 Prozent des bundesweiten Endenergieverbrauchs auf die Wärmeerzeugung. Bei der Beheizung von Gebäuden und Wohnraum dominieren nach wie vor Gas und Öl mit fast 75 Prozent; und die 14 Prozent Fernwärme wird zum großen Teilmit fossilenEnergieträgern erzeugt. Der restlichen 11 bis 12 Prozent entfallen auf die Erneuerbaren mit geringer Bewegung in den letzten Jahren. Zu wenig, um das ambitionierte Ziel der Bundesregierung zu erreichen, die Wärmeversorgung bis 2030 in Deutschland zu 50 Prozent klimaneutral hinzubekommen. Tilo Kurtz, Prof. Frank Baur Friedrich Beck Dr. LesyaMatiyuk,Jürgen Barke Tina Vollerthun 18 VSE kontakt | Wärme

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