kontakt 04/2021

Superrechner MeluXina in Luxemburg bietet gute Chancen in der Großregion 10 Billiarden Operationen/s sprechende Manpower gar nicht vorhalten. Superrechner könnenProduktentwicklungen vorantreiben und für Industrieunternehmen wesentlich kostengünstiger gestalten. Komplexe Teile können noch genauer konstruiert, Markteinführungszeiten für neue Produkte verkürztundMaterialkostengesenktwerden. Das sei eine große Chance für die Unternehmen imWettbewerb, so Roger Lampach. Mit dem Saarland entwickelt sich derzeit eine interessante Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI in Saarbrücken, denn die Verarbeitung riesiger Datenmengen und daraus resultierende Simulationsmodelle kommen ohne Algorithmen der Künstlichen Intelligenz nicht mehr aus. Derzeit arbeiten bei MeLuXina 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 13 verschiedenen Nationen, allerdings niemand aus Deutschland. Arbeitssprache ist Englisch. „Wir wollen in zwei Jahren auf 50 wachsen. Mit MeluXina zeigen wir, welch gewaltiges Entwicklungspotential für zukünftige Jobs in Luxemburg und in der Großregion vorhanden ist“, so Lampach. Also gute Chancen für Fachleute aus demSaarland. [nea] Rund 30 kmnördlich von Luxemburg-Stadt in Bissen-Roost arbeiten Computerfachleute an der digitalen Zukunft Europas. Dort steht imDatacenter der LuxConnect ein Hochleistungsrechner der Superlative: MeluXina bietetWissenschaftlern und Computerexperten eine Rechenleistung von zehn Petaflops oder anders ausgedrückt 10 Billiarden Operationen pro Sekunde, eine Zahl mit 16 Nullen. „Auf dem Innovationscampus in Bissen entsteht etwas Großartiges, mit dem LuxemburgunddiegesamteEUinneuedigitale Dimensionen vorstoßen können. MeluXina könnte sich zu einem Wachstumstreiber für die digitale Zukunft vieler Unternehmen entwickeln“, betont Roger Lampach, Geschäftsführer von LuxProvide, dem Betreiber des Superrechners. LuxProvide ist ein klassisches Startup-Unternehmen, das eine 100-prozentige Tochter von LuxConnect ist, die als Betreiber von Rechenzentren dem Luxemburger Staat gehört. Das Großherzogtum hat sich auf Initiative der EU um das Projekt des Hochleistungsrechners mit dem Standort Bissen beworben und den Zuschlag erhalten.Die Investitionvonüber30Millionen Euro stemmt der Staat zu zwei Drittel, ein Drittel finanziert das Europäische Netzwerk EuroHPC JU. Ziel der EU ist es, dass in den jeweiligen Ländern so genannte nationale Kompetenzzentren entstehen, die vernetzt arbeiten und die digitale Strategie Europas entscheidend voranbringen. In Deutschland steht der nächste Superrechner in Jülich, in Frankreich bei Paris. Wirtschaftlicher Nutzen „MeluXina ist eine riesigeMaschine, dieaus sehrvielenProzessorenbestehtundsomitdieseenormeRechenleistungvonzehnPetaflops überhaupt ermöglicht“, erklärtPascal Bouvry, ebenfallsGeschäftsführer bei LuxProvide, die Funktionsweise. Es isteinwenigwie inderFormel 1 mit sehr viel PS unter der Haube. Unser Ziel muss es sein, diese PS sprichwörtlich auf dieStraßezubekommen, damit dieUnternehmen inderGroßregioneinenwirtschaftlichen Nutzen vomSuperrechner haben.“ In der Klimaforschung beispielsweise arbeiten Forscher wie Physiker, Biologen oder Meteorologen mit Simulationsmodellen, die eine enorme Datenmenge verarbeiten, um möglichst viele Eventualitäten zu berechnen undgenauePrognosenzutätigen.Dabeihelfen Hochleistungsrechner. Diese Idee gilt es auf andere Wirtschaftsbereiche zu übertragen zum Beispiel in der Weltraumindustrie oder in der Automobilbranche oder im Gesundheitsbereich. Unternehmen können in der Regel derartige Rechnerleistungen und entWeitere Infos: luxprovide.lu VSE kontakt | Großregion 14

RkJQdWJsaXNoZXIy NTg2OTg=