Trends & Themen | kontakt VSE Weitere Infos: www.rehlingen-siersburg.de 9 Warum ist es wichtig, in diesem Projekt einen verlässlichen Partner wie energis an der Seite zu haben? Und welche Erwartungshaltung hat die Gemeinde an die energis in diesem Projekt? Wir hätten auch die Möglichkeit gehabt, dieses Projekt mit anderen Unternehmen und mit Hilfe von Fördermitteln zu realisieren. Nach vielen Gesprächen haben wir uns jedoch entschieden, es mit energis umzusetzen. Unsere Erwartungshaltung an energis ist eine realistische Planung. Es bringt den Bürgerinnen und Bürgern wenig, wenn man eine Planung hat, die zwar ideal klingt, aber in der Praxis nie umsetzbar ist. Mit energis haben wir einen Partner, der das Netz und die Möglichkeiten genau kennt. Diese Kombination und die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit könnte dieses Projekt einzigartig im Land und möglicherweise in ganz Deutschland machen. Welche Bedeutung hat dieses Projekt aus Ihrer Sicht für die langfristige Wärmeversorgung der Gemeinde selbst, aber auch für die gesamte Region? Ich hoffe, dass dieses Projekt und die daraus gewonnenen Erfahrungen teilweise auf andere Gemeinden übertragen werden können. Ziel ist es, auch dort realistisch zu planen und nicht nur nach den einfachsten Lösungen für Planungsbüros oder nach unrealistischen Wunschvorstellungen vorzugehen. Die Menschen brauchen realistische Planungen, die auch von den Netzbetreibern umgesetzt werden können. Für die langfristige Wärmeversorgung der Gemeinde selbst und für die gesamte Region hat dieses Projekt daher eine große Bedeutung. Es könnte als Modell dienen und dazu beitragen, dass die Wärmeversorgung nachhaltig und effizient gestaltet wird. Wie wird die Gemeinde Rehlingen-Siersburg im Rahmen dieses Projekts die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen nutzen, um auch anderen Kommunen bei der Umsetzung zu unterstützen? Viele Kommunen stehen noch am Anfang und müssen warten, bis sie mit der kommunalen Wärmeplanung beginnen können. Durch die Haushaltssperre des Bundes sind die Fördermittel derzeit eingefroren. Nur diejenigen Kommunen, die sich bereits im letzten Jahr frühzeitig mit dem Thema befasst haben, arbeiten derzeit aktiv daran. Die Gemeinde Rehlingen-Siersburg wird ihre gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen wo immer es möglich ist nutzen, um anderen Kommunen bei der eigenen Umsetzung zu unterstützen. Wir planen, unsere Erkenntnisse in Workshops und Netzwerktreffen zu teilen, sodass auch andere Gemeinden von unseren Erfahrungen profitieren können. Es gibt bereits Nachfragen und Interesse von anderen Gemeinden, die gespannt darauf sind, von unseren Fortschritten und Lösungen zu lernen. Welche Erkenntnisse erhoffen Sie sich persönlich als Bürgermeister aus dem Projekt? Ich bin sehr gespannt darauf, welche Ergebnisse aus dieser Zusammenarbeit hervorgehen und wie sie sich im Vergleich zu Planungen in anderen Kommunen darstellen. Besonders optimistisch bin ich in Bezug auf die praxisnahe Herangehensweise, die wir gemeinsam mit energis entwickeln. Es wird interessant sein zu sehen, wie unsere realistischen Planungen im Vergleich zu den theoretischen Modellen anderer Gemeinden abschneiden. Welche konkreten Ziele wurden beim Kickoff Meeting des Projekts festgelegt, wie ist der Stand und wie sehen die nächsten Schritte aus? Das Projekt wurde wie geplant intern gestartet und Gemeinde und energis waren sich einig, dass wir die Bürgerinnen und Bürger auf diesem Weg direkt mitnehmen wollen. Deshalb haben wir uns für eine Bürgerversammlung schon zu Beginn des Projektstartes entschieden, um möglichst viel Transparenz in das Projekt zu bringen. Aber auch klarzumachen, was jeder Einzelne davon erwarten kann. Jetzt gerade läuft die Datenerhebung und -analyse. Nach den internen Prozessschritten soll dann wieder in einer Bürgerversammlung der Stand und die Ergebnisse präsentiert werden. Auf der Webseite der Gemeinde gibt es immer wieder neuste Informationen nachzulesen. Welche Erkenntnisse konnten Sie aus der Bürgerversammlung mitnehmen? Was beschäftigt die Bürgerinnen und Bürger am meisten bei dem Thema und wie kann man daran arbeiten im Projekt? Es gab spannende Diskussionen über das Projekt und auch über die aktuelle Situation auf dem Energiemarkt im Allgemeinen. In der Diskussion wurden aber auch Ideen entwickelt und viel über potenzielle Möglichkeiten gesprochen, die im Anschluss an das Konzept umgesetzt werden könnten. Dabei war es aber immer wichtig zu betonen, dass die Energiewende nicht allein von den Kommunen gestemmt werden kann. Nach der Konzepterstellung braucht es Investoren, Förderprogramme und auch die einzelnen Bürgerinnen und Bürger, die bereit sind zu investieren und neue Wege mitzugehen. Es wird also ein spannendes Projekt. Die Hauptarbeit kommt aber erst danach. Umso wichtiger ist es, Sachstände auf der Homepage zu veröffentlichen und in Bürgerversammlungen zu sensibilisieren, damit die Bürgerinnen und Bürger Zeit haben, sich auch selbst mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. [sl] Bürgermeister von RehlingenSiersburg, Joshua Pawlak
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