kontakt 03/2024

5 Trends & Themen | kontakt VSE Wasserversorgung im Saarland dar. Mein lieber Schwan, da fühle ich mich echt ein bisschen stolz. Wen wundert’s, dass wir auch auf Zahlen zu sprechen kommen, also Euros. Da stehen Millionen Invest vor der Tür für Sanierungen von Leitungen, Brunnen, neue Wasserleitungen usw. Muss sein, denke ich; wer „A“ sagt, muss auch „B“ sagen. Wir verlassen das Spiesermühltal und rollen auf leisen elektrischen Sohlen nach Schwarzenholz. Mein lieber Mann, kann ich nur sagen; die Truppe um Nils Feld will dort an einem Brunnen eine Sonde zur Nitratmessung ablassen; wir reden von über 30 Meter Tiefe. Da hebt mal gerade ein veritabler Kran das Rohrgestänge aus dem Boden, um dann die Sonde ins Grundwasser abzulassen. Das Ganze hakt ganz ordentlich; die Sonde bleibt immer wieder hängen – und zusätzlich muss noch alles unter hygienischen Bedingungen ablaufen. Ich kann die Sonde verstehen; ich hätte auch keine Lust, 5 Jahre im Dunkeln im Grundwasser zu hängen. Also muss das Rohrgestänge noch weiter raus. Mir wird wieder etwas mulmig. Gerade erst Enterococcus faecalis verarbeitet, und jetzt so eine Nummer. Da der Kranführer entspannt bleibt, versuche ich es auch. Irgendwann gibt die Sonde ihren Widerstand auf und muss jetzt 5 Jahre Daten für eine Studie liefern; haben wir ein Nitratthema: ja/ nein. Danach sind wir schlauer. Nur nochmal zur Klarstellung: Was ich da gesehen habe, war knallharte körperliche Arbeit. Davon werde ich auf meinem Ausflug noch mehr sehen. Ist mir aber hier an dieser Stelle wichtig, wenn wir da schon sind. Der nächste Haltepunkt auf meinem Trip ist Riegelsberg. Dort hat es einen ordentlichen Leitungsschaden gegeben an einer Stahlleitung aus dem Jahre 1937. Mal von den 3 Löchern – wahrscheinlich durch Steine – abgesehen, sieht die Leitung noch ganz frisch aus. 11 mm Wandstärke, als ob nix gewesen sei. Qualität halt. Das lädierte Stück wurde durch eine PE-Leitung ersetzt und sobald die passenden Muffen geliefert sind, nimmt die Leitung wieder ihren Dienst auf. Das Ganze erklärt mir Rüdiger Herrmann, seines Zeichens Rohrnetzmonteur. Auch hier komme ich nicht umhin zu erwähnen, wovon wir reden: Harte Arbeit! Ich muss noch etwas Peinliches erzählen: Der Radweg zum Rohrschaden ist gesperrt, klar, durch uns. Und da wir da durchmüssen und auch dürfen, stoppt mein Begleiter Waldemar Stab den Wagen, steigt aus, öffnet die Barke, steigt wieder ein. So ein Mist, merke ich – aber zu spät: „Das hättest eigentlich Du machen müssen!“, klingt es mir vorwurfsvoll zwischen den Ohren. Aus der Nummer komme ich mit einem blauen Auge raus, indem ich wenigstens das Tor schließe. „Hanno Dornseifer, aufpassen, aufpassen…“, würde wohl Lehrer Lämpel sagen. Es kommt die letzte Station, das Wasserwerk Bisttal. Die jüngste Anlage an diesem Tag, und ich erfahre dort, dass wir im nächsten Jahr einen Flachbettbelüfter in Betrieb nehmen. Jetzt nur nicht auf falsche Gedanken kommen, meine Damen, meine Herren. Mit dieser Anlage zur physikalischen Hochleistungsentsäuerung erhöht man auch bei steigenden Abnahmemengen den pHWert des sauren Grundwassers sicher auf über 7,7. Zur Einweihung dieser Anlage im nächsten Jahr habe ich mich frech selbst eingeladen. Markus Zinsmaier, der den Bau verantwortet, nimmt es mir nicht übel, die Einladung steht. Ansonsten nochmal kurz zur Wiederholung, wie im Bisttal die Aufbereitung und der Transport organisiert ist. Ich bin nachhaltig beeindruckt, was mir Jean-Philippe Unverricht als anlagenverantwortlicher Meister für die Anlagen im Westen da so alles mitgibt. Nach knapp 8 Stunden endet mein Ausflug und ich bin tief beeindruckt. Tolle Technik, tolle Infrastruktur, aber insbesondere eine supercoole Truppe. Um mein Feierabendbier ist mir nicht bange. Herzlichen Dank an die Wassersparte der energis-Netzgesellschaft mbH. [hd] Weitere Infos: waldemar.stab@energisnetzgesellschaft.de

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