kontakt 03/2024

Strategie & Zukunft | kontakt VSE 21 Weitere Infos: jens.leinenbach@energisnetzgesellschaft.de dadurch werden wir effizient. Im Bauprozess etwa, wo wir dadurch jetzt viel schneller sind, oder bei der Wartung unserer Stationen. Wie begegnen Sie dem vermeintlichen Zielkonflikt aus Kontinuität und Innovationsstreben? Ich sehe in dieser Situation weniger einen Zielkonflikt als vielmehr einen Balanceakt. Wir müssen, Kontinuität schließt ja Innovationsstreben nicht aus, für beides stehen. Es gibt eine Erwartungshaltung sowohl seitens der Kunden, die unser Netz nutzen, als auch seitens unserer Stakeholder bzw. unserer Konzessionsgeber in puncto Kontinuität. In der Kontinuität müssen wir effizienter und schneller, innovativer und agil werden. Das heißt, dass wir es schaffen müssen, alte Werte wie Kundenorientierung, Partnerschaftlichkeit und Verlässlichkeit, die die energis geprägt haben, zu übersetzen, sprich mit Blick auf die künftigen Bedarfe und Herausforderungen in die Zukunft zu übertragen. Die Politik, die regulatorischen Verhältnisse ändern sich viel zu schnell, als dass wir diesen Prozessen mit unserem traditionellen Plan begegnen können. Worin sehen Sie Ihre wesentlichen Stärken? Ich bin Teamplayer, funktioniere gut in einem Team. Dabei verfüge ich über unternehmerisch-strategische Kompetenzen in Verbindung mit einem recht sicheren Blick für das Große und Ganze. Diese Eigenschaft kann und wird mir in Zukunft noch sehr zugute kommen, wenn ich die ganze Komplexität der Energiewende nicht etwa nur vom Netzausbau her denke, sondern ganzheitlich. Neben einer gewissen persönlichen Stabilität und Verantwortungsbewusstsein macht meine schnelle Auffassungsgabe das Gesamtbild meiner wesentlichen Stärken, wie ich es selbst zeichnen würde, komplett. Und welches sind – Hand aufs Herz – Ihre Schwächen? Eine meiner Schwächen – ich will‘s jetzt nicht Mikro-Management nennen… Aber dadurch, dass ich das Geschäft so gut kenne, in dem ich quasi großgeworden bin, müssen meine Mitarbeitenden immer darauf gefasst sein, dass ich auch mal gern „in die Tiefen des Tagesgeschäfts abtauche“ und dort munter mitreden und mitgestalten will und werde. Und das Ganze durchaus mit fundierter Kompetenz. Ich weiß eben gern, was wirklich im Unternehmen vorgeht. So etwas erdet mich. Wohlweislich, dass ich dabei auf der Hut sein muss, mich nicht im Klein-Klein zu verzetteln und in Richtung Mikro-Management abzudriften. Wie dürfen wir uns Ende dieses Jahres die Staffelübergabe von Herrn Fixemer an Sie vorstellen? Wer Roman Fixemer kennt, weiß, dass er sehr große Fußstapfen hinterlassen wird. Mit der aufkommenden Energiewende hat er ein solides Fundament geschaffen, indem er vorausschauend und rechtzeitig maßgeblich die richtigen Schritte eingeleitet hat, wie wir uns zukunftsfähig in Richtung Energiewende aufstellen. Er hat antizipiert, was auf uns zukommen wird und welche Maßnahmen wir, z. B. in puncto Finanzierung oder Personalaufbau, konkret dafür ergreifen müssen. Mit der Konsequenz, dass wir früh auf einem guten Fundament loslegen konnten und jetzt weitermachen können, ohne an Tempo zu verlieren. Natürlich wird – und das soll es auch – „die Handschrift des Neuen“, und da lege ich Wert darauf, in Form des viel strapazierten „frischen Winds“, mit neuen Impulsen nach außen hin deutlich werden. Nichtsdestotrotz sehe ich meine Aufgabe, was die Staffelübergabe betrifft, primär in einem möglichst reibungslosen Übergang, um durch den Wechsel an der Spitze nicht an Fahrt zu verlieren. [tj.]

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