20 VSE kontakt | Trends & Themen Strategie & Zukunft was er tut, kommt der Rest im Grunde von ganz allein. In diesem Kontext sei aber auch erwähnt, dass mir nicht alles immer einfach so zugeflogen ist. Es mussten immer auch die „äußeren Wetterbedingungen“ passen. Etwa in Form von Unterstützung durch meine Familie oder Förderer respektive Forderer im unternehmerischen Umfeld. Am Ende sollte diese Bezeichnung keinem ihrer Träger zu Kopf steigen. Anderenfalls liefe er Gefahr, selbstgefällig seine eigentlichen Aufgaben aus den Augen und mit ihnen die Bodenhaftung zu verlieren. Bitte beschreiben Sie kurz Ihre Ziele und Ihre Philosophie. Das große Ziel heißt Energiewende. Und die gilt es zu meistern. Das ist es, was die Branche von uns als großem Player in der Region zu Recht erwartet. Dass wir die Energiewende vorantreiben und mitgestalten. Dass wir maßgeblich daran beteiligt sind, ein Versorgungssystem der Zukunft aufzubauen und zu betreiben, das weiterhin nach den Kriterien, wie wir sie heute kennen, kostengünstig und stabil funktioniert. Von dieser zentralen Strategie leiten sich dann weitere Themenfelder ab. Zum Beispiel: Da ich das alles nicht allein bewerkstelligen kann, brauchen wir zunächst ein schlagkräftiges Team. Wir brauchen qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Partner, mit denen wir das alles schaffen. Und schließlich eine gesicherte finanzielle Ausstattung. Welchen Stellenwert genießt Teamarbeit bei all Ihren Plänen? Nach meiner Lesart ist die Energiewende kein Stück, das für einen Solisten geschrieben ist, sondern eine Komposition für ein ganzes Orchester. Das heißt, es kommt dabei wesentlich auf das Zusammenspiel einzelner Player an. Auf Teamarbeit, bei der alle Kräfte aller Abteilungen unseres Unternehmens, ein gemeinsames Ziel vor Augen, gemeinsam an einem Strang ziehen. Auf der anderen Seite dürfen wir dabei nicht vergessen, dass wir nicht ausschließlich mit der Energiewende befasst sind. Wir müssen ja auch gemeinsam in den Prozessen unserer ursprünglichen Kerntätigkeit, unseres „Brot-und-ButterGeschäfts“, gut bleiben und parallel besser und effizienter werden. Wie gedenken Sie, Ihre Philosophie einer Teamarbeit in die Praxis zu überführen? Einer der Schlüssel bei der Umsetzung meiner Team-Philosophie ist Transparenz. Im Zuge dessen versuche ich, wenn immer möglich, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubinden und mitzunehmen. Damit will ich erreichen, dass alle meine Ziele kennen, in der Hoffnung, dass es unsere gemeinsamen Ziele werden, und dass alle nachvollziehen und verstehen können, weshalb wir genau diesen einen Weg wählen, diese Ziele auch umzusetzen. Wir müssen im Team gemeinsam Prozesse überdenken, digitalisieren und automatisieren. Und das will ich vorleben. Welches sind die ersten Maßnahmen, mit denen Sie sich umgehend nach Ihrem Amtsantritt „ans Werk gemacht“ haben? Ohne Digitalisierung werden wir die vielen verschiedenen Themenkomplexe rund um die Energiewende nicht schaffen. Daher habe ich unsere IT als Kernaufgabe identifiziert und ganz oben auf die Agenda gesetzt. Denn alle Prozesse für die Energiewende stehen und fallen mit einer State-of-the-Art-IT-Architektur. Hier gibt es meines Erachtens noch einiges zu tun, bis wir in diesem Kontext so weit fit sind, dass wir die zukünftigen Anforderungen mit der gebotenen Schnelligkeit, Effizienz und Stabilität sicher abbilden können. Wir agieren noch viel zu oft im „Manufaktur-Modus“, wobei wir jetzt keine Zeit mehr verlieren dürfen, uns auf den Weg in Richtung Industriebetrieb zu machen, der Serienproduktion kann. Wie darf ich mir das in der Praxis vorstellen? Haben Sie da ein griffiges Beispiel zur Hand? Da fallen mir spontan unsere Trafo-Stationen ein. In diesem Bereich haben wir es geschafft, einen bunten Blumenstrauß aus rund 60 verschiedenen Typen ursprünglich auf aktuell circa fünf bis zehn Typen herunterzufahren, die wir standardisiert haben. Das heißt, es bestellt jetzt nicht mehr jeder individuell a) mit b) und c), sondern nur noch bestimmte standardisierte Typen. Eben wie bei einem Amazon-Prozess. So bestellen wir heute. Und
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