die Option auf eine zentrale Wärmeversorgung gibt oder geben wird, an die ein Gebäude angeschlossen werden kann. Infrage kommen etwa Nah- oder Fernwärmenetze oder Gasnetze für „grünes Gas“ (Biomethan, synthetisches Gas (SNG) und regenerativ erzeugter Wasserstoff). Vor dieser Kulisse sollen Städte und Gemeinden konkrete Pläne erarbeiten, wie sie potenziell ihre jeweilige Heizinfrastruktur klimaneutral umbauen wollen. Insofern wird sie den Bürgerinnen und Bürgern angesichts der starken Verunsicherung künftig eine wichtige Orientierung in Planungs- und vor allem Investitionsdingen sein. Denn auf diesem Weg können Hausbesitzerinnen und -besitzer erfahren, ob ihr Haus vielleicht bald an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden kann. Besteht Aussicht darauf, müssen sie ihre Wärmeversorgung nicht selbst auf erneuerbare Energien umstellen und können sich unter Umständen den Einbau einer teuren elektrischen Wärmepumpe sparen. Sobald eine solche zentrale Versorgungsoption im Anschluss auch durch eine Machbarkeitsanalyse verifiziert ist, sind die Betreiber der betreffenden Netze dann in der Pflicht, die Anforderungen des GEG zu erfüllen. Die Pläne der Städte und Gemeinden sollen bis zu einem bestimmten Stichtag vorliegen. Während für Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern Mitte 2026 vorgesehen ist, gilt für die kleineren eine Frist bis zum 30. Juni 2028. Wo eine Wärmeplanung bereits vorliegt, sollen von diesem Zeitpunkt an die Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes auch abseits der Neubaugebiete greifen. Wärmeplanung Die kommunale Wärmeplanung, bei der das Bundesbauministerium unter Klara Geywitz (SPD) federführend ist, hat zum Ziel, den vor Ort jeweils besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung zu ermitteln. Dabei stellt sie die unterschiedlichen Kommunen in ihrer ganzen Heterogenität vor teilweise große Herausforderungen. Immerhin gehören aufwendige Bestands- und Potenzialanalysen, Zielszenarien, die Strategie-Entwicklung und die Berücksichtigung erneuerbarer Energien, der Energieeffizienz sowie von Wärmenetzen zu ihren wesentlichen Elementen. Vor dem Hintergrund dieser Herkulesaufgabe haben sich bereits Kooperationen zwischen Kommunen, Ingenieurbüros und hochqualifizierten Dienstleistern herausgebildet, die ungeachtet jeglicher Wettbewerbssituationen allesamt einig im Sinne der Wärmewende kooperieren und somit dafür Sorge tragen, dass keine Kommune mit diesen immensen Herausforderungen alleingelassen wird. Im Saarland beispielsweise bietet die VSE-Tochter energis besonders kleineren Kommunen ihre ganzheitliche Unterstützung und Expertise auf dem Gebiet der nachhaltigen Energieversorgung an und arbeitet in jenen Projekten rund um die Wärmeplanung ihrerseits gemeinsam mit einem erfahrenen externen Ingenieurbüro an der Wärmewende. So lange, bis die Wärmeplanung steht, bleibt dem Gros der Eigenheimbesitzerinnen und –besitzer also genügend Zeit, sich in aller Ruhe zu informieren, wie es in Zukunft mit einer klimafreundlichen und bezahlbaren Wärmeversorgung weitergehen kann. Allerdings gibt es hierzulande noch kein flächendeckendes Fernwärmenetz. nächste Seite ➜ 9 Trends & Themen | kontakt VSE
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