kontakt 03/2023

7 Trends & Themen | kontakt VSE Weitere Infos: klaus.blug@vse.de in der Planung von Vornherein mit Zeitpuffern berücksichtigt, um das Projekt zum vorgesehenen Termin abzuschließen. Das bringt unsere lange Erfahrung einfach mit sich. Viele Arbeiten auf dem Gelände laufen parallel, wie Rückbau des Kraftwerks, Erweiterung der Umspannanlagen oder Erd- und Terrassierungsarbeiten für das neue Gebäude. Wie beeinflussen sich diese Arbeiten untereinander? Janina Frias: Wir haben in der Tat drei Baustellen in einer auf dem Gelände des Kraftwerks. Die Terrassierungs- und Erdarbeiten auf der Südfläche, wo die Gebäude von Wolfspeed errichtet werden, die Erweiterungsarbeiten des Übertragungsnetzbetreibers amprion und unsere eigenen Arbeiten. Es war einer unserer ersten Schritte, die Nutzungen der jeweiligen Baustellen komplett voneinander zu trennen, und zwar für eine bessere Koordinierung und zur Reduktion sicherheitsrelevanter Schnittstellen bei den einzelnen Arbeitsabläufen. Zusätzlich ermöglicht dies eine bessere Zuordnung und logistische Planung der Baustellenfahrzeuge, die jeweils eigene Zufahrten zu den Baustellen erhalten haben. Der Rückbau eines Kraftwerks ist sowohl ingenieurtechnisch als auch juristisch hochkomplex. Wie lange bleibt Arcadis nach Abschluss aller Maßnahmen in diesen Prozess involviert? Stephan Dolata: Wir haften natürlich gegenüber unserem Auftraggeber für die Richtigkeit und für das Ergebnis unserer Arbeit. Dies schließt ausdrücklich die ordnungsgemäße Entsorgung aller Abfälle und Schadstoffe mit ein. Das gehört zum unternehmerischen Risiko. Wie sieht der weitere Zeitplan beim Rückbau aus, insbesondere die Sprengung des Kühlturms und der Kamine? Janina Frias: Für die Bevölkerung ist die Sprengung sicherlich der spektakulärste Akt. Eine erste sprengtechnische Niederlegung des Kühlturms und des Kamins von Block 3 ist Anfang kommenden Jahres vorgesehen. Über den genauen Termin wird rechtzeitig informiert. Welche unvorhersehbaren Ereignisse sind bisher beim Rückbau des Kraftwerks aufgetaucht? Janina Frias: Alle Arbeiten, die wir in Ensdorf durchführen, unterliegen der permanenten artenschutzrechtlichen Überprüfung. So wurde beispielsweise eine Drohnenbefliegung zur Brutkontrolle bzw. zur Sicherstellung, dass das Falkennest an einem der Kamine nicht mehr bebrütet wird, durchgeführt. Relevante Gebäudeöffnungen werden, sofern notwendig vorab verschlossen, damit sich keine Fledermäuse oder andere geschützte Arten zum Nisten niederlassen. Des Weiteren wurde untersucht, ob es auf dem ehemaligen Kohlefeld schützenswerte Tiere gibt, was sich allerdings nicht bestätigt hat. Wir stehen im Austausch mit allen Trägern öffentlicher Belange. Bisher hat es keine negativen Ereignisse auf dem Gelände gegeben. Es gab weder Beschwerden noch Arbeits- oder umweltrelevante Unfälle. Es läuft rund und dafür setzen sich alle Beteiligten mit voller Kraft ein. [nea] » Auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände in Ensdorf wird die weltweit größte Fabrik für Siliziumkarbid-Halbleiter entstehen. Damit werden nicht nur bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch eine komplett neue Branche Mikroelektronik aufgebaut. Diese Ansiedlung ist ein Quantensprung in der Transformation dieses Standortes und zeigt, dass eine vorausschauende Flächenpolitik essentiell ist, um im internationalen Wettbewerb zu überzeugen. Insbesondere Brownfields mit schneller Realisierungsmöglichkeit sind für Unternehmen auf Standortsuche von Interesse. Auch bereits ansässigen Firmen können wir damit neue Wachstumsmöglichkeiten anbieten. « Jürgen Barke, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie des Saarlandes

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