kontakt 03/2023

15 Rubrik | kontakt VSE VSE NET und energis haben bereits 24 Prozent der geplanten Haushalte in elf saarländischen Städten und Gemeinden mit Breitbandinternet versorgt. Dabei wird auf Nachhaltigkeit und Kosten geachtet. In kontakt erklärt energis-Prokurist Jochen Strobel, wie die Unternehmen dabei vorgehen. Nicht nur für die saarländische Industrie gewinnt schnelles Internet an immer größerer Bedeutung. Mit der 2022 verabschiedeten Gigabitstrategie nimmt die Landesregierung private Haushalte mit in die digitale Zukunft des Saarlandes. Das ehrgeizige Ziel: Bis 2025 sollen alle saarländischen Ortsteile mit Breitbandinternet versorgt sein. Waren es bis vor ein paar Jahren noch bestimmte Berufsgruppen, zum Beispiel Fotografen, die mit großen Datenmengen hantierten, hat sich die Notwendigkeit von flächendeckendem Breitbandinternet ausgeweitet. Denn spätestens mit Ausbruch der Corona-Pandemie ist die Arbeit im Homeoffice in der Breite angekommen. Zuerst eine Schutzmaßnahme, sind viele Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dabeigeblieben, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht: 2022 arbeiteten knapp ein Viertel aller Beschäftigten in Deutschland von zu hause aus. Darüber hinaus steigert der Zugang zum schnellen Internet den Wert von Immobilien. Auch die Generation der „digital Natives“ erfordert den zügigen Breitbandausbau. Familienmitglieder, auch jüngere, bewegen sich mit teils mehreren Geräten gleichzeitig im Internet. Auch der Trend vom linearen Fernsehen hin zu Streamingdiensten hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Schnelles Internet für Kommunen immer wichtiger Auch in Wadern stellt energis Glasfaser zur Verfügung. „Wer als Stadt oder Gemeinde im Konzert der Kommunen mitspielen will, kommt um Breitbandverbindungen nicht herum“, so Waderns Bürgermeister Jochen Kuttler. Die Digitalisierung sieht er als echte Chance für ländliche Räume. „Glasfaser bringt Lebensqualität und sichert die Investition in Wohneigentum ab.“ Zudem schaffe und sichere das Turbo-Internet Arbeitsplätze. Mit einem Durchschnittsalter von 46,5 Jahren hat das Saarland die älteste Bevölkerung in Westdeutschland. Eine attraktive digitale Infrastruktur kann auch der Überalterung und Abwanderung entgegenwirken, wie aus einer Studie der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Denn einer Erhebung des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung zufolge zieht es wieder mehr Menschen von den Städten aufs Land. Um für junge Familien Das Saarland wird digital. In einer Serie berichten wir über den Fortschritt des Gigabit-Ausbaus, Hintergründe und Erfahrungen von Kommunen und Unternehmen. Trends & Themen diesen Schritt attraktiv zu machen, müssen Kommunen nicht nur etwa ausreichend Kita-Plätze zur Verfügung stellen, sondern auch durch Breitbandzugang die Möglichkeit bieten, sowohl am Geschäftsleben teilzunehmen als auch digitale Freizeitaktivitäten zu nutzen. Digitalisierung erleichtert Kommunikation mit Behörden Aber auch die Gemeindeverwaltungen selbst profitieren, wie Kuttler erklärt: „Wir sind, wie alle Kommunen im Land, daran, Prozesse auf den digitalen Weg zu bringen.“ Dabei sind Verwaltungen jedoch auf den Gesetzgeber sowie die Mitfinanzierung von Bund und Land angewiesen. Noch nicht alle Verwaltungsprozesse dürfen digital angeboten werden. „Da, wo wir es selbst in der Hand haben, wird alles online angeboten.“ Das reicht von der Beantragung von Bescheinigungen bis hin zur Terminvergabe. „Um das zu realisieren, war für uns 2018 der Umzug mit unserer Informatik in ein Rechenzentrum notwendig als eine der ersten Kommunen im Saarland.“ nächste Seite ➜

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