kontakt 03/2023

11 Trends & Themen | kontakt VSE epochalen Herausforderungen unserer Zeit. So schaffe das GEG Rechtssicherheit, schütze Verbraucherinnen und Verbraucher vor hohen Energiepreisen, sorge für eine soziale Ausbalancierung und nehme Kommunen und Verbände mit ins Boot. Starke Verunsicherung bleibt Aktuell registrieren auch Verbraucherzentralen eine starke Verunsicherung innerhalb der Bevölkerung und damit verbunden eine Zurückhaltung in Sachen Beratungsanfragen. Ihrer Ansicht nach haben besonders die lautstarken öffentlichen Debatten dazu geführt, dass im Grunde „sinnvolle Maßnahmen zerredet wurden und in der Folge nun das große Ganze undifferenziert in Frage gestellt wird“. Das sei gerade angesichts der aktuellen Lage falsch. Daher wünsche man sich nun zügig einen sachlich geprägten, unaufgeregten und ganzheitlichen Umgang mit dem Thema, zumal ein Großteil der Bevölkerung prinzipiell sehr überzeugt hinter jeglichem Engagement in puncto Klimaschutzmaßnahmen steht. Ruhe bewahren und andere Tipps Viele verunsicherte Hauseigentümerinnen und -eigentümer, die konkret beispielsweise eine 20 Jahre alte Gastherme unterhalten, treibt die Frage um, was sie im Zuge des GEG nun am besten tun sollten. Antwort: Sofern die Gastherme noch in Ordnung, gut gewartet und eingestellt ist, raten Expertinnen und Experten zur Ruhe, aktuell einfach nichts zu tun. In keiner Phase der GEG-Novelle war vorgesehen, dass Hauseigentümerinnen und -eigentümer ihre funktionierende Heizung ohne Not aus dem Haus schmeißen sollten. Sollte die Anlage hingegen schlecht gewartet und nach etwa 10–15 Jahren im Betrieb noch nie eingestellt worden sein, empfehlen Fachleute sinnvollerweise insofern eine Wartung und einen hydraulischen Abgleich, als diese recht simplen und kostengünstigen Maßnahmen Einsparungen zwischen 10 und 15 Prozent bringen und die Lebenserwartung der Gastherme obendrein erhöhen können. Generell raten sie auch, zunächst den Status quo, die vorhandene Technik zu optimieren. Dadurch sind kurzfristig mit Hilfe von geringen Investitionen vergleichsweise schnell und einfach große Einspareffekte zu erzielen. Dazu zählen neben dem hydraulischen Abgleich auch eine Dämmung sämtlicher Heizleitungen sowie eine Kellerdämmung und eine Dämmung des obersten Geschosses im Haus. Perspektivisch, genauer, mit Blick auf die kommenden 30 Jahre, werden wir im Gebäudebestand nicht ganz um eine Rund-um-Sanierung umhinkommen. Anderenfalls sind die ambitionierten Ziele eines klimaneutralen Gebäudesektors sicherlich nicht zu schaffen. Aber bis dahin – und das sind beispielhaft positive Erkenntnisse aus persönlichen Gesprächen etwa mit dem freundlichen und kompetenten Beratungspersonal der Stadt- und Gemeindewerke des Saarlandes – kann an vielen Stellschrauben in die richtige Richtung gedreht werden. Wärmewende gemeinsam nach vorne bringen Wichtig ist jetzt, da der Klimaschutz durch die Novelle des GEG initiiert ist und konkrete Gestalt annimmt, dass wir die Initiative als Chance betrachten und im Sinne der Klimaziele nutzen. Saarländische Stadt- und Gemeindewerke beispielsweise haben durch ihre gut ausgebildeten, erfahrenen Beraterinnen und Berater sowie ihre Verbundenheit und Identifikation mit ihrer Region großes Potenzial, ihre Kundinnen und Kunden individuell zum GEG zu informieren und in der Sache optimal zu beraten. Wenn es an der Zeit ist, das heißt, sobald die Wärmeplanung für ihre Region steht. Die Wärmewende geht alle an und kann nur gelingen, wenn alle gemeinsam daran mitwirken, um sie nach vorne zu bringen. Eine Wahl oder einen Plan B haben wir genaugenommen sowieso nicht. [tj.]

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