28 Zu den vornehmlichen Aufgaben der Energiewirtschaft (V-EW, Vertrieb-Energiewirtschaft) bei energis gehören die Planung und Überwachung der Rohertragsentwicklung im so genannten Commodity-Geschäft. Der klassische Strom- und Gas-Vertrieb für Privat- und Gewerbekunden. „Commodities“ sind standardisierte Rohstoffe oder Waren, die in großen Mengen produziert und an internationalen Börsen gehandelt werden und in der Regel starken Preisschwankungen unterliegen. Vom Umsatz zum Gewinn Um den Rohertrag zu berechnen, nimmt Markus Gärtner, bei der energis Leiter Energiewirtschaft, den Umsatz und zieht davon alle Kosten wie Netzentgelte und Steuern, Umlagen, Beschaffungskosten und sonstige ab. Übrig bleibt mit dem Rohertrag, auch Deckungsbeitrag genannt, das Geld, mit dem alle Betriebskosten, allen voran für Personal, bestritten werden müssen, bis am Ende der Gewinn steht. Mittelfristplanung – Algorithmus statt Willkür Einmal im Jahr im Rahmen der Mittelfristplanung ermitteln Gärtner und sein Team turnusgemäß die Rohertragsentwicklung für die kommenden drei (künftig fünf) Jahre im Voraus. In diesen Prozess fließen Parameter wie Verbrauchsentwicklung, Prognosen für Steuern, Umlagen und Netzentgelte sowie die Konditionen der Beschaffung mit ein. Hinzu kommen schließlich Prognosen zur Kundenentwicklung, das heißt, zu erwartende Zu- oder Abgänge, die im Rahmen der jährlichen Vertriebsplanung erhoben werden. Ziel all dessen ist es, eine möglichst solide Grundlage, verlässliche Daten zu generieren, auf deren Basis eine valide Beschaffungsplanung für die folgenden drei Jahre möglich ist. Mit dem „Portfolio-Handbuch“ erstellt die VSE AG dabei dienstleistend für die energis ein Regelwerk, nach dessen Vorgaben mit Blick auf dauerhaft sichere, stabile und faire Verbraucherpreise konservativ, vorausschauend monatlich tranchenweise die Mengen für Strom und Gas an den Börsen beschafft werden. Dieses interne Regelwerk verhindert insofern jegliche Willkür oder Beliebigkeit bei der Beschaffung, als es sowohl den zeitlichen Rahmen, die Mengen und Struktur detailliert festschreibt als auch – und das ist ein zentraler Punkt – einen Algorithmus vorgibt. Von dieser mathematischen Formel, die auf die Börsenpreise angewendet wird und klare Preisgrenzen nach oben und unten definiert, hängt letzten Endes ab, ob beschafft wird oder nicht. „Zu einer seltenen Ausnahme dieses Prozesses kam es im Zuge der Energiepreiskrise“, verrät Gärtner, „als wir aus betriebswirtschaftlichen Gründen und im Hinblick auf den Schutz der Kunden in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung auch schon einmal monatsweise die Beschaffung ausgesetzt haben. In dieser Phase“, fährt der Einkäufer fort, „waren die Energiepreise an den Börsen exorbitant hoch. Die Maßnahme hat uns damals mit positiven Auswirkungen, die bis in die Gegenwart reichen, effizient vor noch höheren Preisen bewahrt.“ energis-Reihe | Teil 1: Energiewirtschaft & Marketing VSE kontakt | Kunden & Märkte Strom, Gas und Wasser; ja sogar stabiles, schnelles Internet. All das und vieles mehr bietet sie ihren Kundinnen und Kunden – zuverlässig und aus einer Hand. Willkommen bei energis. Durch das moderne Angebot des regionalen Rundum-Versorgers sollen sich die Menschen das Leben ruhig etwas einfacher machen dürfen – die Energiewende inklusive. Dabei lohnt es sich, einmal den Vorhang beiseitezuziehen, um hinter den Kulissen zu entdecken, was es bedeutet, jenes „Rundum-sorglos-Versprechen“ Tag für Tag mit Leben zu füllen und zu halten. Teil 1 unserer energis-Trilogie wirft daher zunächst ein Schlaglicht auf das große Engagement der Abteilungen Energiewirtschaft und Marketing.
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