kontakt 02/2023

8 VSE kontakt | Rubrik Das Saarland soll bis 2025 flächendeckend mit gigabitfähigem Internet versorgt sein. Entsprechend wird intensiv gebaut. „Kontakt“ beleuchtet den aktuellen Stand und die Ziele. Digitales Saarland Aufbruchstimmung Flächendeckender Ausbau Koordiniert wird der Gigabitausbau im Saarland vom Zweckverband Elektronische Verwaltung im Saarland – kurz eGo-Saar. Er steht den Städten und Gemeinden beratend zur Seite, wenn es um Digitalisierung und Breitbandausbau geht. Der Zweckverband hat aber auch den Überblick und lässt keine Gebäude außen vor, wie eGo-Fachbereichsleiter Thomas Haböck erklärt: „Wir zoomen in die einzelnen Bereiche und auf jedes Gebäude, um letztendlich einen flächendeckenden Ausbau sicherzustellen. Wir berücksichtigen auch abgelegene Gebäude außerhalb von Siedlungen.“ Keine Belastung für Steuerzahler und Steuerzahlerinnen Um das Ziel zu erreichen, verfolgt das Saarland eine einzigartige Strategie. Der Gigabit-Ausbau kostet den Steuerzahler nichts, denn die Netzbetreiber arbeiten eigenwirtschaftlich. „Quasi als Investoren“, erläutert Haböck. „Sie wenden sich an die Rathäuser und bieten sich an. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Da kein öffentliches Geld fließt, sind auch keine Ausschreibungen notwendig. „Die Unternehmen wollen das so“, weiß der Breitbandexperte. Sie verlassen sich auf die Kommunen und das marktfreundliche Umfeld, das das Saarland bietet. „Sollte ein Netzbetreiber wirtschaftlich nicht klarkommen, können Förderanträge gestellt werden“, so Haböck. „In einem solchen Fall muss der Ausbau von der jeweiligen Kommune aber ausgeschrieben werden. Bislang funktioniert die saarländische Strategie sehr gut, andere Bundesländer setzen viel mehr auf Subventionen.“ Aufbruchstimmung an der Saar – im wahrsten Sinne: Das Saarland wird umgegraben. Das Ziel: Bis 2025 soll den Bürgerinnen und Bürgern flächendeckend gigabitfähiges – also schnelles - Internet zur Verfügung stehen. 60 Prozent der Haushalte sind bereits versorgt. energis als regionales Unternehmen versorgt Püttlingen inklusive Köllerbach, Wadern, Mandelbachtal. Eppelborn, Großrosseln und Friedrichsthal mit Glasfaser. Dass energis dabei auf die richtige Technik setzt, zeigen die Unterschiede zu etwa gigabitfähigem Internet über TV-Kabel, wie es andere Versorger praktizieren. FTTH (Fiber to the Home) – so der Fachbegriff – bietet gerade beim Upload von Daten eine bis zu zehnmal höhere Geschwindigkeit als TV-Kabel. Das ist nicht nur für Unternehmen entscheidend. Denn immer mehr Firmen geben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten. Glasfaser ist nachhaltig Mit der Entscheidung für die FTTH-Technologie verfolgt energis auch ihre Nachhaltigkeitsziele. Laut einer vom Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) in Auftrag gegebenen Studie benötigen FTTH-Netze sechsmal weniger Strom als TV-Kabelnetze. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) haben berechnet, dass Glasfaser in die Wohnung hochgerechnet auf die flächendeckende Versorgung Deutschlands 154 Megawatt Strom verbraucht, TV-Kabel-Netze hingegen 650 MW. Trends & Themen

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