21 Strategie & Zukunft | kontakt VSE Weitere Infos: VSE AG klaus.blug@vse.de weitere Unternehmen ansiedelt, gehört dann in die Zuständigkeit des Landes. Zudem ist der Übertragungsnetzbetreiber Amprion auf dem Gelände vertreten. Amprion wird seine Freiluftschaltanlagen erweitern und ertüchtigen im Zuge der gestiegenen Anforderungen an eine weiterhin sichere und moderne Stromversorgung. Mit der Sprengung des Kühlturms und der Kamine steht uns das wohl spektakulärste Ereignis des Rückbaus noch bevor. Wann ist die Sprengung vorgesehen? Laut Rückbauplanung dürfte die Sprengung im Oktober/ November erfolgen. Dazu müssen zunächst die Gebäude wie die Rauchgasentschwefelungsanlagen und Elektrofilter zurückgebaut und das umliegende Gelände vollständig geräumt sein. Die Arbeiten laufen zurzeit auf Hochtouren. Die Berechnungen, wie die Türme gesprengt und sicher zusammenfallen sollen, übernimmt ein renommiertes Baustatikbüro. Das alles erfolgt rechnergestützt und kann mit einer Abweichung von ein bis zwei Grad genau kalkuliert werden. Das ist Hightech par excellence. Die Sprengung ist zwar für Laien sehr spektakulär anzuschauen, aber die Arbeiten im Verborgenen sind viel herausfordernder. Was gehört dazu? Die wohl schwierigste und auch gefährlichste Aufgabe ist der Rückbau der Kesselhäuser samt Maschinen und Ummantelung. Hier wurde wie in allen anderen Kraftwerken der 60er Jahre Asbest verbaut und das muss unter strengsten Sicherheitsauflagen entfernt und händisch zurückgebaut werden. Das ist höchst anspruchsvoll, zeitraubend und eine der kostspieligsten Aufgaben, zumal auch die Anlagen des vor 30 Jahren stillgelegten Blocks II komplett entfernt werden müssen. In den beiden anderen Blöcken wurden in Revisionszeiten immer wieder Sanierungsaufgaben und die Entfernung von Asbest durchgeführt, was uns beim Rückbau natürlich zu Gute kommt. Außerdem gilt es, die Logistik auf dem Gelände sinnvoll zu koordinieren, denn viele Arbeiten wie Abriss und Bau der neuen Fabrik laufen parallel. Da sollen sich die Fahrzeuge nicht gegenseitig ins Gehege kommen. Der Zeitplan ist eng getaktet, aber detailliert durchgeplant. Wir alle sind höchst motiviert – und damit meine ich die Partner Arcadis und Landwehr sowie meine Assistenz und die beiden FAMIS-Mitarbeiter – die anspruchsvolle Aufgabe „Rückbau des Kraftwerks Ensdorf“ erfolgreich zu lösen. Wir schaffen gemeinsam Platz für eine neue Ära im Saarland. [nea]
RkJQdWJsaXNoZXIy NTg2OTg=