kontakt 02/2023

20 VSE kontakt | Strategie & Zukunft Vorbereitung für die Sprengung: Alle Gebäude auf dem umliegenden Gelände müssen zuvor vollständig zurückgebaut werden. Germany fungiert als Generalunternehmen oder besser gesagt als Totalunternehmen für Planung, Überwachung und Dokumentation. Rückbau und Überwachung durften nach einer Vorgabe von VSE nicht aus einer Hand kommen und deshalb ist neben Arcadis das operative Abbruchunternehmen Johannes Landwehr aus Nordrhein-Westfalen tätig. Beim gesamten Auswahlprozess hat uns die externe Wirtschaftskanzlei Oppenhoff und Partner aus Köln juristisch unterstützt. Die finale Entscheidung für den Totalunternehmerauftrag fiel Ende 2022. Zuvor haben wir bereits Ende 2020/Anfang 2021 mit Hilfe von Arcadis das Rückbaukonzept erstellt und anschließend beim Landesamt für Umweltschutz als zuständige Behörde eingereicht. Dort kommentieren alle relevanten zuständigen Stellen wie beispielsweise diejenigen für Wasser, Umwelt, Lärm, Boden, Kreislaufwirtschaft das vorgelegte Konzept. Die Kommentare fließen in eine behördliche rechtsverbindliche Anordnung ein, die Bestandteil der Ausschreibung ist. Dort ist dann alles festgelegt wie Lärmkontingente, Arbeitszeiten auf der Baustelle, verbindliche Informationen an die Öffentlichkeit, das Einrichten einer Beschwerdestelle usw. All diese Dinge müssen im Vorfeld geklärt sein, bevor überhaupt die Ausschreibung erfolgen und ein Bagger rollen darf. Und seit wann laufen die operativen Arbeiten für den Rückbau? Offiziell gestartet sind wir am 1. Februar dieses Jahres mit der Baustelleneinrichtung. Dazu zählen zum Beispiel die Infrastruktur mit Strom und Wasser, das Aufstellen von Containern, eine funktionierende IT und das Unterbringen und Einweisen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Baustelle. Wir haben das große Glück, dass wir die Räume des Verwaltungsgebäudes noch als Büros nutzen können sowie für die Unterbringung des Personals die Räume mit festen sanitären Anlagen gegenüber des Eingangs zum Kraftwerk. Während der gesamten Rückbauphase sind zwischen 30 und 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Gelände tätig. Der Wohlfühlfaktor und die Zusammenarbeit aller beteiligten Partner sind wichtige Grundlage für den Erfolg des Rückbaus. Das gesamte Betriebsgelände umfasst 53 Hektar. Wolfspeed benötigt aber nur rund die Hälfte. Was passiert mit dem restlichen Gelände? Der Rückbau des Kraftwerks ist von der Baumaßnahme Wolfspeed flächenmäßig losgelöst zu betrachten. Wolfspeed baut auf der Südfläche und dort stand lediglich das ehemalige Ammoniaklager des Kraftwerks, das bereits vollständig abgebaut wurde. Zudem laufen bereits die Erd- und Terrassierungsarbeiten zur Vorbereitung des Baufelds für die Gebäude von Wolfspeed. Der Untergrund muss stabil und erschütterungssicher sein, was im Vorfeld gemessen und überprüft wurde. Mit der Fundament-Pfählung soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Der Bau der Fabrik ist von Wolfspeed beauftragt. Die VSE ist Auftraggeber für den Rückbau des Kraftwerks und wird nach erfolgreichem Abschluss das Gelände an das Land übergeben. Die VSE sichert sich lediglich drei Hektar Fläche auf dem Betriebsgelände sowie rund 1,5 Hektar neben dem ehemaligen Aus- und Fortbildungszentrum, das etwas außerhalb des Kraftwerksgeländes liegt, für mögliche energiewirtschaftliche Nutzungen in der Zukunft. Ob Wolfspeed vielleicht einmal erweitert oder ob das Land

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