Strategie & Zukunft | kontakt VSE anderen beruflichen Weg gehen will. „So hart arbeiten für so wenig Geld, das macht keinen Sinn! Dann habe ich entschieden, dass ich aufgrund meiner analytischen Fähigkeiten Mathematik studieren wollte. Aber das war dann auch nicht so richtig spannend und so bin ich Informatiker geworden.“ Damit ist Harald Heß jetzt der richtige Mann zur richtigen Zeit. Denn die Informatik als Wissenschaft der systematischen Darstellung, Speicherung, Verarbeitung und Übertragung von Daten bestimmt zunehmend unser Leben und damit logischerweise auch die Prozesse in Industrie und Wirtschaft. „Die Energienetze werden smart, sie werden steuerbar. Da ist es schon super, dass ich diesen IT-Hintergrund habe, wo ich doch jetzt für die Netze verantwortlich bin. Wir werden es nur mit Standardisierung, Digitalisierung und Automation schaffen, die Anforderungen von morgen abzuwickeln. Wir müssen uns verändern in all unseren Arbeitsprozessen.“ Diesen Umstellungsprozess durchlebt die VSE gerade. In den letzten Jahren wurden bereits wesentliche Geschäftsabläufe digitalisiert. „Ich glaube, dass die VSE das sehr gut gemacht hat. Sie hat mit neuer SAP-Software das EAM-Programm für den Netzbetrieb eingeführt und parallel dazu die Umstellung im Abrechnungsumfeld. Insofern habe ich schon den Eindruck, dass die VSE hier gut unterwegs ist. In den vielen Gesprächen, die ich über EAM geführt habe, habe ich immer wieder festgestellt, dass die Kolleginnen und Kollegen in der VSE eine sehr gute Fachbreite haben. Wenn ein Unternehmen kleiner ist, dann sind die Expertinnen und Experten in der Regel breiter aufgestellt. Das ist ein großer Vorteil.“ Harald Heß ist Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten im E.ON-Verbund, u.a. bei Bayernwerk und Hansewerk. Im Vergleich zu diesen Schwester-Firmen, die ausschließlich Netzgeschäft betreiben, schätzt er bei der VSE-Gruppe die große Bandbreite: Netz (Strom, Gas, Wasser), Erzeugung Erneuerbarer Energien, Energiedienstleistungen sowie Vertrieb und Telekommunikation. „Es ist immer gut, wenn man nicht alle Eier in einem Korb liegen hat“, sagt er dazu augenzwinkernd. „Mit ihrem breiten Portfolio ist die VSE ein starker Player und Partner der Kommunen und der Wirtschaft im Saarland.“ Eine gute Voraussetzung für das ‚Osterpaket‘ der Bundesregierung. ‚Osterpaket‘ nennt man die Gesetzesnovellen, die den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland beschleunigen sollen. Ihr Anteil am Bruttostromverbrauch soll innerhalb von weniger als einem Jahrzehnt fast verdoppelt werden. Harald Heß bringt diese neuen Herausforderungen so auf den Punkt: „Für die Anforderungen aus dem Osterpaket, die jetzt auf die Energieversorger zukommen – mit Anschluss von Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, und vieles mehr – müssen wir das Netz ausbauen und zukunftssicher machen und parallel dazu die kommunalen Gesellschaften bei der Umsetzung der künftigen Wärmeplanung unterstützen.“ Hier sieht Heß die VSE-Gruppe als Dienstleister der kommunalen Partner in besonderer Verantwortung. Der Handlungsdruck wird nach Einschätzung von Harald Heß zwar gewaltig werden, ist aber auch eine Riesenchance für die VSE. Im Konzernverbund mit E.ON könne man diese Herausforderungen meistern. „Wir werden das nur gemeinsam schaffen, was da auf uns zukommt. Die gesamte Energiewirtschaft wird sich in den nächsten zehn Jahren komplett umkrempeln. In diesen zehn Jahren wird so viel passieren wie in den letzten vierzig.“ Harald Heß, der Mann für Technologiewechsel und Innovation, schaut gespannt, aber vor allem optimistisch in die Zukunft. Ausgleich für den Berufsstress findet er zuhause in der Familie, beim Sport oder beim Lesen eines guten Buches. Harald Heß ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Die älteste ist Kommissarin bei der Polizei, die jüngste studiert Physik. Beim Sport ist er schon von Fußball auf Golf umgestiegen, denn „das geht auch noch im fortgeschrittenen Alter“. Außerdem steht immer wieder sonntags Tanzen auf seinem Stundenplan, Standard und Latein. „Das ist schon sehr anstrengend, denn dieses Tanzen hat schon einen professionellen Charakter und eigentlich müsste ich dafür mehr trainieren.“ Er tanzt seiner Frau zuliebe, denn: „Sie ermöglicht es mir, diesen Job zu machen.“ Harald Heß, der neue Chef im VSE-Aufsichtsrat, ein Mann mit Ambitionen, großer Erfahrung und einem klaren Lebensmotto: „Mein Leitspruch ist: ‚All about peoble‘. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Ich kann eine Superstrategie haben, aber ohne die Menschen, die das tragen, leben und umsetzen, kann das Unternehmen nicht erfolgreich sein. Das ist meine ganz feste Überzeugung.“ [med] Harald Heß (2. von links) beim Besuch des Rechenzentrums SAAR 1 mit artelis-Geschäftsführer Georges Muller (li.), Tim Schönbeck von der VSE NET und VSE-Vorstand Dr. Stephan Tenge 17 Weitere Infos: www.vse.de
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