kontakt 02/2022

Weitere Infos: huebner-felix@vse.de Michael.Hussinger@energis- netzgesellschaft.de es heute und inZukunft unzählige Einspeiser. Das Netz wird von der Einbahnstraße zur mehrspurigen Autobahn. Hier müssen alle Stromnetzbetreiber aktivwerden. Das Problem lässt sich nicht dadurch lösen, dassman einfach mehr und dickere Kabel verlegt. So werdenwir das bestehende Netz, wo immer es möglich ist, mit digitaler Technik so fit machen, dass es den neuen Anforderungen genügt. Wie stellen Sie sicher, dass die gesetzten Ziele auch erreicht werden? Als VSE-Gruppe haben wir den Vorteil, dass wir alle notwendigen Fachdisziplinen abdecken; wir haben die Spezialisten sozusagen imHaus. Darüber hinaus profitieren wir stark von der Zusammenarbeit mit unseren Schwesterunternehmen im E.ON-Konzern. Was kann einer Künstlichen Intelligenz (KI) überlassen werden und was sollte weiterhin inMenschenhand bleiben? Wir liefern uns im smarten Netz keiner Künstlichen Intelligenz aus, sondern nutzen die positiven Errungenschaften der von MenschenprogrammiertenAlgorithmen. Im neuen Stromnetz mit volatiler Einspeisung laufendieProzesse in einer Geschwindigkeit, die ineiner Schaltzentraleperspektivischvon Handgar nichtmehr alleingesteuertwerden können. Dennoch: Wir geben die Kontrolle nie aus der Hand! Nehmen wir zum Vergleich das autonome Fahren. Wir nutzen im smarten Mit SmartGrid@VSE arbeitet die VSE an der Zukunft der Stromnetze, um eine sichere Versorgung zu marktgerechten Preisen auch künftig zu ermöglichen. Dazu Fragen anVSE-TechnikvorstandDr. Stephan Tenge: Herr Tenge, die VSE investiert verstärkt in den Ausbau der Netze, was heißt das genau? Aufgrund der zunehmenden Anzahl dezentraler Einspeiser, insbesondere Windenergie- und Photovoltaikanlagen, und der ebenso steigenden Anzahl dezentraler Stromabnehmer, wie Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge, ergeben sichheutzutage völlig andereAnforderungen an das Stromnetz als in früheren Zeiten. Um diese Versorgung zu marktgerechten Preisen sicherzustellen, investieren wir in unser Stromnetz. Dabei geht es imKerndarum, dasMittelspannungs- und das Niederspannungsnetz „smart“ und „intelligent“ zu machen. Dies geschieht u. a. durch den Einsatz von digitalen Ortsnetzstationen. Diese neuen digiONS erheben vielfältige Daten und können aus der Ferne gesteuert werden. Dafür benötigenwir eine Kommunikationsanbindung, die höchsten Sicherheitsstandards entspricht. Wieso sind dieseMaßnahmen aus Ihrer Sicht so wichtig für unsere Zukunft? Unsere Stromnetze müssen den Anforderungen der Energiewende genügen. Wo früher einmal Strom nur in eine Richtung floss, vom Erzeuger zum Verbraucher, gibt Netze | kontakt VSE Netz lediglich die Assistenzsysteme, um sicher fahren zu können, aber der Mensch sitzt weiterhin am Steuer. Was ändert sich für dieMitarbeiterinnen undMitarbeiter? Nun, es ist wie bei allen Neuerungen und Umstellungen. Es wird sich für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen einiges ändern. Das ist nicht immer bequem. Es wird den einen leicht fallen, den anderen etwas schwerer. Wir begleiten den Umstellungsprozessmit umfassenden Schulungen, unterstützen die Kolleginnen und Kollegen, wo immer es nötig ist. Die Smartifizierung der Netze ist ein Prozess, der jetzt in Gang kommt. Und hier gilt die alteWeisheit: Wir wachsen mit unseren Herausforderungen. Herr Tenge, vielen Dank für diese Einblicke! [fh] 9

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