kontakt 02/2022

durch nicht abgerufene öffentliche Fördermittel sowie überbordende Bürokratie. „Besonders kleine Betriebe leiden unter der Bürokratie, die wichtige Zeit für das Wesentliche raubt, nämlich kreativ etwas zu unternehmen“, so Stella Pazzi. Das Problem sei allen bekannt und sie fordert vehement mehr Entlastung in diesem Bereich von der neuen Landesregierung. Dringenden Handlungsbedarf sieht Pazzi zudembei Kita-Plätzen. „Der Fachkräftemangel ist eklatant und wenn wir junge Frauen gewinnen, die aber ein bis zwei Stunden am Tag Fahrtzeit verlieren, um ihr Kind in die Kita zu bringen und abzuholen, ist der Arbeitsplatzwechsel im Prinzip vorprogrammiert.“ Die Verweildauer neuer junger Mitarbeiterinnen in Betrieben liege mittlerweile bei nur noch zwei bis drei Jahren. Zu teuer für die Einarbeitung. Katja Hobler hofft auf schnellere und unbürokratische Hilfe bei der Integration von Ausländerinnen und Ausländern in die Gesellschaft und damit in denArbeitsmarkt. Neue Regierung, alte Probleme – die Herausforderungen für die neue Landesregierung sind riesig. Neben den noch nicht überwundenen Folgen der Corona-Pandemie und demKrieg in der Ukraine mit all seinen möglichen Auswirkungen steckt das Saarland mitten im Strukturwandel. Seit Jahren hinkt der kleinste Flächenstaat beimWirtschaftswachstum imVergleich zumBund hinterher. Weniger Bürokratie, moderne Infrastruktur, Zuzug von Fachkräften und mehr Wertschätzung des Handwerks Forderungen der saarländischen Wirtschaft Was die Saar-Wirtschaft von der neuen Landesregierung erwartet, darüber diskutierten der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer des Saarlandes, Bernd Reis, Geschäftsführer Oliver Groll von der IHK Saarland, die Geschäftsführerin des Software-Unternehmens für digitales Business Moltomedia, Stella Pazzi, die Geschäftsführerin von Glöckner Natursteine, Katja Hobler, und Christophe Hocquet, Mitgründer des High-Tech-Unternehmens für kognitiveDokumentenverarbeitungnatif. ai. Dazu eingeladen hatte der Arbeitskreis Wirtschaft in das Schloss Saarbrücken; die Moderation übernahm Verena Bisle vom Saarländischen Rundfunk. Die Last mit der Bürokratie Es sinddie altbekanntenProbleme, die von den Unternehmen ins Feld geführt wurden: Marode Infrastruktur, fehlende Kita-Plätze, Fachkräftemangel , verschenkte Gelder Bei einer Industriequote von 30 Prozent gelten die Schlüsselbranchen Automotive und Stahl als zu krisenanfällig. Die Leuchtturm-Ansiedlung SVolt wird durch Bürgerinitiativen möglicherweise gefährdet, die Zukunft von Ford an der Saar steht in den Sternen, die Ausgründungen und die damit verbundenen vielen neuen Arbeitsplätze rund um das CISPA lassen noch auf sich warten. So die Ausgangslage nach den Landtagswahlen Ende März. 18 VSE kontakt | Konflikt Wirtschaft

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