kontakt 02/2022

Abbilder erstellt, das heißt, fälschungssichere Modelle, sogenannte digitale Zwillinge. Netzbetreiber können diese Modelle dann z. B. für verschiedene Anwendungen zum Netzbetrieb wie Netzkapazitätsschätzungen, Netzsimulationen, Netzlastprognosen oder auch Instandhaltungsmaßnahmen in unterschiedlichen Ausprägungen und Szenarien nutzen. Allesamt Parameter, die ihren spezifischen Bedingungen vor Ort mit viel Betriebserfahrung gerecht werden und am Ende allen Netzbetreibern in vergleichbaren Situationen und nicht zuletzt der Industrie zur Verfügung stehen. Dies soll Zeit und Kosten reduzieren. Renommierte Projektpartner – intradisziplinär Um eine universelle Nutzbarkeit der digitalen Güter in Netz-Applikationen zu erreichen, werden innerhalb des Projekts standardisierte Schnittstellen entwickelt. Ziel hier ist es, einheitliche Verfahren zu entwickeln, die es den Akteuren ermöglicht, die Modelle in digitale Zwillinge zu überführen und zuHandelszwecken auf demMarktplatz anzubieten. Hierzu arbeiten das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und Fraunhofer IOSB-AST, die Schneider Electric GmbH, Spherity GmbH sowie die Frankfurt School of Finance und SAP SE unter der Leitung der Saarbrücker VSE AG künftig an sektorübergreifenden Lösungen und deren Vermarktung. „Wir freuen uns, zusammen mit den vielfältigen Partnern dieses spannende Forschungsvorhaben zu starten“, kommentiert Dr. StephanTenge, technischer Vorstand der VSE AG, die Anlaufphase des Zukunftsprojekts. „Ich denke, dass wir genau den richtigenMix anPartnern indiesemProjekt haben. Persönlichhabe ichhoheErwartungenandas Projekt und freue mich schon auf die ersten Ergebnisse. Das Thema digitaler Zwilling“, weiß Tenge, „eröffnet uns neue Möglichkeiten im Rahmen der Energiewende.“ idFlexNetz – das Geschäftsmodell Das Geschäftsmodell eines solchen Ökosystems fußt auf der Vergleichbarkeit und Transparenz der digitalen Zwillinge. Digitale Modelle, die Netzbetreiber in Zukunft samt Stammdaten und weiterer wertvoller Parameter wie Standort- und Nutzungsdaten auf dem digitalen Marktplatz zum Verkauf anbieten, aber auch für ihre eigenen Tätigkeitsfelder einkaufen können. Andere Netzbetreiber profitieren insofern von der Erfahrung der gesamten Branche, als sie für sieexaktpassendeModelleerwerben, nutzen und nach demBeispiel der Online-Plattform Amazon bewerten können. Das entstehende IKT-Ökosystem mit all seinen enthaltenen digitalen Modellen wird sie in die Lage versetzen, ihre Netze ökonomischer, also zu niedrigerenKosten, undsicherer zubetreiben und ihrenKundinnen undKunden niedrigere Netznutzungsentgelte in Rechnung stellen zu können. Aber auchdie Industrieprofitiert potenziell von dem neuen digitalen Marktplatz der Zukunft. Für Produzenten von Netzkomponenten etwa, für Systemlieferanten oder Soft- undHardware-Hersteller stellt der entstehende Daten-Pool auf dieser Plattform eine beispiellose Informationsquelle aus der Praxis zur gezielteren eigenen Produktentwicklung für die Energiebranche dar. [tj] Weitere Infos: schalk-alexander@vse.de 11 Innovation | kontakt VSE

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