kontakt 02/2020

41 Netz | kontakt VSE Weitere Infos: kuester-michael@vse.de Zeit mit dieser Proble- matik auseinander und ist fündig geworden. Mit der Transferstelle Bingen als wissenschaftlichem Partner und der VSE als Energiehändler gibt es zwei potente Projektpart- ner. Sie ziehen gemeinsam an einem Strang, um den Eigenstromanteil aus erneuerbaren Energien im Landkreis Cochem-Zell zu erhöhen. Das Zauberwort heißt Flexibili- tät. Dafür müssen die Potentiale vorhan- dener Anlagen flexibler genutzt werden, umÖkostrom verstärkt in der Region zu verbrauchen. Für eine bessere Vermark- tung sollen die Anlagen zu einem virtu- ellen Kraftwerk zusammengeschlossen werden. Das eröffnet denBetreibern von Windkraft- und Photovoltaikanlagen die Möglichkeit, ihren grünen Strom über das virtuelle Kraftwerk zu vermarkten, auch wenn die Förderung über das EEG ausgelaufen ist. Durch die Flexibilisierung von Anlagen und Verbrauchern, sprich Erzeugung und Verbrauch, kann der Ökostrom zunehmend mehr vor Ort gehalten und weniger Graustrom im- portiert werden. Diese Regionalisierung der Stromversorgung bietet zudemeine Chance für den Landkreis: Weniger Ener- gieverbrauch und mehr Unabhängigkeit bei der Energieversorgung sind gut für das grüne Image. Bei der Flexibilisierung von Erzeugung und Verbrauch sind viele Facetten denk- bar. Flexibilisierung heißt letztendlich, dass mehr Energie gespeichert wird, Lasten verschoben werden und dass Stromauch fürWärme und Verkehr zum Einsatz kommt. Die erste Projektphase ist zunächst bis Mitte 2021 vorgesehen. Hierbei ist das Ziel, dass mindestens fünf Anlagenbetreiber mitmachen oder mehr als 500 kW elektrisch zusammen- kommen. Auf dieser Grundlage sollen die digitalisierten Schnittstellen der Vernetzung vor Ort in der Region hin zu den Vermarktungssystemen und Börsenzugängen der VSE errichtet und erprobt werden – der Grundstock für ein erfolgreiches virtuelles Kraftwerk über den gesamten Landkreis hinweg. Innovative Techniken, der sektoren- übergreifendeAnsatz sowie derWille zur Veränderung verleihen der Energiewen- de im Landkreis Cochem-Zell mit intelli- genten Ideen neuenSchwung. VomEnde her gedacht heißt das nichts anderes, als aus den vorhandenen Potentialen einfach mehr machen. Die Erzeuger und Verbraucher müssen es nur wollen. [nea] Markus Dax,Geschäfts- führer metallDAX Energiewende anders denken Der Landkreis Cochem-Zell hat eine Fläche von knapp 700 km² und ist mit rund 61.500 Einwohnern dünn besiedelt. Der Kreis, der etwa zur Hälfte mit Wald bedeckt ist, wird mittig von der Mosel durchflossen. Im Norden grenzt der Landkreis an die Eifel, im Süden an den Hunsrück. Die einzige Glaubersalztherme Deutschlands befindet sich in Bad Bertrich, der Kaiser-Wilhelm-Tunnel bei Cochem zählt mit 4.205 m zu den längsten in Deutschland, der steilste Weinberg Europasmit rd. 65°Neigung befindet sich am Calmont in der Ortsgemeinde Bremm. Landkreis Cochem-Zell Weitere Infos: www.cochem-zell.de

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