kontakt 01/2025

VSE kontakt | WATT Die Energieversorgung der Zukunft hierzulande ist dezentral und erneuerbar. Längst sind die Tage gezählt, an denen wenige Großkraftwerke Verbraucher mit Strom versorgt haben. Die Transformation der Energieversorgung, wie wir sie seit weit über einhundert Jahren kennen, ist in vollem Gange. Und mit ihr einher geht eine stärkere Belastung der Stromnetze, die auf die Integration der erneuerbaren Energien (EE) und die Elektrifizierung ganzer Sektoren wie Transport und Gebäude, Wärme und Industrie zurückzuführen ist. Einsatz und Funktion der digiONS Heute stellen die Erneuerbaren, immer mehr über das ganze Land verteilte Photovoltaik- (PV) oder Windkraft-Anlagen, die ihren Strom in die Netze einspeisen können, Betreiber vor neue, immense Herausforderungen, was das Netzmanagement betrifft. Als Folge daraus müssen diese nun zunehmende Lastschwankungen in ihren Netzen aus Gründen der Versorgungssicherheit und Netzstabilität aufwendig ausgleichen. An diesem Punkt kommen digitale Ortsnetzstationen, kurz digiONS, ins Spiel. Früher bestand eine Ortsnetzstation aus einem Trafo, einer Schaltanlage in der Mittelspannung sowie einzelnen Niederspannungsabgängen, die die Haushalte und die Straßenbeleuchtung versorgen. Heute sind diese Komponenten prinzipiell immer noch die gleichen. Jetzt kommen bei den digitalen Versionen allerdings eine fortschrittliche Kommunikations-, Mess- und Steuerungstechnik hinzu. Mit ihrer Hilfe erfassen das netz der zukunft digiONS in Echtzeit mit Daten aus dem Mittel- und Niederspannungsnetz den Ist-Zustand und übermitteln diesen an die Leitsysteme der Netzbetreiber. Dadurch sind die Experten der energis-Netzgesellschaft 24/7 informiert und in der Lage, kurzfristig auf Veränderungen im Netz zu reagieren, indem sie zum Beispiel für die Netzplanung und den operativen Betrieb wichtige Zusatzinformationen über den Status quo erhalten, etwa die Auslastung einzelner Stromkreise in ihrem Netz. Um den neuen Anforderungen der Energiewelt von morgen an unsere Netze begegnen zu können, ermöglichen es digiONS den Netzbetreibern also, Betriebszustände und Lastflüsse im Mittel- und Niederspannungsnetz online einzusehen und darüber hinaus u. a. einige Schaltvorgänge und Eingriffe ins Netz aus der Ferne vorzunehmen. Dadurch erübrigt sich in vielen Störfällen die zeitaufwendige Anfahrt eines Monteurs, was sich beispielsweise in einer schnelleren Wiederversorgung und insgesamt deutlich kürzeren Ausfallzeiten positiv niederschlägt. Daher ist die digitale Ortsnetzstation ein wesentlicher Baustein für einen auch in Zukunft stabilen und sicheren Netzbetrieb und spielt eine tragende Rolle bei der Digitalisierung und Smartifizierung der Netze. Netzbetreiber müssen in ihrem Versorgungsgebiet immer nachvollziehen können, welcher Stromkreis mit welchen Verbrauchern und welchen EE-Anlagen belastet ist. Eine digiONS erlaubt ihnen heute, sämtliche Lastflüsse in Echtzeit zu betrachten. Hintergrund hier ist, durch eine bessere Übersicht im Netz das frühzeitige Erkennen, an welchen Stellen aufgrund eines erhöhten Leistungsbedarfs ein Eingreifen des Im vergangenen Jahr haben es engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der energis-Netzgesellschaft geschafft, sage und schreibe 80 neue sogenannte digiONS in ihrem Netz aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Um diese Leistung rund um jene für die Stabilität und Sicherheit unserer Stromnetze immer wichtiger werdenden digitalen OrtsNetzStationen richtig verorten zu können, bedarf es sicherlich noch einiger Hintergründe und Zusammenhänge. Informationen, die helfen, die Bedeutung dieser stattlichen Anzahl über die Experten hinaus auch für eine breitere Öffentlichkeit ins rechte Licht zu rücken. 8 VSE kontakt

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