kontakt 01/2025

Im Anschluss daran haben die aquabench GmbH und das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH über zweieinhalb Jahre hinweg in intensiver und kollegialer Zusammenarbeit mit allen Protagonisten den nun vorliegenden Masterplan erarbeitet. Als energisTochter sowie Schnittstelle zwischen den WVU und den Verbänden, Behörden und Gutachtern hat die KEN GmbH, Friedrichsthal, im Rahmen des Masterplans „Zukunftssiche Wasserversorgung im Saarland 2040“ zentrale Aufgaben der Projektsteuerung und -koordination übernommen und das gesamte Projekt organisatorisch und kommunikativ begleitet. Masterplan – die Ausrichtung Das fertige Werk adressiert in erster Linie die saarländischen WVU und Wasserbehörden. Des Weiteren richtet es sich an Städte und Gemeinden, die kommunale Wasserkonzepte entwickeln. Präzise auf die jeweiligen hydrogeologischen Besonderheiten aller Wassergewinnungsgebiete des Saarlandes ausgerichtet, fasst der Masterplan wichtige technologische Fakten und wissenschaftliche Grundlagen zusammen. Damit gerüstet sind die Akteure der saarländischen Wasserwirtschaft in der Lage, valide Maßnahmen zu identifizieren und zu ergreifen, die heute erforderlich sind, um die Wasserversorgung von morgen qualitativ und quantitativ langfristig und nachhaltig, das heißt auch unter ökologischen Gesichtspunkten klimafreundlich sicherzustellen. Um sich in Zukunft sicher und verantwortungsbewusst den damit verbundenen Aufgaben stellen zu können, ist eine fundierte und aktuelle Datengrundlage über den Zustand des Versorgungssystems, die Ressourcen-Situation und mögliche Risiken für die Wasserversorgung unerlässlich. Durch seinen ganzheitlichen Ansatz zeigt der Masterplan neue Möglichkeiten und Synergien auf, die besonders bei der Sanierung bzw. dem Neubau der Wasser-Infrastruktur dazu beitragen, die erforderlichen Investitionen möglichst niedrig zu halten, z. B. durch Einbeziehung von Digitalisierung und Standardisierung oder seine Empfehlungen in Richtung interkommunaler Kooperationen einzelner WVU an der Saar. Investitionsbedarf in die Wasser-Infrastruktur Um welche Dimensionen es in Verbindung mit anstehenden Investitionen für die in die Jahre gekommene Infrastruktur geht, verdeutlicht die VKU-Studie „Investitionsbedarf in der (Ab-)Wasserwirtschaft“ vom 31. Januar 2025. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Wasserwirtschaft in Deutschland für die Erneuerung der Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsnetze und -anlagen über die nächsten 20 Jahre rund 800 Milliarden Euro investieren muss, um die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in der gewohnten Qualität und Sicherheit am Laufen zu halten. Leitfaden – die „gute wasserfachliche Praxis“ Von Beginn an hat der Masterplan auf eine kollegiale und enge Kooperation mit den saarländischen WVU gesetzt, um landesweit die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und die Resilienz des gesamten Systems zu erhöhen. Mit dem Leitfaden zur „guten wasserfachlichen Praxis“ und der darin enthaltenen Checkliste kann künftig jeder Versorger eigenverantwortlich prüfen, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen. In die Definition dieses Leitfadens sind alle Ergebnisse des Plans wie die Evaluierung der Ist-Situation der Unternehmen, Herausforderungen und notwendige Antworten sowie technologische und kaufmännische Fragestellungen und Managementsysteme eingeflossen. Er liefert die wasserwirtschaftlichen, technischen und betriebswirtschaftlichen Leitlinien für eine nachhaltige Wasserversorgung. Darauf aufbauend wird mit Zukunftsszenarien bis 2040 der jeweils zu erwartende Handlungsbedarf abgeleitet. Zum Wasserpreis Die künftigen Herausforderungen der Wasserversorgung im Saarland unter diesen schwierigeren Rahmenbedingungen zu stemmen, wird nicht zum Nulltarif möglich sein. Endverbraucher kostet der Liter Trinkwasser im Saarland derzeit durchschnittlich 0,0025 Euro. Bei einem angenommenen Verbrauch von circa 47.000 Litern pro Person und Jahr sind das circa 117,50 Euro jährlich. Sollte der durchschnittliche Wasserpreis z. B. um ein Drittel steigen, beliefe sich der Mehraufwand auf circa 40,10 Euro pro Person und Jahr. Das sind ungefähr 11 Cent pro Person und Tag. Ausblick Im Hinblick auf die Zukunftssicherheit der Wasserversorgung an der Saar, sind sich Experten sicher, setzt der Masterplan deutschlandweit Maßstäbe. Mit seinen Errungenschaften befinde sich die saarländische Wasserwirtschaft jedoch gerade einmal am Anfang von etwas Großem. Am Anfang auch von ständigen Optimierungsprozessen, die es unbedingt braucht, um dieses existenzielle Element unserer Daseinsvorsorge auch in den kommenden Jahrzehnten sicherzustellen. Und dafür werden weiterhin erhebliche Anstrengungen und auch eine Menge zusätzlicher Investitionen erforderlich sein. Mit dem Masterplan ist nicht mehr, aber auch nicht weniger als dieser bedeutende Anfang jetzt gemacht. (tj.) 5 Weitere Infos: www.vew-saar.de kontakt VSE

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