Erinnerungskultur durch Tanz Die VSE-Stiftung setzt sich seit langem aktiv für kulturelle und soziale Projekte in der Region ein. Mit einer Förderung von 5.000 Euro unterstützt sie das Tanztheaterprojekt „Lilo und der Schmerz der Anderen“ des Café Exodus in Saarbrücken. Das Projekt verbindet historische Erinnerung mit künstlerischer Ausdrucksform und schafft einen Raum für Jugendliche, sich mit ihrer eigenen Identität und Geschichte auseinanderzusetzen. Ein Projekt mit internationaler Strahlkraft Im August 2024 nahmen 63 Jugendliche aus Deutschland, Frankreich, Bosnien-Herzegowina und Spanien an diesem außergewöhnlichen Kunstprojekt teil. Grundlage des Tanztheaterstücks war das Poesiealbum von Lilo Erdmann, einem Mädchen aus Saarbrücken, das während des Holocausts mit ihren Eltern in Auschwitz ermordet wurde. Die Jugendlichen beschäftigten sich intensiv mit dem Thema Erinnerungskultur, um Empathie für das Leid anderer zu entwickeln. Die Aufführung im Kunstquartier Bethanien in Berlin-Kreuzberg war nicht nur ausverkauft, sondern markierte auch einen bedeutenden Moment in der Geschichtsvermittlung durch Kunst. Kunst als Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft Das Projekt bot insbesondere Jugendlichen aus prekären Verhältnissen oder mit Migrationsgeschichte eine Plattform, sich in einem künstlerischen Rahmen zu entfalten. Durch die Zusammenarbeit in einem internationalen Umfeld wurde die Verständigung über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg gefördert. Das gemeinsame Leben im Camp und die mehrsprachige Kommunikation trugen maßgeblich dazu bei, das Verständnis für Diversität und interkulturelle Zusammenarbeit zu stärken. „Dieses Tanztheaterprojekt ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Kunst Brücken bauen und Geschichte auf eine eindrucksvolle Weise erfahrbar machen kann. Wir sind stolz darauf, dieses inspirierende Projekt zu unterstützen und damit einen Beitrag zu einer offenen, empathischen und vielfältigen Gesellschaft zu leisten“, so Marie-Christine Adjdadi, Geschäftsführerin der VSE-Stiftung. Ein starkes Signal für Offenheit und Toleranz Erstmals in der 70-jährigen Geschichte von Yad Vashem, der weltweit bedeutendsten Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, wurden Exponate von dieser in Deutschland gezeigt, darunter auch das Poesiealbum von Lilo Erdmann. Das Tanztheaterprojekt nutzte dieses geschichtsträchtige Artefakt als Ausgangspunkt für eine globale Reflexion über Menschheitsverbrechen und Ausgrenzung. Ziel war es, die Erinnerungskultur nicht nur als nationales, sondern als universelles Anliegen zu verstehen. (sl) Weitere Infos: adjdadi-marie-christine@vse.de 43 kontakt VSE
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