Masterplan Wasser Zukunftssichere Wasserversorgung für die Region Arbeitsschutzpreis 2025 Auszeichnung für energis-Netzgesellschaft Tag der Bewegung VSE-Azubis setzen Zeichen für Inklusion Teil der Energiewende 01/2025
VSE kontakt 2 IMPRESSUM Herausgeber: VSE AG Redaktion: Marie-Elisabeth Denzer [v.i.S.d.P.] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Marie-Elisabeth Denzer (med), Sarah Lehnen (sl), Katja Scherer (ks), Armin Neidhardt (nea), Thomas Jungmann (tj), Torsten Kirchmann (tk) Fotos: Armin Neidhardt, brainworks unlimited, VSE AG, energis GmbH, Dirk Guldner, Voltaris GmbH, VSE Verteilnetz GmbH, Marcel Schäfer, BVR/DOSB, Marius Schwarz, Christian Lietzmann, artelis s.a., VSE NET GmbH, Stiftung Saarbrücker Altenwohnstift, DASP/J. Konrad Schmidt, Friedrich-Joachim-Stengel Schule – Förderschule geistige Entwicklung, Thomas Geibel, Bohrtechnik Keller GmbH, adobestock.com Layout: Michael Weiss, Dominique Adt Druck: reha gmbh Copyright: VSE AG – Kommunikation, Postfach 10 32 32, 66032 Saarbrücken, Telefon 0681 607-1153, kontakt@vse.de, www.vse.de 04 Masterplan Trinkwasser 2040 06 Zukunftssichere Wasserversorgung 08 Das Netz der Zukunft 10 A rbeitsschutzpreis 2025 für energis-Netzgesellschaft 11 Lichtblicke für die Zukunft 12 Glasfaserausbau in Friedrichsthal 13 Starke Partner 14 Telefonie und Strom aus einer Hand 16 Spaß an der Arbeit, Spaß am Erfolg 18 FAMIS schafft Zukunft 20 VOLTARIS treibt die Energiewende voran 22 Coole Ideen für mehr Energieeffizienz 24 Modernste Energietechnik für die Jüngsten 26 Gemeinsam für eine starke Vereinslandschaft 29 Ein Zeichen der Tradition 30 Wer wird Verein des Jahres 2024 32 Der achte VSE-Windpark 33 Cloef-Atrium setzt komplett auf Umweltwärme 34 Kurz und bündig 36 Neue Geschäftsführungen in der VSE-Gruppe 37 Auszeichnung bei „Sterne des Sports“ in Berlin 38 Strahlende Gesichter: Azubi-Wunschbaumaktion 39 Azubis unterstützen besondere Veranstaltung 40 Ein Stück Weihnachtsfreude schenken 42 Erinnerungskultur durch Tanz
kontakt VSE 3 Liebe Leserinnen und Leser, wir leben derzeit in einer Welt, in der alles im Umbruch zu sein scheint, in der internationale Partnerschaften, Verlässlichkeit und Werte, die in Stein gemeißelt schienen, ohne Wimpernzucken in die Tonne getreten werden. Auf nichts ist mehr Verlass, so scheint es. Die neue Bundesregierung muss für Deutschland einen Platz in dieser erodierenden Welt finden. Die Energiewirtschaft – und damit wir – braucht schnell neue verlässliche Rahmenbedingungen, um die Energiewende weiterentwickeln und die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können. Denn eins ist klar, ein Zurück in die fossile Welt des 20. Jahrhunderts wird es nicht geben. Die VSE-Gruppe bleibt deshalb strategisch und operativ auf Kurs. Wir investieren weiter in die Optimierung der Netze, den Ausbau Erneuerbarer Energien, in E-Mobilität und Digitalisierung und haben dabei die Kosten der Energiewende immer fest im Blick. Denn, wir müssen reaktionsfähig sein, wenn die politische Navigation sich ändern sollte. Um im Bild zu bleiben: Wir halten Kurs, fahren aber auf Sicht. Große Sorge macht uns die industrielle Entwicklung, vor allem bei uns im Land. Als Dienstleister des Industriestandortes Saarland ist auch die VSE von der Entwicklung betroffen. Wir stehen unseren Partnern und Kunden zur Seite, das ist unser Selbstverständnis und unsere Aufgabe. Und auch wir werden den Gürtel enger schnallen, um unserer Rolle in der Region gerecht zu werden und wettbewerbsfähig zu bleiben. Alles in allem gehen wir derzeit durch eine unwägbare Zeit. Ruhe bewahren und anpacken, das ist unsere Devise. Mit freundlichen Grüßen Ihr VSE-Vorstand Dr. Hanno Dornseifer Dr. Stephan Tenge Editorial
Mitte Januar dieses Jahres haben Politik und Verbände ihren Masterplan „Zukunftssichere Wasserversorgung im Saarland 2040“ vorgestellt. Das darin formulierte Ziel lautet, den hohen Standard der Wasserversorgung an der Saar für die nächsten Jahrzehnte zu wahren. Das Werk liefert nun alle Grundlagen, um die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser in ausreichender Menge und zu einem angemessenen Preis nachhaltig sicherzustellen. Eine veritable Herkules-Aufgabe. Denn im Vergleich zu der Situation noch vor 20 – 30 Jahren haben sich die Rahmenbedingungen zum Teil drastisch verändert. Wie hoch Aktualität und Dringlichkeit des Masterplans angesichts der neuen Herausforderungen für die Wasserversorgung sind, belegt auch der bereits 1993 von der UNESCO ins Leben gerufene Weltwassertag, der seither jedes Jahr am 22. März die Aufmerksamkeit der Weltbevölkerung auf die große Bedeutung von Frischwasser und ein nachhaltiges Management seiner Ressourcen lenken soll. Demnach ändern sich aktuell Verfügbarkeit und Qualität von Wasser aufgrund des weltweiten Bevölkerungswachstums und Klimawandels dramatisch, was sich langsam zur größten Herausforderung für die Weltbevölkerung auswächst. Herausforderungen an der Saar „Mit der Erstellung des Masterplans „Zukunftssichere Wasserversorgung im Saarland 2040“ haben wir uns insofern sehr hohe Ziele gesteckt, als wir es uns zur Aufgabe gemacht haben, die Trinkwasserversorgung bis ins Jahr 2040 substanziell sicherzustellen. Und das angesichts einer bestehenden Infrastruktur, die schon sehr lange ihren Dienst tut“, sagt Dr. Hanno Dornseifer, Vorstandsvorsitzender des VEWSaar und Mitglied des Vorstands der VSE AG, anlässlich der Präsentation des Plans. „Neben einem deutlich spürbaren Klimawandel haben wir auch in der Trinkwasserversorgung beispielsweise die Herausforderungen demografischer Effekte zu meistern. Das alles steht für eine völlig neue Komplexität.“ Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels ist damit zu rechnen, dass sich Fälle von regionalem „Wasserstress“ in Deutschland häufen werden. Während das Wasserdargebot sinken wird, wird durch häufigere Hitzetage und lang anhaltende Dürreperioden simultan der Bedarf an Wasser steigen. Zu den neuen Herausforderungen für die Unternehmen zählen künftig neben einem zunehmenden Fachkräftemangel auch die gestiegen fachlichen und gesetzlichen Anforderungen an die Wasserversorgung. Erschwerend hinzu kommen Trends wie die Urbanisierung oder der landwirtschaftliche Strukturwandel sowie zunehmende Nutzungskonkurrenzen und -konflikte, etwa zwischen der öffentlichen Wasserversorgung und wachsenden Wasserbedarfen in der Landwirtschaft, die den Druck auf die Wasserressourcen erhöhen. Masterplan – die Entstehung Vor dieser Kulisse entstand zunächst im Jahr 2018, bevor die Arbeiten am Masterplan begannen, ein Letter of Intent, an dem folgende Institutionen, im engen Schulterschluss mit den WVU an der Saar beteiligt waren: die Landesministerien für Umwelt, für Wirtschaft, Gesundheit und des Inneren mit dem LUA Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz sowie den Landesgruppen des DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., VKU Verband kommunaler Unternehmen e. V. und dem VEWSaar Verband der Energie- und Wasserwirtschaft des Saarlandes e. V. Masterplan Trinkwasser 2040 4 VSE kontakt
Im Anschluss daran haben die aquabench GmbH und das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH über zweieinhalb Jahre hinweg in intensiver und kollegialer Zusammenarbeit mit allen Protagonisten den nun vorliegenden Masterplan erarbeitet. Als energisTochter sowie Schnittstelle zwischen den WVU und den Verbänden, Behörden und Gutachtern hat die KEN GmbH, Friedrichsthal, im Rahmen des Masterplans „Zukunftssiche Wasserversorgung im Saarland 2040“ zentrale Aufgaben der Projektsteuerung und -koordination übernommen und das gesamte Projekt organisatorisch und kommunikativ begleitet. Masterplan – die Ausrichtung Das fertige Werk adressiert in erster Linie die saarländischen WVU und Wasserbehörden. Des Weiteren richtet es sich an Städte und Gemeinden, die kommunale Wasserkonzepte entwickeln. Präzise auf die jeweiligen hydrogeologischen Besonderheiten aller Wassergewinnungsgebiete des Saarlandes ausgerichtet, fasst der Masterplan wichtige technologische Fakten und wissenschaftliche Grundlagen zusammen. Damit gerüstet sind die Akteure der saarländischen Wasserwirtschaft in der Lage, valide Maßnahmen zu identifizieren und zu ergreifen, die heute erforderlich sind, um die Wasserversorgung von morgen qualitativ und quantitativ langfristig und nachhaltig, das heißt auch unter ökologischen Gesichtspunkten klimafreundlich sicherzustellen. Um sich in Zukunft sicher und verantwortungsbewusst den damit verbundenen Aufgaben stellen zu können, ist eine fundierte und aktuelle Datengrundlage über den Zustand des Versorgungssystems, die Ressourcen-Situation und mögliche Risiken für die Wasserversorgung unerlässlich. Durch seinen ganzheitlichen Ansatz zeigt der Masterplan neue Möglichkeiten und Synergien auf, die besonders bei der Sanierung bzw. dem Neubau der Wasser-Infrastruktur dazu beitragen, die erforderlichen Investitionen möglichst niedrig zu halten, z. B. durch Einbeziehung von Digitalisierung und Standardisierung oder seine Empfehlungen in Richtung interkommunaler Kooperationen einzelner WVU an der Saar. Investitionsbedarf in die Wasser-Infrastruktur Um welche Dimensionen es in Verbindung mit anstehenden Investitionen für die in die Jahre gekommene Infrastruktur geht, verdeutlicht die VKU-Studie „Investitionsbedarf in der (Ab-)Wasserwirtschaft“ vom 31. Januar 2025. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Wasserwirtschaft in Deutschland für die Erneuerung der Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsnetze und -anlagen über die nächsten 20 Jahre rund 800 Milliarden Euro investieren muss, um die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in der gewohnten Qualität und Sicherheit am Laufen zu halten. Leitfaden – die „gute wasserfachliche Praxis“ Von Beginn an hat der Masterplan auf eine kollegiale und enge Kooperation mit den saarländischen WVU gesetzt, um landesweit die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und die Resilienz des gesamten Systems zu erhöhen. Mit dem Leitfaden zur „guten wasserfachlichen Praxis“ und der darin enthaltenen Checkliste kann künftig jeder Versorger eigenverantwortlich prüfen, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen. In die Definition dieses Leitfadens sind alle Ergebnisse des Plans wie die Evaluierung der Ist-Situation der Unternehmen, Herausforderungen und notwendige Antworten sowie technologische und kaufmännische Fragestellungen und Managementsysteme eingeflossen. Er liefert die wasserwirtschaftlichen, technischen und betriebswirtschaftlichen Leitlinien für eine nachhaltige Wasserversorgung. Darauf aufbauend wird mit Zukunftsszenarien bis 2040 der jeweils zu erwartende Handlungsbedarf abgeleitet. Zum Wasserpreis Die künftigen Herausforderungen der Wasserversorgung im Saarland unter diesen schwierigeren Rahmenbedingungen zu stemmen, wird nicht zum Nulltarif möglich sein. Endverbraucher kostet der Liter Trinkwasser im Saarland derzeit durchschnittlich 0,0025 Euro. Bei einem angenommenen Verbrauch von circa 47.000 Litern pro Person und Jahr sind das circa 117,50 Euro jährlich. Sollte der durchschnittliche Wasserpreis z. B. um ein Drittel steigen, beliefe sich der Mehraufwand auf circa 40,10 Euro pro Person und Jahr. Das sind ungefähr 11 Cent pro Person und Tag. Ausblick Im Hinblick auf die Zukunftssicherheit der Wasserversorgung an der Saar, sind sich Experten sicher, setzt der Masterplan deutschlandweit Maßstäbe. Mit seinen Errungenschaften befinde sich die saarländische Wasserwirtschaft jedoch gerade einmal am Anfang von etwas Großem. Am Anfang auch von ständigen Optimierungsprozessen, die es unbedingt braucht, um dieses existenzielle Element unserer Daseinsvorsorge auch in den kommenden Jahrzehnten sicherzustellen. Und dafür werden weiterhin erhebliche Anstrengungen und auch eine Menge zusätzlicher Investitionen erforderlich sein. Mit dem Masterplan ist nicht mehr, aber auch nicht weniger als dieser bedeutende Anfang jetzt gemacht. (tj.) 5 Weitere Infos: www.vew-saar.de kontakt VSE
zukunftssichere Wasserversorgung Frau Ministerin, was bedeutet Trinkwasser für Sie? Ohne Trinkwasser kann unser Körper nicht länger als drei Tage überleben. Hygienisch einwandfreies, sauberes Trinkwasser ist ein unentbehrliches und lebenswichtiges Gut, das unter allen Umständen für die nachfolgenden Generationen geschützt werden muss. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser – so haben es die Vereinten Nationen 2017 in ihren Nachhaltigkeitszielen festgeschrieben – ist ein Menschenrecht. Auch aus diesem Grund freut es mich umso mehr, dass es uns gelungen ist, in diversen Arbeitskreisen und gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der saarländischen Wasserversorgungsunternehmen und dem Innenministerium, dem Wirtschaftsministerium, dem Gesundheitsministerium, dem Umweltministerium und den nachgeordneten Behörden einen Masterplan zu erstellen, der den zunehmend hohen Anforderungen an die Wasserversorgung gerecht wird und diesbezüglich die Daseinsvorsorge für die Menschen an der Saar sichert. Um die saarländische Trinkwasserversorgung sicherzustellen, haben Verbände und Politik gemeinsam mit den Wasserversorgungsunternehmen den Masterplan „Zukunftssichere Wasserversorgung im Saarland 2040“ hervorgebracht. Nach der Pressekonferenz anlässlich seiner Vorstellung Anfang dieses Jahres im Schloss Halberg sprach „kontakt“ mit Umweltministerin Petra Berg u. a. über Hintergründe und Notwendigkeit des Masterplans sowie ihre Pläne mit der Wasserwirtschaft an der Saar. dafür schafft, die hohe Qualität der Wasserversorgung im Saarland auch für die nächsten Dekaden sicherzustellen. Dabei gilt es primär, die Parameter Grundwasserneubildung und künftige Wasserbedarfe neu zu evaluieren. Zumal eine in die Jahre gekommene Wasserinfrastruktur die Wasserwirtschaft zum Handeln drängt. Die Verfügbarkeit von Trinkwasser und die Sicherung einer stabilen Wasserversorgung für unsere Industrie und Wirtschaft einschließlich der Landwirtschaft sind demnach für uns zu einer der wichtigsten Zukunftsaufgaben geworden. Welches sind für Sie die Highlights des vorliegenden Masterplans? Mit dem Masterplan tragen wir vornehmlich dafür Sorge, dass den Bürgerinnen und Bürgern auch in Zukunft ausreichend Wasser bester Qualität zur Verfügung steht. Er belegt zudem, dass eine zukunftssichere und generationenübergreifende Wasserversorgung durch ein vertrauensvolles Zusammenwirken aller Akteure im Saarland möglich ist. Vor allem für die Wasserversorger bietet der Masterplan die Chance, die Versorgung, die Wasserqualität sowie ihre NachhalWie steht es um unser Trinkwasser hier an der Saar? Das saarländische Trinkwasser stammt, das ist ein sehr glücklicher Umstand, zu 100 Prozent aus Grundwasservorkommen. Grundwasser ist generell durch die unterschiedlichen Erdschichten gefiltert von sehr hoher Reinheit geprägt und muss demnach nur in sehr geringem Maße oder überhaupt nicht aufbereitet werden. Ferner verzeichnen wir an der Saar vergleichsweise hohe Winterniederschläge, die maßgeblich für die guten Grundwasserneubildungsraten sind, welche uns unterm Strich zu einem wasserreichen Bundesland machen, das im bundesweiten Ranking einen der vordersten Plätze belegt. Weshalb wurde es dann trotzdem erforderlich, ein so aufwendiges Projekt wie den Masterplan ins Leben zu rufen? Infolge des Klimawandels mussten wir in den letzten Jahren beobachten, dass längere, durch extrem niedrige Niederschlagsmengen geprägte Phasen zunehmen. Daher dürfen wir auf keinen Fall die Hände in den Schoß legen. Solch ein Plan wurde unverzichtbar, der die wissenschaftliche und praktische Grundlage 6 VSE kontakt VEWSaar-Vorstandsvorsitzender Dr. Hanno Dornseifer, die saarländische Umweltministerin Dr. Petra Berg und Dr. Ralf Levacher, Landesgruppenvorsitzender des VKU Saarland (v.l.)
nehmen, die Förderung beantragen, mit dem Thema Masterplan umgehen. Was bedeutet der Masterplan für die Versorger an der Saar? Der Masterplan gibt den Unternehmen nicht nur wissenschaftlich bzw. technologisch,sondernauchbetriebswirtschaftlich betrachtet, wertvolle Leitlinien an die Hand, wie sie den immensen Herausforderungen der Zukunft am besten begegnen können. Dieser besondere Umstand wird von nun an auch jede Diskussion um potenziell sinkende oder steigende Wasserpreise relativieren und insofern auf eine einheitliche Ebene hieven, als jetzt erstmals eine gewisse Vergleichbarkeit gegeben ist. Das bedeutet für die Versorger Pflichten und Chancen zugleich und liefert ihnen klare Argumente mit Blick auf die valide Kalkulation ihrer Wassergebühren. Unterm Strich gilt: Je enger sich die Versorger an den Kriterien der „guten wasserfachlichen Praxis“ orientieren, desto eher sind sie in der Lage, die Versorgung in ihrem Einzugsgebiet aktiv in Eigenregie sicherzustellen – und das Ganze auf einer gemeinsamen Grundlage von für alle Akteure fair kalkulierten, bezahlbaren Preisen. (tj.) 7 tigkeit eigenverantwortlich sicherzustellen. Das vorliegende Konzept verkörpert dabei den Einstieg in einen atmenden Prozess, der sich vorausschauend den wachsenden Anforderungen der Zukunft stellt, Situationen präzise analysiert und agil lösungsorientierte Antworten liefert. Wie wollen Sie sicherstellen, dass der prächtige Masterplan nicht „nach getaner Arbeit“ in der berühmten Schublade verschwindet? Der Masterplan liegt jetzt als ein Werk vor, das neben wasserwirtschaftlichen und ökologischen auch wesentliche gesellschaftliche und ökonomische Aspekte beleuchtet und darauf basierend wertvolle Empfehlungen formuliert. Zahlreiche intelligente Hilfestellungen – ich denke da an die „gute wasserfachliche Praxis“ – inklusive. Und die Anreize für die saarländischen Wasserversorger, den Masterplan mit all seinen Möglichkeiten aktiv zu nutzen, sind insoweit denkbar groß, als er ihnen ermöglicht, die immensen Herausforderungen der Zukunft in Eigenregie zu meistern, ohne dabei ihre Eigenständigkeit aufgeben zu müssen. Gibt es seitens Ihres Ministeriums eine Art Erfolgskontrolle? Ein Monitoring im engeren Sinne ist tatsächlich nicht vorgesehen. Wir werden uns mit allen Protagonisten zum Erfahrungsaustausch, was die Umsetzung einzelner Maßnahmen angeht, wieder an einen Tisch setzen. Dabei wird es darum gehen, wie wir die Unternehmen künftig am besten begleiten können. Wir werden den Stand erfassen und analysieren. Wo stehen wir – alles mit Blick auf 2040 – in fünf und wo in zehn Jahren? Ursprünglich geht der Masterplan auf ein kartellrechtliches Verfahren im Jahr 2017 zurück, bei dem die Wasserpreise sehr genau unter die Lupe genommen wurden. Sollte diese Frage erneut aufkommen, werden die Behörden künftig selbstredend sehr genau hinsehen, inwieweit sich die Unternehmen an den Handlungsempfehlungen orientiert haben. Der zweite Punkt ist, dass wir hie und da ausgesuchte Maßnahmen in der Wasserversorgung fördern. Was unsere Auswahlkriterien bei der Verteilung entsprechender Fördermittel angeht, wird es in Zukunft sicherlich eine entscheidende Rolle spielen, wie einzelne Unter- kontakt VSE
VSE kontakt | WATT Die Energieversorgung der Zukunft hierzulande ist dezentral und erneuerbar. Längst sind die Tage gezählt, an denen wenige Großkraftwerke Verbraucher mit Strom versorgt haben. Die Transformation der Energieversorgung, wie wir sie seit weit über einhundert Jahren kennen, ist in vollem Gange. Und mit ihr einher geht eine stärkere Belastung der Stromnetze, die auf die Integration der erneuerbaren Energien (EE) und die Elektrifizierung ganzer Sektoren wie Transport und Gebäude, Wärme und Industrie zurückzuführen ist. Einsatz und Funktion der digiONS Heute stellen die Erneuerbaren, immer mehr über das ganze Land verteilte Photovoltaik- (PV) oder Windkraft-Anlagen, die ihren Strom in die Netze einspeisen können, Betreiber vor neue, immense Herausforderungen, was das Netzmanagement betrifft. Als Folge daraus müssen diese nun zunehmende Lastschwankungen in ihren Netzen aus Gründen der Versorgungssicherheit und Netzstabilität aufwendig ausgleichen. An diesem Punkt kommen digitale Ortsnetzstationen, kurz digiONS, ins Spiel. Früher bestand eine Ortsnetzstation aus einem Trafo, einer Schaltanlage in der Mittelspannung sowie einzelnen Niederspannungsabgängen, die die Haushalte und die Straßenbeleuchtung versorgen. Heute sind diese Komponenten prinzipiell immer noch die gleichen. Jetzt kommen bei den digitalen Versionen allerdings eine fortschrittliche Kommunikations-, Mess- und Steuerungstechnik hinzu. Mit ihrer Hilfe erfassen das netz der zukunft digiONS in Echtzeit mit Daten aus dem Mittel- und Niederspannungsnetz den Ist-Zustand und übermitteln diesen an die Leitsysteme der Netzbetreiber. Dadurch sind die Experten der energis-Netzgesellschaft 24/7 informiert und in der Lage, kurzfristig auf Veränderungen im Netz zu reagieren, indem sie zum Beispiel für die Netzplanung und den operativen Betrieb wichtige Zusatzinformationen über den Status quo erhalten, etwa die Auslastung einzelner Stromkreise in ihrem Netz. Um den neuen Anforderungen der Energiewelt von morgen an unsere Netze begegnen zu können, ermöglichen es digiONS den Netzbetreibern also, Betriebszustände und Lastflüsse im Mittel- und Niederspannungsnetz online einzusehen und darüber hinaus u. a. einige Schaltvorgänge und Eingriffe ins Netz aus der Ferne vorzunehmen. Dadurch erübrigt sich in vielen Störfällen die zeitaufwendige Anfahrt eines Monteurs, was sich beispielsweise in einer schnelleren Wiederversorgung und insgesamt deutlich kürzeren Ausfallzeiten positiv niederschlägt. Daher ist die digitale Ortsnetzstation ein wesentlicher Baustein für einen auch in Zukunft stabilen und sicheren Netzbetrieb und spielt eine tragende Rolle bei der Digitalisierung und Smartifizierung der Netze. Netzbetreiber müssen in ihrem Versorgungsgebiet immer nachvollziehen können, welcher Stromkreis mit welchen Verbrauchern und welchen EE-Anlagen belastet ist. Eine digiONS erlaubt ihnen heute, sämtliche Lastflüsse in Echtzeit zu betrachten. Hintergrund hier ist, durch eine bessere Übersicht im Netz das frühzeitige Erkennen, an welchen Stellen aufgrund eines erhöhten Leistungsbedarfs ein Eingreifen des Im vergangenen Jahr haben es engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der energis-Netzgesellschaft geschafft, sage und schreibe 80 neue sogenannte digiONS in ihrem Netz aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Um diese Leistung rund um jene für die Stabilität und Sicherheit unserer Stromnetze immer wichtiger werdenden digitalen OrtsNetzStationen richtig verorten zu können, bedarf es sicherlich noch einiger Hintergründe und Zusammenhänge. Informationen, die helfen, die Bedeutung dieser stattlichen Anzahl über die Experten hinaus auch für eine breitere Öffentlichkeit ins rechte Licht zu rücken. 8 VSE kontakt
9 Weitere Infos: selina.prinz@energis-netzgesellschaft.de christian.rebstock@energis-netzgesellschaft.de Betreibers erforderlich wird oder an welchen Stellen im Netz beispielsweise weitere Trafo-Stationen erforderlich sind. Je mehr PV-Anlagen etwa an einem Niederspannungskabel angeschlossen sind, und zur selben Zeit noch Stromspeicher, Wärmepumpen oder Wallboxen, desto höhere Schwankungen bis hin zur Überlastung können in diesem Stromkreis auftreten. Daher sind Netzbetreiber bestrebt, ihre Netze zu überwachen, um solche Gefahren erkennen und ggf. Gegenmaßnahmen einzuleiten zu können. 80 Stück und die besondere Leistung des Teams Um nun eine angemessene Bewertung der schieren Anzahl der in 2024 realisierten Stationen zu ermöglichen, empfiehlt sich ein Blick zurück auf die Quoten der vergangenen Jahre. In guten Jahren davor lag diese im Durchschnitt zwischen 20 und maximal 30 digitalen Ortsnetzstationen, die dasselbe Team geschafft, das heißt, installiert und in Betrieb genommen hat. Bei einer Steigerung der jährlichen Anzahl an realisierten Stationen um circa 200 Prozent wird schnell klar, dass ein solcher Erfolg mehrere Väter haben muss. Erste Priorität – digiONS In erster Linie hat das Team Technische Anlagenplanung der energis-Netzgesellschaft Vorgaben in Form einer neuen Priorisierung verbunden mit einer neuartigen Planung und Koordination erhalten. digiONS genossen in dieser Zeit oberste Priorität. Mit der konkreten Planung vor Augen konnten Schritte wie Materialbestellung beispielsweise zu einem sehr frühen Zeitpunkt auf das erklärte Ziel 85 digiONS ausgerichtet unternommen werden. „Durch einen bislang beispiellos konzertierten Koordinierungsaufwand ist es dem Team dabei beispielsweise erstmalig gelungen, drei Inbetriebnahmen simultan zu realisieren“ lobte Jens Leinenbach, Geschäftsführer der energis-Netzgesellschaft mbH den jüngsten Erfolg seiner Mannschaft. „Denn nach meiner Überzeugung müssen wir, um mit dem Tempo der Energiewende schritthalten zu können, Systeme und Prozesse standardisieren und automatisieren, wo immer wir können.“ Standardisierung Ein weiterer wichtiger Parameter, der neben der extrem effizienten Arbeitsweise aller Beteiligten des energis-NetzTeams maßgeblich zu dieser Output-Steigerung beigetragen hat, lässt sich unter dem Schlagwort Standardisierung subsumieren. Standardisierung bedeutet hier konkret, dass es aktuell ganz im Gegensatz zu früheren Zeiten mit ganz wenigen Ausnahmen nur noch zwei Standard-Konfigurationen gibt, die errichtet und in Betrieb genommen werden können. Ausblick und Ziele Erklärtes Ziel, dem sich im Rahmen der Energiewende alles unterordnet, ist es, unter extrem erschwerten Bedingungen den Status quo der Stromnetze hierzulande in puncto Versorgungssicherheit und Stabilität zu wahren und nachhaltig abzusichern. Runtergebrochen auf digiONS heißt das für das damit betraute Team der energis-Netzgesellschaft, dass es in 2025 den Auftrag hat, 80 digitale Ortsnetzstationen aufzubauen und langfristig circa 30 Prozent davon im eigenen Netz bereits überwachbar und steuerbar zu machen. Eine neuerliche Herkulesaufgabe, die das energis-Netz-Team mit der Erfahrung und Motivation vom letzten Jahr im Gepäck voller Elan in Angriff nimmt. Dabei geht es um dieselben über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus denselben Abteilungen – vom Einkauf über Betrieb und Abrechnung bis hin zu Technik und Sekundärtechnik –, die im letzten Jahr 80 neue digiONS geschafft haben. Damals haben sie eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie in der Lage sind, alle gemeinsam an einem Strang zu ziehen, wenn es darauf ankommt. Demnach besteht dieses Mal nicht der leiseste Zweifel daran, dass sie auch dieses ambitionierte Ziel meistern werden. (tj.) kontakt VSE
Die energis-Netzgesellschaft überzeugte das Gremium hochrangiger Vertreter aus Wissenschaft, den Verbänden und Versicherungen sowie Behörden, Politik und der Industrie durch die Nachrüstung fahrbarer Hubarbeitsbühnen mit Spannungssensoren. Diese innovative Lösung warnt Beschäftigte sowohl akustisch als auch optisch rechtzeitig, noch bevor sich diese einer unter Spannung stehenden Leitung gefährlich nähern. Der Impuls entstand aus einem Beinaheunfall an einer 20-kV-Mittelspannungsfreileitung, woraufhin die energis-Netzgesellschaft umgehend reagierte und die Sicherheit weiter optimierte. „Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden in der VSE-Gruppe hat für uns oberste Priorität. Die Auszeichnung mit dem Deutschen Arbeitsschutzpreis bestätigt, dass wir mit innovativen Lösungen wie den nachgerüsteten Spannungssensoren den richtigen Weg eingeschlagen haben“, hob VSE-Vorstand Dr. Stephan Tenge hervor. „Diese Technologie schützt unsere Beschäftigten im täglichen Einsatz und trägt erheblich dazu bei, das Arbeiten an elektrischen Anlagen sicherer zu machen. Wir sind stolz auf diese Anerkennung und danken unserem engagierten Team für seine herausragende Arbeit im Dienste der Arbeitssicherheit.“ Der Deutsche Arbeitsschutzpreis wird alle zwei Jahre im Rahmen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) verliehen. Träger sind das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), die für den Arbeitsschutz zuständigen Ministerien der Länder sowie die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). In diesem Jahr wurden aus 180 Bewerbungen zwölf Nominierte in vier Kategorien ausgewählt. Die Preisverleihung fand im Konferenzzentrum des Bundes in Berlin unter der Schirmherrschaft von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil statt. Mit dieser Auszeichnung setzt die energis-Netzgesellschaft mbH ein deutliches Zeichen für ihr Engagement im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz und dient als Vorbild für andere Unternehmen in der Region und darüber hinaus. (sl) Die energis-Netzgesellschaft mbH wurde am 26. Februar 2025 als erstes saarländisches Unternehmen mit dem Deutschen Arbeitsschutzpreis 2025 in der Kategorie „Betrieblich“ ausgezeichnet. In dieser Kategorie würdigt eine Jury jedes Jahr besonders kreative und innovative Lösungen im betrieblichen Arbeitsschutz, die der gesamten Belegschaft zugutekommen. Der Deutsche Arbeitsschutzpreis ist die wichtigste nationale Auszeichnung für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und wird im Rahmen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) vergeben. Weitere Infos: mathias.kuetten@vse-verteilnetz.de thomas.wachter@energis-netzgesellschaft.de Daniel Paul, Wolfgang Koch, Jens Leinenbach, Thomas Wachter, Mathias Kütten und Michael L’huillier (v.l.) VSE kontakt 10 Deutscher Arbeitsschutzpreis 2025 für energis-Netzgesellschaft
Lichtblicke für die Zukunft Eine sichere, nachhaltige und wirtschaftliche Straßenbeleuchtung ist ein zentraler Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge. Die saarländischen Städte und Gemeinden setzen hierbei auf langjährige Partnerschaften mit dem regionalen Energieversorger energis. So wurden nun langfristige Vereinbarungen mit den Stadt Wadern und der Gemeinde Schwalbach getroffen, um deren Straßenbeleuchtung weiter zu modernisieren und zukunftssicher zu gestalten. Wadern setzt auf Kontinuität und Nachhaltigkeit Die Stadt Wadern und energis pflegen bereits seit Jahrzehnten eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Diese wird nun für weitere zwanzig Jahre fortgeführt. Bürgermeister Jochen Kuttler unterzeichnete gemeinsam mit energis-Geschäftsführer Michael Dewald und Prokurist Wolfgang Martin die neue Vereinbarung. Das Straßenbeleuchtungsnetz der Stadt umfasst 2.220 Leuchtstellen, von denen bereits 97 Prozent auf moderne LED-Technologie umgerüstet wurden. Durch die vollständige Umstellung auf LEDs sollen die kommunalen Stromkosten weiter gesenkt und die Energieeffizienz gesteigert werden. Die Einsparungen können von 30 bis zu 80 Prozent betragen. Zudem setzt energis auf insektenfreundliche Leuchtmittel, die einen positiven Beitrag zum Ökosystem leisten. Schwalbach: Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit Auch in Schwalbach wird die Partnerschaft mit energis im Bereich der Straßenbeleuchtung für weitere zwanzig Jahre fortgesetzt. Die Unterzeichnung der neuen Vereinbarung durch Bürgermeister Markus Weber, energis-Geschäftsführer Michael Dewald und Prokurist Wolfgang Martin stellt die Weichen für eine langfristige und planungssichere Modernisierung der kommunalen Beleuchtung. Das Schwalbacher Straßenbeleuchtungsnetz umfasst rund 2.150 Leuchtstellen. Hier wurden bereits 30 Prozent der Anlagen auf LED-Technologie umgestellt. Die nächsten Modernisierungsschritte sind bereits in Planung. Der dritte Bauabschnitt der Umrüstung wird nach Bewilligung der Fördermittel des Bundes und des Landes gestartet. Insgesamt investiert die Gemeinde mehr als 1,5 Millionen Euro in die Energieeffizienzmaßnahmen und Modernisierung der Straßenbeleuchtung. „Die Modernisierung der Straßenbeleuchtung bringt nicht nur finanzielle Einsparungen für die Kommune, sondern auch Vorteile für die Umwelt. Mit unserer langjährigen Erfahrung und unserem regionalen Engagement freuen wir uns, die Stadt Wadern und die Gemeinde Schwalbach weiterhin als verlässlicher Partner zu begleiten“, so energis-Geschäftsführer Michael Dewald. Durch die fortgesetzten Partnerschaften mit Wadern und Schwalbach zeigt sich: Eine moderne, nachhaltige Straßenbeleuchtung ist nicht nur ein Beitrag zur Energieeinsparung, sondern auch zur Stärkung der kommunalen Infrastruktur und Lebensqualität. Gemeinsam mit energis setzen die Kommunen auf eine sichere und wirtschaftliche Zukunft. (sl) Nachhaltige Straßenbeleuchtung für Wadern und Schwalbach Weitere Infos: tobias.welz@energis.de 11 kontakt VSE
Friedrichsthal setzt auf die Zukunft und macht einen entscheidenden Schritt in Richtung digitale Infrastruktur: Kaum war die Ausbauquote für den ersten Bauabschnitt erreicht, konnte der erste Kunde bereits das ultraschnelle Glasfaserinternet nutzen. Diesen Meilenstein feierte energis gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt mit der Veranstaltung „Der erste Kunde geht ans Netz“. Bei der Feier waren neben der energis-Netzgesellschaft auch die Ausbaupartner von Glasfasertechnik Rode aus Püttlingen vor Ort. Interessierte Besucherinnen und Besucher konnten mitten in den laufenden Bauarbeiten hautnah erleben, wie Glasfaserkabel verlegt werden. Besondere Einblicke boten die Vorführungen zum Einblasen der Glasfaser, ein technisch anspruchsvoller Vorgang, bei dem die empfindlichen Kabel mit Druckluft in die Leerrohre eingebracht werden. Das Ziel dieser Veranstaltung war es, für maximale Transparenz im Bauprozess zu sorgen. Viele Bürgerinnen und Bürger stellen sich die Frage, ob die ambitionierten Glasfaserprojekte tatsächlich umgesetzt werden und ob sich ein Vorvertrag für sie lohnt. Auch die Dauer und der genaue Ablauf der Bauarbeiten sind oft Themen, die Unsicherheiten mit sich bringen. „Wir wissen um die Bedenken der Anwohner und möchten ihnen die Möglichkeit geben, sich selbst ein Bild vom Fortschritt der Arbeiten direkt vor Ort zu machen“, erklärt Projektmanagerin Chiara Götten. Die Stadt Friedrichsthal zeigt sich optimistisch: „Das ist ein wichtiger Schritt für unsere Stadt, aber auch für den örtlichen Handel und das Gewerbe“, betont Bürgermeister Christian Jung. Mit der neuen Glasfaserinfrastruktur werden Friedrichsthal und seine Unternehmen zukunftssicher aufgestellt – für eine digitale Vernetzung ohne Grenzen. (sl) Reger Betrieb bei der Veranstaltung „Der erste Kunde geht ans Netz“ in Friedrichsthal Weitere Infos: chiara.goetten@energis.de Glasfaserausbau in Friedrichsthal 12 VSE kontakt
13 Ralf Gresselmeyer, CEO der Glasfaserplus, und Marc Kahabka, Geschäftsführer der VSE NET (v.l.) Weitere Infos: eric.brinkers@vsenet.de WATT | kontakt VSE Die Digitalisierung in Deutschland schreitet weiter voran – insbesondere im Glasfaserausbau. In diesem Zusammenhang haben VSE NET und GlasfaserPlus eine Open Access Kooperation vereinbart. VSE NET wird das Glasfasernetz der GlasfaserPlus nutzen, um für ihre White-Label-Partner Endkundenangebote bereitzustellen. GlasfaserPlus baut ein deutschlandweites Glasfasernetz mit Fokus auf ländliche und mittelgroße Städte aus. Das Unternehmen stellt sein Netz allen Telekommunikationsanbietern diskriminierungsfrei zur Verfügung, ohne eigene Endkundentarife anzubieten. Dies ermöglicht es VSE NET, ihren Partnern ein leistungsstarkes Glasfasernetz anzubieten. Marc Kahabka, Geschäftsführer der VSE NET, betont: „Open Access Partnerschaften sind für uns ein erprobtes Geschäftsmodell. Mit dieser Kooperation erweitern wir die Möglichkeiten für unsere Partner und schaffen eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“ Durch die Kooperation hat VSE NET die Möglichkeit, das bestehende Portfolio im Bereich White-Label-Dienste und Open Access auszubauen, während die White-Label-Partner dadurch bei der Erweiterung ihres Vermarktungsgebiets unterstützt werden. Gemeinsam stärken die beiden Unternehmen so die digitale Infrastruktur in Deutschland und ermöglichen mehr Menschen den Zugang zu schnellem Internet – insbesondere in ländlichen Regionen. (sl) Starke Partner kontakt VSE
Telefonie und Strom aus einer Hand VSE kontakt 14
a 15 Damit sparen Privatkunden Geld und regionale Stadtwerke erhöhen als Anbieter die Kundenbindung. Gleich mehrere Versorger entlang des Oberrheins sind in diesem Geschäftsfeld bereits auf dem Telekommunikationsmarkt aktiv und nutzen zukünftig die Infrastruktur und Dienstleistung der gemeinsamen Tochtergesellschaft TelemaxX Telekommunikation GmbH. Für diesen neuen Weg mit bewährten Prozessen hat TelemaxX mit der VSE NET GmbH einen Vertrag über die Vorleistungsprodukte Telefonie- und Abrechnungsdienstleistungen für den Privatkundenbereich geschlossen. Durch das „pay as you grow“-Modell können die Stadtwerke die Kundenbasis ohne Investitionskosten skalieren. Die TelemaxX Telekommunikation GmbH ist der regionale IT-Dienstleister für maßgeschneiderte Lösungen in den Bereichen Rechenzentrum, IT-Services und Telekommunikation aus Karlsruhe. „Eine ganze Reihe der von uns betreuten Stadtwerke werden die Telefondienstleistungen für Privatkunden weiter ausdehnen“, erklärt Guido Hoffmann, Delivery Manager Telecommunication & IT Services bei TelemaxX. Die Erweiterung dieses Geschäftsfelds erfolgt dabei mit minimalen Investitionskosten und nutzt bestehende Dienstleistungsprozesse und -kapazitäten beim langjährigen Partner VSE NET. „Für die Vorleistung haben wir das „pay as you grow“-Prinzip gewählt, denn damit entstehen für uns keine Vorhaltungskosten für Kapazitäten und die Stadtwerke können ohne Kapitalbindung die Zahl ihrer Kunden skalieren“, so Guido Hoffmann. „VSE NET unterstützt als Telekommunikationsdienstleister Betreibermodelle mit maßgeschneiderten Vorleistungsprodukten im Hintergrund“, bekräftigt Eric Brinkers, Abteilungsleiter Indirekter Vertrieb und Carrier Services bei VSE NET. „So bieten wir für TelemaxX durch hochwertige Telefon-Produkte sowie mit der Abrechnung von Telefonieverträgen mit individualisierten Rabattierungen die Möglichkeit, ihren Privatkunden sehr attraktive Strom-/TelefonBundles anzubieten.“ Stadtwerke steigern mit diesen „Bundles“ die Kundenbindung für bestehende Netzverträge und erhöhen den Umsatz pro Kunde. VSE NET erstellt für Betreiber bundesweit jährlich bereits mehr als eine Million Abrechnungen in den jeweiligen Corporate Designs. „Wir erfüllen selbstverständlich alle gesetzlichen Vorgaben des Wettbewerbsrechts, des Datenschutzes und der Cyber-Sicherheit auf höchstem Niveau“, versichert Eric Brinkers. Eine eigenständige Provisionierung von Telefondiensten und die Abrechnung von Telefonverträgen erfordert für einzelne Anbieter eine hohe Investition in die entsprechende Software und erzeugt laufende Kosten für die Pflege der IT-Prozesse. VSE NET kann durch Mengenvorteile diesen Prozess günstiger anbieten und damit die Tarifgestaltung für Privatkunden günstiger abbilden. (tk) kontakt VSE Weitere Infos: eric.brinkers@vsenet.de
Spaß an der Arbeit, Spaß am Erfolg Herr Eiffes, wie geht es Ihnen? Blendend – danke der Nachfrage. Vor Kurzem habe ich mit artelis die Chance bekommen, eine äußerst attraktive Stelle in einem sehr interessanten Unternehmen anzutreten. Ich habe vor Kurzem geheiratet, die vier Kinder halten uns auf Trab, und jetzt, wo der Frühling so kurz vor der Tür steht, wird auch noch das Wetter richtig schön (schmunzelt) – im Grunde genommen kann es mir im Moment nur gut gehen. Wofür stehen Sie privat, wofür im Job? Privat wie beruflich sind für mich Offenheit, Transparenz und eine gute Kommunikation sehr wichtig. „Walk the talk“ ist dabei nicht nur ein gefälliges Lippenbekenntnis. Selbst wenn ich ab und an viel verlange, bin ich immer bestrebt, mit gutem Beispiel voranzugeMit Serge Eiffes ist es der luxemburgischen „VSE NET“-Schwester cegecom s.a. Ende letzten Jahres gelungen, eine erfahrene Führungspersönlichkeit für die Position des Geschäftsführers zu gewinnen. Der 49 Jahre alte Diplom-Ingenieur Nachrichtentechnik, der in verschiedenen Führungsrollen bei der POST Telecom umfassende Erfahrung in der IKT-Branche sammeln konnte, ist derzeit damit befasst, die Innovationsstrategie des Telekommunikations- und Internet-Anbieters neu zu strukturieren. „kontakt“ sprach mit dem Manager u.a. über seine Person, die Rolle der artelis s.a. innerhalb der VSE-Gruppe und seine Pläne für die Zukunft. hen. Im Beruf liebe ich es, Struktur zu schaffen, Dingen, Prozessen eine Ordnung und einen tieferen Sinn zu geben. Wenn ich das Change Management nennen darf, bedeutet das für mich mitnichten, dass Maßnahmen „von oben nach unten durchgedrückt“ werden, sondern, dass die Mitarbeiter immer mit an Bord sind. Dadurch bin auch ich erst in der Lage, für den Erfolg des Unternehmens so unverzichtbare Talente zu erkennen und gezielt zu fördern. Das hat immenses Potenzial, ganze Teams mitzureißen und zu motivieren. Wie haben Sie Ihre erste Zeit im neuen Job empfunden? Der Anfang war insofern optimal, als wir in der neu formierten Führungsriege der artelis-Gruppe sofort als Trio agie16 VSE kontakt
Serge Eiffes (li.) und sein Geschäftsführer-Kollege Marc Kahabka 17 ren konnten. Marc Kahabka, Vertrieb, Marketing und Produktmanagement, Didier Wasilewski, mein Vorgänger, der jetzt Ende April in den Ruhestand geht, und meine Person, verantwortlich seit 1. Januar für Technik und kaufmännische Angelegenheiten. In den ersten beiden Monaten konnte ich die Firma und Mitarbeiter kennenlernen, während Didier Wasilewski das operative Geschäft betreut hat. Seit 1. Januar bin ich zu 100 Prozent operativ tätig und habe Didiers Rolle übernommen. Eine Übergabe, wie man sie sich besser gar nicht hätte wünschen können. Was war Ihr erster Eindruck von artelis? Als ich anfing, wusste ich gleich, dass artelis ein Super-Unternehmen ist. Trotzdem war die Grundstimmung im Team nicht optimal. Im Laufe der Zeit habe ich den Eindruck gewonnen, dass die artelis einfach zu schnell gewachsen ist. Sie wurde aus dem Startup-Modus von der gewaltigen Dynamik, dem rasanten Tempo der Branche und den Marktanforderungen gleich mehrfach rechts überholt. Jetzt sehe ich meine vornehmliche Aufgabe darin, der Gruppe gemeinsam mit Marc Kahabka eine resiliente und nachhaltige Struktur zu geben, die Sicherheit und Kontinuität bringt. Unsere Mitarbeiter, so viel steht fest, sind Top-Kräfte mit tiefgehendem Fachwissen, hoher Einsatzbereitschaft und einem enormen Potenzial. Wie wird die artelis innerhalb der VSE-Gruppe wahrgenommen? Als führender alternativer Telekommunikations- und Internet-Anbieter ist die artelis auch ein zentraler interner Dienstleister für andere Divisionen innerhalb der VSE- und der E.ON-Gruppe. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass noch nicht jeder etwas mit dem Namen anfangen kann. Auf der anderen Seite durfte ich erleben, dass wir als IKT-Kompetenzzentrum aufgrund unserer hohen Innovationskraft bereits auf höchster Ebene als „eine Perle der gesamten Gruppe“ angesehen werden. Was war Ihre erste operative Maßnahme innerhalb der artelis-Gruppe? Zunächst habe ich Gespräche mit allen 70 Mitarbeitern in Luxemburg geführt, die von dort aus B2B-Kunden für cegecom in Luxemburg und für VSE NET in Deutschland betreuen. Dabei durfte ich erfahren, was gut läuft und wo Verbesserungspotenzial liegt. Daraufhin habe ich – Stichwort Positive Change Management – mit „Next Gen artelis Luxemburg“ ein Programm ins Leben gerufen, das sukzessive die nächsten Schritte aufzeigt, die nötig sind, um unsere Prozesse und Strukturen agiler und flexibler aufzustellen. Damit werden wir vor allem auch wieder unsere Mitarbeiter besser in die Prozesse einbinden und motivieren, was ich als einen entscheidenden Erfolgsfaktor identifiziert habe. Wie ist es im Unternehmen um Ihren Verantwortungsbereich, die Technik, bestellt? Was die Technik angeht, über die wir unsere Services bereitstellen, sind die üblichen Herausforderungen modernisieren und automatisieren, Kosten sparen und für Sicherheit sorgen. Ein großes Thema bei uns betrifft unsere gesamte sog. Legacy-IT, die wir gerade auf Vordermann bringen. Darunter sind alle Tools subsumiert, die wir benötigen, um anbieten und liefern zu können. Diese transferieren wir aktuell in ein neues modernes Zeitalter mit einheitlichen Strukturen und einer State-of-the-ArtCarrier-IT. Wo wollen Sie mit der artelis in fünf Jahren stehen? Erst in diesem Januar haben Marc Kahabka und ich ein Konzept entwickelt, aus dem neben einer konsistenten Strategie hervorgeht, wohin wir uns entwickeln werden. Unser übergeordneter Plan ist, dass wir uns vom Netzbetreiber hin zu einem der innovativsten IKTLösungsanbieter entwickeln werden. Wie würden Sie Ihre Vision für artelis beschreiben? Unsere Vision ist es, aus dem Saarland und Luxemburg heraus sichere, hochskalierbare und innovative Dienste für unsere Geschäftskunden und andere Netzbetreiber im In- und Ausland anzubieten. Durch einen hohen Automatisierungsgrad und digitalisierte Prozesse gestützt streben wir an, der führende Anbieter für IKT-Lösungen innerhalb unseres Konzerns sowie erste Wahl für Service Provider und Unternehmen zu sein. Unser Anspruch ist ferner, unseren Mitarbeitern einen inspirierenden und sicheren Arbeitsplatz zu bieten, an dem jeder wertgeschätzt und gefördert wird. Wir werden alles daransetzen, eine Kultur der vertrauensvollen Zusammenarbeit zu etablieren, in der sich jedermann wohlfühlt und sein volles Potenzial entfalten kann. (tj.) Privat wie beruflich sind für mich Offenheit, Transparenz und gute Kommunikation wichtig. Unsere Vision ist es, sichere, wettbewerbsfähige und innovative Dienste anzubieten. kontakt VSE Weitere Infos: www.cegecom.lu
VSE kontakt 18 18 Die technischen Voraussetzungen, schnelles Internet zu nutzen, sind innerhalb der Schulen der Stadt Zweibrücken seit Ende 2024 gegeben. Nun müssen die Schulen sukzessive ans schnelle Netz angeschlossen werden. In detaillierter Kleinarbeit hat FAMIS in einem ersten Schritt Raum für Raum in jeder Schule auf den digitalen Zustand hin begutachtet, alles dokumentiert und auf dieser Grundlage eine umfassende Planung ausgearbeitet. Dazu gehören zum Beispiel Angaben, wo neue Lichtwellenleiterkabel verlegt werden müssen, wo neue Datendosen anzubringen sind, was von der vorhandenen Infrastruktur eventuell noch nutzbar ist, ob ausreichend Steckdosen verfügbar sind oder wo und wie viele Netzwerkschränke unterzubringen sind und wie sie per Glasfaser untereinander vernetzt werden können. Zwei große Schulen hat FAMIS besonders unter die digitale Lupe genommen und sie als Pilot-Projekt auserkoren, um eine einheitliche Grundlage für die Standardplanung zu schaffen. Die größte Herausforderung sei es gewesen, die meisten Arbeiten in die schulfreie Zeit wie Ferien oder – wenn möglich – nachmittags zu verlegen, um den laufenden Schulbetrieb nicht zu stören, erklärt Projektleiter Tobias Schäfer von der FAMIS. „Erschwerend hinzu kommt, dass es sich bei den Schulen in der Regel um Bestandsgebäude mit unterschiedlicher Infrastruktur handelt und somit die Vor15 Zweibrücker Schulen können seit Ende letzten Jahres digital durchstarten und schnelles Internet nutzen. Dafür hat FAMIS die digitale passive Infrastruktur geplant und die Bauausführung überwacht. Beauftragt wurde der Energiedienstleister der VSE-Gruppe von der Stadt Zweibrücken. FAMIS schafft Zukunft
19 kontakt VSE FAMIS kann das für alle technischen Gewerke komplett aus einer Hand anbieten, ob nun Elektro, Klima, Heizung, Lüftung, Netzwerk- oder Brandmeldetechnik. Leistungsphasen eins bis neun heißt das in der technischen Fachsprache. Und ein weiterer Vorteil für alle, die bei den technischen Gewerken auf das Know-how der FAMIS setzen: Alles wird fein säuberlich dokumentiert, standardisiert und kann künftig bei Bedarf einfacher ausgetauscht werden. Die digitale Technik in den Zweibrücker Schulen ist dank FAMIS auf einem hochmodernen Stand. (nea) aussetzungen und Anforderungen jeweils höchst unterschiedlich sind“, so Schäfer weiter. Nach erfolgreicher Planung hat FAMIS anschließend die Ausschreibung der Bau- und Umbaumaßnahmen sowie die Bauüberwachung übernommen. Seit Ende 2024 ist das Projekt in Zweibrücken weitestgehend abgeschlossen und FAMIS unterstützt bereits in Kaiserslautern die Bertha-von-Suttner Schule auf dem Sprung ins digitale Zeitalter. Wissen und Erfahrung Es mag auf den ersten Blick vielleicht ein wenig überraschen, dass bei der Digitalisierung von Schulen FAMIS mit im Spiel ist. Aber der Energiedienstleister und Facility Manager bringt jede Menge Wissen mit, weiß, wie ganzheitliche Planungen für technische Gewerke funktionieren, hat viel Erfahrung bei Ausschreibungen und Bauüberwachung. Weitere Infos: tobias.schaefer@famis-gmbh.de Ignaz-Roth-Schule-Berufsschule Zweibrücken Digitale Infrastruktur für Zweibrücker Schulen umgesetzt.
VSE kontakt VOLTARIS treibt die Energiewende voran Innerhalb der VOLTARIS „Anwendergemeinschaft Messsystem“ arbeiten mehr als 40 Stadtwerke und Netzbetreiber beim Smart Meter Rollout zusammen. Ende 2024 trafen sich rund 50 Mitglieder der Anwendergemeinschaft zur „Expertenrunde Metering“ in Kaiserslautern, organisiert von VOLTARIS. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie der Rollout beschleunigt und das Schalten und Steuern in der Niederspannung gestaltet werden kann. Denn klar ist: Ohne moderne Mess- und Steuertechnik lassen sich die schwankenden Einspeisungen aus erneuerbaren Energien nicht effizient ins Netz integrieren. Neue Anforderungen und innovative Lösungen Experten aus der Branche gaben Einblicke in aktuelle gesetzliche Änderungen und technische Entwicklungen. So wurden die neuen Vorgaben des Messstellenbetriebsgesetzes erläutert, das unter anderem vorschreibt, dass bis Ende 2025 mindestens 20 Prozent der Pflichteinbaufälle mit intelligenten Messsystemen ausgestattet sein müssen. Dies betrifft Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von über 6.000 kWh oder Betreiber einer Photovoltaik-Anlage mit einer installierten Leistung von mehr als 7 kW. Wie wird unser Stromnetz fit für die Zukunft? Diese Frage beschäftigt Energieversorger, Netzbetreiber und Stadtwerke gleichermaßen. Ein zentraler Baustein für das Stromnetz der Zukunft ist das intelligente Messsystem Smart Meter. 20
Die Anwendergemeinschaft zur „Expertenrunde Metering“ in Kaiserslautern 21 kontakt VSE Weitere Infos: simone.kaefer@voltaris.de Neben der reinen Messfunktion rückt zunehmend auch die Steuerung in den Fokus: Mit dem Smart Meter Gateway, der Kommunikationseinheit der intelligenten Messsysteme, können über den sogenannten Tarifanwendungsfall (TAF) 10 Netzzustandsdaten erfasst und übertragen werden. Diese Daten helfen dabei, kritische Netzzustände zu erkennen, Bestandsnetze optimal zu nutzen und künftig effizient zu steuern. VOLTARIS entwickelt hierfür ein neues CLS-Management-System, mit dem Netzbetreiber ihre Netzsteuerung umsetzen können. Ein erstes System ist bereits in Betrieb: Im Netzgebiet der energis Netzgesellschaft sind rund 200 intelligente Messsysteme mit der TAF 10 Funktionalität produktiv im Einsatz. VOLTARIS setzt auf Zusammenarbeit Ein großer Vorteil für die Partner von VOLTARIS ist die enge Zusammenarbeit in der „Anwendergemeinschaft Messsystem“. Gemeinsam werden hier Systeme und Prozesse entwickelt, um den Smart Meter Rollout fristgerecht umzusetzen und Stadtwerke bestmöglich auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten. Mit dieser starken Vernetzung und innovativen Lösungen kann VOLTARIS die Stadtwerke aktiv bei der Digitalisierung der Energiewende unterstützen. Denn nur mit intelligenter Technik und einer klugen Steuerung der Stromflüsse kann das Netz stabil bleiben, wenn künftig immer mehr erneuerbare Energien eingespeist werden. Mehr Flexibilität für das Stromnetz Neben dem intelligenten Messwesen spielt auch die Flexibilität im Stromnetz eine entscheidende Rolle für eine nachhaltige Energieversorgung. Im Rahmen des Forschungsprojekts AI-flex arbeiten VOLTARIS und weitere Partner daran, eine künstliche Intelligenz (KI) zu entwickeln, die dezentrale Energiesysteme steuern kann. Das Ziel: Ein europaweites, zellulares Energiesystem, in dem Erzeugung, Speicherung und Verbrauch optimal aufeinander abgestimmt sind. So kann mehr erneuerbare Energie ins Netz integriert werden, ohne die Netzstabilität zu gefährden. Projektpartner und Forschungsansatz AI-flex wird von einem internationalen Konsortium aus deutschen und österreichischen Partnern getragen, darunter Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Stadtwerke. Ende Januar trafen sich die Projektpartner bei VOLTARIS in Maxdorf, um den Endspurt des Projekts einzuläuten. Dabei wurde der aktuelle Status der Forschung vorgestellt und künftige Umsetzungsschritte besprochen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Nutzung dezentraler Energiezellen: Statt eines zentral gesteuerten Stromnetzes sollen autonome Einheiten entstehen, die Erzeugung, Speicherung und Verbrauch eigenständig regulieren. Dabei können nicht nur Stromnetze, sondern auch Gas- und Wärmenetze einbezogen werden. Die KI sorgt dafür, dass die Vielzahl an Geräten und Anlagen effizient gesteuert werden. So können Lastspitzen vermieden und Ressourcen effizient genutzt werden. Die Rolle von VOLTARIS VOLTARIS bringt im Projekt seine Expertise im Bereich Smart Metering ein. Das Unternehmen ist dafür verantwortlich, die intelligenten Messsysteme bereitzustellen, die realen Messdaten auszulesen und diese an die relevanten Backendsysteme weiterzugeben. Mit Hilfe der Messdaten kann VOLTARIS die Lasten innerhalb des Energiesystems überwachen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Qualitätssicherung der Geräte: In den VOLTARIS-Prüfstellen ERP3 in Maxdorf und ESL3 in Merzig werden die digitalen Zähler und Messsysteme intensiv getestet, um eine langfristige Messgenauigkeit und -beständigkeit sicherzustellen. Mit AI-flex wird ein entscheidender Schritt hin zu einer stabilen, nachhaltigen Energieversorgung gemacht. Der Förderzeitraum des Projekts läuft noch bis Ende Mai 2025, doch schon jetzt zeigen die Forschungsergebnisse: KI kann helfen, das Stromnetz flexibler und zukunftssicher zu gestalten. (sl)
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