Vor Weihnachten noch ließen erste Meldungen über den politisch bedingten Aufschlag viele ohnehin sensibilisierte Stromkunden aufhorchen. Mittlerweile jedoch geben erste Versorger Entwarnung. Ein Strompreisanstieg werde – wenn überhaupt – weit moderater ausfallen als zunächst befürchtet und beim Endkunden überdies erst zeitversetzt ankommen. Neuberechnung der Netzentgelte erforderlich Üblicherweise müssen Netzbetreiber, allen voran Stadt- und Gemeindewerke, gestiegene, bundesweit geltende Übertragungsnetzentgelte als eine wesentliche Kostenkomponente Strompreis steigt weit geringer als befürchtet Erhöhung der Netzentgelte Am 13. Dezember vergangenen Jahres hat die Bundesregierung den avisierten Zuschuss für die Stromnetze in Höhe von 5,5 Milliarden Euro gestrichen. Daraufhin haben die vier großen Übertragungsnetzbetreiber ihre Netzentgelte zum Jahreswechsel von 3,12 auf 6,43 Cent pro Kilowattstunde (kWh) mehr als verdoppelt. in der Kalkulation ihrer eigenen Netzentgelte für ihre Kunden umlegen. Anderenfalls entstünden erhebliche wirtschaftliche Nachteile, besonders angesichts ihrer gesetzlichen Verpflichtung, die Netze zügig mit Blick auf eine funktionierende Energiewende auszubauen. Nachteile ergäben sich auch gegenüber Wettbewerbern, die wie so genannte Discounter größtenteils gewinnorientiert aktiv sind und im Unterschied zu Stadtwerken weder kritische Infrastruktur betreiben noch als Grundversorger agieren, geschweige denn in ihrer Region in der Daseinsvorsorge Verantwortung übernehmen. Laut Expertenschätzung wird sich in diesem Fall eine daraus resultierende Mehrbelastung bei einem angenommenen Verbrauch von 3.500 kWh p. a. für das Saarland in einem Korridor zwischen 75 und 135 Euro brutto pro Jahr und Haushalt bewegen. 16 VSE kontakt | Trends & Themen
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