Schlüsselrolle der Verbraucher Das Glasfaser-Netz arbeitet dann am effizientesten, wenn es nicht in den Verteilerkästen auf den Gehwegen vor den Haushalten endet. Spätestens an diesem Punkt kommen die Eigenheimbesitzer ins Spiel. Denn ihnen kommt insofern eine Schlüsselrolle zu, was den Durchbruch des Glasfaser-Rollouts in der Breite angeht, als es nun an ihnen ist, sich in jedem Einzelfall für oder gegen einen Glasfaser-Anschluss zu entscheiden. Eigentlich müsste jeder Hauseigentümer heilfroh sein, wenn ein Glasfaser-Anbieter endlich mit einem konkreten Angebot auch einmal vor seiner Haustür steht. Doch viele wissen das in dieser Form noch gar nicht. Vielmehr hält sich hierzulande eine in großen Teilen der Bevölkerung recht ausgeprägte Skepsis, eine Art angeborene generelle Abwehrhaltung, sobald jemand Fremdes unangemeldet an der eigenen Haustür klingelt. Belege dafür, dass Haustürgeschäften hierzulande zu Unrecht pauschal ein derart negatives Image anhaftet, liefert Nicolas Mävers, regionaler Verkaufsberater der energis GmbH, Tag für Tag. Der Vertriebsmitarbeiter steht regelmäßig im direkten Kontakt mit Kundinnen und Kunden, die er persönlich besucht und umfassend berät. Je nach Projekt und Auftrag wie beim FTTH-Rollout auch schon einmal ohne vorherige Terminabsprache an der Haustür. Der 26-Jährige, der bereits über erstaunlich viel Erfahrung in der Praxis verfügt, kennt und versteht die Vorbehalte, mit denen ein Großteil der Kundinnen und Kunden ihm dabei zunächst begegnet, zur Genüge. Genauso gut kann er damit umgehen. „Bedenken bzw. Skepsis seitens der Hauseigentümer kann ich in der Regel recht schnell zerstreuen, indem ich gleich zu Beginn des Gesprächs Vertrauen aufbaue. Spätestens, sobald ich mich als energis-Mitarbeiter ausweise und ihnen sage, worum es mir geht“, erklärt der Verkaufsprofi. „Erstens ist die energis in der Region ein Begriff und genießt als VSE-Tochter einen guten Ruf und zweitens will ich den Leuten nicht ungefragt einen Staubsauger verkaufen, sondern biete ihnen einen Glasfaser-Anschluss mit all seinen Vorzügen.“ Haustürgeschäft – das Einzige, was bleibt Nicht erst seit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist die sog. unzumutbare Belästigung von Marktteilnehmern nach §7 UWG (Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb) wettbewerbsrechtlich verboten. Darunter fallen E-Mail- und Telefonwerbung ohne vorherige ausdrückliche Einwilligung der Empfängerin oder des Empfängers. Bei nachgewiesener Zuwiderhandlung drohen Werbetreibenden empfindliche Bußgelder. Haustürgeschäfte hingegen sind im Gesetz nicht ausdrücklich erwähnt, ergo formaljuristisch okay. Theoretisch blieben als rechtlich unkritische Alternativen nur noch Anzeigen in den lokalen Amtsblättern der jeweiligen Gemeinden und Werbung per Brief bzw. Wurfsendungen. Während letztere nicht selten ohne Umwege in die dafür vorgesehenen Altpapier-Container wandern, mangelt es jenen unverbindlichen Appellen generell an der in diesem Fall gebotenen Effektivität. Hand aufs Herz – für Verbraucherinnen und Verbraucher gibt es immer mindestens einen „triftigen Hinderungsgrund“, weshalb es im Moment gerade nicht passt, das Thema Glasfaser zu entscheiden. Doch aus Sicht der Anbieter drängt die Zeit, denn sie sind aufgrund von hohen Investitionen vor allem durch die Ersterschließungskosten darauf angewiesen, Mindestquoten in bestimmten Gebieten zwischen 30 und 40 Prozent zu „Fiber to the Home“ (FTTH) meint, etwas blumiger interpretiert, sein Zuhause für die Vorzüge der Glasfaser-Technologie zu erschließen. Mit diesem Bild im Kopf fällt die Vorstellung gar nicht mehr so schwer, einem sympathischen Menschen die Haustür zu öffnen, um sich von ihm einmal in aller Ruhe zu diesem brennenden Thema beraten zu lassen. Eine Vision, bei der jedoch genaugenommen kein Weg an der Königsdisziplin im Direktvertrieb vorbeiführt, dem klassischen, ach so ungeliebten Haustürgeschäft. Königsweg zu flächendeckendem FTTH-Rollout Ungeliebtes Haustürgeschäft 26 VSE kontakt | FTTH
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