Vorreiter | kontakt VSE Weitere Infos: aerztekammer-saarland.de „... Verantwortung gegenüber dem Klima …“ 21 mittel durch LED-Lichter zu ersetzen. Darüber hinaus kann man auch Patientinnen und Patienten animieren, das Klima zu schützen, indem man beispielsweise Fahrradständer vor der Praxis bereitstellt. Andererseits werden in Praxen und Kliniken sehr viele Einwegprodukte wie Einmalhandschuhe verbraucht … Das ist schon richtig. Es gibt inzwischen schon Anbieter, die nachhaltiges medizinischen Material anbieten. Das hält sich aber noch in Grenzen und das muss ja auch produziert werden und das stößt wiederum Treibhausgase aus. Deshalb sollten Ärztinnen und Ärzte überlegen, ob die eine oder andere Untersuchung überhaupt notwendig ist. Natürlich darf das nicht auf Kosten der Prävention oder Heilung der Patientinnen und Patienten gehen. Innerhalb der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit gibt es Arbeitsgruppen, in denen Kolleginnen und Kollegen gezielt nach nachhaltigen Produkten recherchieren und die Informationen weitergeben. Inwieweit ist das deutsche Gesundheitswesen an sich beim Thema Klimaschutz? Andere Länder sind weiter. Der britische staatliche Gesundheitsdienst National Health Service NHS hat angekündigt, ab 2030 nur noch medizinische Produkte von klimaneutralen Herstellern zu kaufen. Das wäre bei uns auch wünschenswert. Der Unterschied ist nur, dass in Deutschland das Gesundheitswesen nicht staatlich ist. Die Politik könnte aber schon in diese Richtung arbeiten. [mjo] Welche Ziele hat sich der Arbeitskreis “Klima und Gesundheit” gesetzt? Oest: Der Arbeitskreis ist eine Plattform und ein Netzwerk. Wir organisieren zum Beispiel Fortbildungen. Einerseits bündeln wir die Umsetzung hin zur Klimaneutralität von ärzteschaftlichen Institutionen wie der Kammer als solche. Andererseits klären wir Ärztinnen und Ärzte zum Thema auf. Welche Ärzte und Ärztinnen treiben den Klimaschutz voran? Sowohl niedergelassene Ärztinnen und Ärzte als auch die, die in Kliniken beschäftigt sind. Diese haben zwar keinen Einfluss zum Beispiel auf die Energietechnik des Krankenhauses, können aber etwa nachhaltige medizinische Produkte bestellen. Da gibt es einige Möglichkeiten. Eine Lungenfachärztin oder ein Lungenfacharzt beispielsweise kann Inhalationssysteme mit Pulver anstatt mit Gas einsetzen. Das ist weitaus klimafreundlicher, da die Inhalationsgase Treibausgase enthalten. Aber ja, Arztpraxen haben mehr Möglichkeiten, umfangreichen Klimaschutz in Eigenregie umzusetzen. Was können Arztpraxen für das Klima tun? Das geht von der Anschaffung eines Elektroautos über Energiemanagement mit Smart Home-Systemen bis hin zur Installation einer Photovoltaikanlage. Ist das gerade für Landärztinnen und -ärzte eine Kostenfrage? Das stimmt schon. Aber im Endeffekt spart man ja auch durch Energieeffizienz. Und Photovoltaik wird ja auch staatlich gefördert. Es gibt aber auch ganz einfache Maßnahmen, die das Klima schützen und zugleich Geld sparen – zum Beispiel die herkömmlichen LeuchtDie Ärztekammer Saarland unterstützt den Klimaschutz der saarländischen Ärzteschaft. Die Vorsitzende des Arbeitskreises “Klima und Gesundheit”, Dr. Andrea Oest, spricht im Interview über die Aufgaben und Ziele des Netzwerkes.
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