Die gesamte Energie stammt also aus der Region und wird dort vom Landkreis und von energis zu einem attraktiven Tarif auch wieder lokal vertrieben. Und genau darin besteht der Unterschied zu anderen Ökostromprodukten. Denn als Regionalstrom gilt nur Strom aus regenerativen Energieerzeugungs-Anlagen, wie z. B. Windkraft-, Wasserkraft- oder Solaranlagen, der im Umkreis von 50 Kilometern um den eigenen Wohnort erzeugt wird. Dadurch ist eine räumliche Nähe zwischen den Stromkundinnen und -kunden und dem Ort der Erzeugung gegeben. Dies wird in Fachkreisen auch als „dezentrale Energieversorgung“ bezeichnet. „Herkömmlicher“ Ökostrom hingegen wird zwar auch regenerativ erzeugt, allerdings können die Erzeugungsanlagen dabei im Ausland stehen, wie z. B. Wasserkraftwerke in Österreich oder Norwegen. Vorteile des regionalen Landstroms Die Vorteile des regionalen Landstroms für den Landkreis liegen dabei auf der Hand. Durch die dezentrale Energieversorgung wird eine größere Unabhängigkeit garantiert und damit die Vulnerabilität bei internationalen Konfliktsituationen, wie dem derzeit tobenden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, reduziert. Außerdem wird durch die Reduzierung des CO2-Ausstoßes aufgrund der Nachhaltigkeit der Energieerzeugungsanlagen ein spürbarer Beitrag zum Umwelt- und zum Klimaschutz geleistet. Aufgrund der räumlichen Nähe der Erzeuger zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern fallen keine bzw. „wenig“ Stromtransportkosten an. Da das Kapital in der Region verbleibt, wird die lokale Wirtschaft gestärkt und die Wertschöpfung in der Region gesteigert. Ein sehr schönes Beispiel hierfür ist die Entstehungsgeschichte des Solarparks in Büchel. Um die Bildungseinrichtungen vor Ort zu erhalten, hat die Ortsgemeinde die Photovoltaik-Freiflächenanlage vollständig in Eigenregie geplant, finanziert und betreibt diese selbständig. Durch die Einnahmen aus der Erzeugung des grünen Stroms wurde der Neubau der Grundschule, einer Kita und eines Jugendtreffs möglich. „Aber auch die Stromkundinnen und -kunden profitieren von regionalem Grünstrom“, weiß Frank-Martin Adrat, der seitens energis für das Projekt in Cochem-Zell verantwortlich ist. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten nicht nur zu 100 Prozent grünen Strom aus der unmittelbaren Umgebung, also ein Stromprodukt, mit dem sie sich identifizieren können, sie können ihren Strommix sogar selbst mit wenigen Mausklicks zusammenstellen. Sie entscheiden also individuell, aus welchen Energieerzeugungsanlagen ihr Strom kommt. Zusätzlich können die aus diesem Pilot gewonnenen Erfahrungen nach erfolgreicher Einführung als Blaupause für zukünftige Landstromprojekte in weiteren Regionen dienen.“ [md] Weitere Infos: frank.adrat@energis.de Vorne v.l.n.r.: Jochen Hansen (Bürgermeister Blankenrath), Jan-Eric Simon (VSE AG), Thilo Seimetz (VSE AG), Tino Pfitzner (Bürgermeister Büchel) Hinten: v.l.n.r.: Winfried Müller (Ortsgemeinde Büchel), Manfred Schnur (Landrat Cochem-Zell), Paul Conradi (Ortsgemeinde Büchel), Konrad Johann (unser-klima-cochem-zell e.V.), Edwin Kesseler (unser-klima-cochem-zell e.V.), Leo Bleser (Ortsgemeinde Büchel), Frank Adrat (energis GmbH), Dirk Barbye (unser-klima-cochem-zell e.V.) 13 Strom | kontakt VSE
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