kontakt 01/2023

mit vielen belastenden Fragezeichen behaftete wirtschaftliche Situation zurückgehen, und damit verbundene Zukunftsängste. Da kommen die Appelle diverser Energie-Experten und Verbraucherschützer, ein Wechsel zu einem etwas billigeren Anbieter sei eine lohnende Option, zur Unzeit. Faktencheck: Ein Wechsel ist immer ein gutes Geschäft – erstens für den Anbieter an sich und zweitens für den Betreiber des Vergleichsportals, dessen Geschäftsmodell darauf fußt, bei jeder Vermittlung eine Provision berechnen zu dürfen. Dieser Logik folgend ist das erklärte Ziel der Stadtwerke – zufriedene Kundinnen und Kunden, die bestens beraten 20 Jahre lang bei einem Anbieter verbleiben – für Betreiber von Vergleichsportalen ein „rotes Tuch“. Zwei unterschiedliche Strategien Der Preis pro Kilowattstunde ist bei der Entscheidung rund um Tarife ein wesentlicher Aspekt, aber nicht der einzige. Jedoch kann der Preis bei der Suche nach einem geeigneten Energieversorger ein hilfreicher Indikator sein. Anbieter, die jetzt in der Lage sind, ihre Preise für Strom und Gas kurzfristig zu senken, da die Preise an den Börsen gesunken sind und sie Energie sehr kurzfristig einkaufen, sind meist auch die ersten, die sich „verabschieden“, sobald die Preise wieder steigen. Erst 2021 hatten knapp 40 Energieanbieter angekündigt, die Belieferung ihrer Kundinnen und Kunden einzustellen. Im Anschluss wurden immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher zumeist von Billiganbietern aus ihren Verträgen gedrängt. Stadtwerke – das nachhaltigere Modell Wer sich wie die Stadtwerke auf lange Sicht mit Energie eindeckt, kann seine Kundinnen undKunden vor extremen Preissteigerungen schützen. Während einige Energie-Discounter ihre Kundschaft Ende 2021 „auf die Straße gesetzt“ haben, konnten kommunale Energieversorger ihre Preise stabil halten und die „Gestrandeten“ in der Grundversorgung auffangen. Danach blieben die Preiserhöhungen der kommunalen Versorger, selbst als der Strompreis an den Börsen in die Nähe der 1.000-€-Marke rückte, noch sehr moderat. Diese beruhigende Wirkung auf Preisschwankungen an den Märkten gilt sowohl nach oben als auch nach unten. Die zeitverzögerten Effekte erklären das aktuelle Phänomen, dass sich die Preise an den Börsen und die der kommunalen Versorger derzeit kurzzeitig entgegengesetzt bewegen. Was auch nicht vergessen werden darf … Verbraucherinnen und Verbraucher genießen bei ihren Stadtwerken viele Vorzüge. So identifizieren sich die regionalen Energieversorger sehr stark mit ihrer Region, für die sie sehr viel tun. Dabei werden Begriffe wie Fairness und Service, Seriosität, Verlässlichkeit und Klimaschutz großgeschrieben. Kundinnen und Kunden haben hier im Gegensatz zu profitorientierten Discountern eine feste Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner, die sich Zeit nehmen und verfügbar sind. Um all diese Vorzüge nicht leichtfertig aus der Not heraus aufs Spiel zu setzen, empfiehlt es sich für Kundinnen und Kunden regionaler Versorger zuallererst, ihre persönlichen Ansprechpartnerin oder -partner zu kontaktieren und aktiv auf eventuell günstigere Tarife anzusprechen. Denn regionale Versorger, bei denen Bürgerinnen und Bürger ohne Frage in guten Händen sind und immer waren, beraten ganzheitlich, umfassend und verantwortungsvoll. [tj] Strompreisentwicklung an der führenden europäischen Energiebörse European Energy Exchange AG (EEX) 11 Energiepreise | kontakt VSE

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