kontakt 01/2022

Wo sehen Sie die Stärken der VSE-Gruppe und wo sehen Sie weiteres Entwicklungspotenzial für die Zukunft? Ich sehe eine Stärke der VSE in der breiten Aufstellung. Eine weitere Stärke ist das Vorantreibender Energiewende imSaarland,mit Erneuerbaren Energien, mit Digitalisierung, mit Telekommunikation. Eine Stärke ist auch unsere Aktionärsstruktur, in der wir einerseits die regionale kommunale Verwurzelung haben und andererseits mit E.ON aber auch den starken Partner an der Seitewissen, sodasswir nicht überall das Rad selbst neu erfindenmüssen. Die größte Stärke der VSE ist aber das, was das Unternehmen im Kern ausmacht: Die hochqualifizierten und -motivierten MitarbeiterinnenundMitarbeiter. Auf dieses Teamwar ich immer außerordentlich stolz! Entwicklungspotenzial sehe ich überall da, wo man auf dem aufbauen kann, was schon da ist, und dabei die Kreativität und Leistungsfähigkeit derMitarbeiterinnenund Mitarbeiter einbindet. Entwicklungspotenzial steckt auch in der weiteren Umsetzung der Energiewende, der Modernisierung der Infrastruktur und damit das Gewährleisten der Zukunftsfähigkeit des Saarlandes und der Region. Was ist Ihr Ratschlag für Ihren Nachfolger imAmt des VSE-Vorstands? Mein Ratschlag: Geh unter die Leute, lerne die Menschen im Saarland kennen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der VSE-Gruppe, die in den Partnerunternehmen, die handelnden Personen in Politik, Verwaltung und Gesellschaft. So etabliert man sich schnell als akzeptierter und verlässlicher Gesprächspartner. Sie werden künftig dieWasserstoffaktivitäten bei E.ON koordinieren. Was genau können wir uns darunter vorstellen? Wenn ich das selbst vollständig wüsste, wäre ich schon ziemlich weit … Wir sind davon überzeugt, dassWasserstoff in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen wird in der weiteren Dekarbonisierung vonWirtschaft, Industrie und Gesellschaft, weil eben nicht alles auf Strom umgestellt werden kann. Beispiel Stahlindustrie: Eine CO2-freie Stahlproduktion ist allein mit Strom nicht möglich. Dafür brauchen wir Wasserstoff. Meine Aufgabe ist es unter anderem, diese regionalen, dezentralen Bedarfe mit der globalen Beschaffung von Wasserstoff zu koordinieren. DurchdieUkraine-Krise bekommt die Entwicklung der Wasserstoff-Wirtschaft eine weitereDynamik: NebenNachhaltigkeitwird Versorgungssicherheit immerwichtiger; das Tempo wird also nochmal deutlich zulegen. IstWasserstoff ggf. auch ein Zukunftsprojekt für die VSE? Ich würde mich freuen, wenn die VSE eine regionale Wasserstoffstruktur aufbauen könnte, wie das an anderer Stelle im E.ON-Konzern auch schon passiert. Dass man sagt:Wasserstoff ist für uns einThema; dass man fragt: Wo können wir regionale, lokale Projekte angehen und mit welchen Kunden? Aus meiner neuen Funktion heraus kann ich solche Projekte unterstützen. Ich kann die Großhandels- und die internationale Perspektive einbringenundmit spezifischem Wissendienen. Ja, ichdenke, dass das für die VSE sehr spannend sein kann und ich werde die weitere Entwicklung verfolgen und da, wo nötig und möglich, gerne unterstützen. Sie werden das Saarland nun nach 8 Jahren verlassen, mit welchen Gefühlen? Ich gehe mit einem weinenden und mit einem lachenden Auge. Ich habe bei der VSE viel gelernt, ich hatte hier viel Gestaltungsfreiheit, aber das Thema Wasserstoff konzernweit aufstellen zu dürfen, ist eine Chance, die man nur einmal bekommt, und deshalb habe ich auch nicht lange überlegen müssen. Aber, der Abschied fälltmir schwer, denn ich habe hier enge Freundschaften geschlossen, ich habe viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennengelernt und eine tolle Führungsmannschaft. Ich hatte eine extremgute Zusammenarbeit mit meinem Vorstands-Kollegen. Das alles gebe ich jetzt auf und ichwerdees vermissen. Und eines steht fest: Ichwerde das Saarland in meinem Herzen mitnehmen und immer wieder mit Freude hierher zurückkommen. Vielen Dank für dieses Gespräch, lieber Herr Dr. Clemens. ImNamen aller Mitarbeiterinnen undMitarbeiter der VSE-Gruppe wünsche ich Ihnen alles Gute für den weiteren beruflichen Weg und viel Erfolg beimAufbau der neuen, zukunftsweisendenWasserstoffinfrastruktur. Bleiben Sie weiterhin tatendurstig, fröhlich und vor allen Dingen bleiben Sie gesund. [med] 7 Stabwechsel | kontakt VSE

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