kontakt 01/2022

Weitere Infos: www.friedrichsthal.de 35 Kommunalportrait | kontakt VSE Die Stadt Friedrichsthal arbeitet mit der VSE-Gruppe zusammen, insbesondere mit der energis GmbH. In welchen Bereichen undwie bewerten Sie die Zusammenarbeit? Gibt es darüber hinausweitere Berührungspunkte mit den Unternehmen aus der VSE-Gruppe? Die VSE-Gruppe ist ein verlässlicher Partner in der Energieversorgung, traditionell schätzen wir die gute Zusammenarbeit beim Ausbau und der Erneuerung der Straßenbeleuchtung. Seit Jahren arbeiten wir an der Umstellung auf eine energieeffiziente Straßenbeleuchtung. Zudem wurden hoffnungsvolle Gespräche hin zur Vorbereitung auf eine zukünftige Zusammenarbeit beim Ausbau desGlasfasernetzes aufgenommen. Ist Friedrichsthal ist ein gutes Beispiel für den Strukturwandel an der Saar? Friedrichsthal befindet sich in einem fortwährenden Strukturwandel. Wo einst die Glasindustrie beherrschend war, folgte der Bergbau, der mittlerweile auch Geschichte ist. DieFolgenutzunggestaltet sichschwierig und zeitaufwändig. Aber sowohl Stadtrat als auch Verwaltung gehen kreativ und offen mit den Herausforderungen um. Es ist in unserer Stadt nicht mit Stillstand zu rechnen, wir sind auf den fortwährendenWandel programmiert. Mit der Reaktivierung alter Industriebrachen hat die Stadt bereits über Jahrzehnte gute Erfahrungen gemacht und innerstädtisch sehr positive Entwicklungen ausgelöst. Mit dem bereits genannten Projekt in Maybach verbinden sich berechtigte Erwartungen für einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung. Gleichwohl gibt es auch kritische Bereiche, denen sich die Stadt noch zu widmen hat. Wie sieht es mit der Erzeugung regenerativer Energie als Erfolgsmodell aus? Was ist bislang in der Stadt passiert und was ist geplant? Ein Solarkataster ist vorhanden, für die Freiflächenphotovoltaik fehlen in der Stadt die nötigen Flächen. Für die Nutzung von Windenergie gibt es keine ausgewiesenen Vorrangflächen. Mittlerweile konnten wir zur Förderung der Elektromobilität in den Ortsmittebereichen zwei Ladestationen in Betrieb nehmen, hier ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Aber auch an den alternativenEinsatz vonWasserstoffals Antriebsmittel ist zu denken. Die Mobilität unserer Gesellschaft erfordert neue Konzepte und die Stadt ist, wo immer möglich, bereit, ihren Beitrag dazu zu leisten. In welchen anderen wirtschaftlichen Bereichen sehen Sie besonderesWachstumspotential? Die Digital isierung wird weiter an Fahrt aufnehmen, dazu ist der Ausbau schneller Internetverbindungen grundlegende Voraussetzung. Unternehmen im Bereich der Softwareentwicklungen haben die Standortvorteile bereits erkannt. Auch mit der Ansiedlung von Bildungseinrichtungen als Zweigniederlassungen aus dem Hochschul- und Universitätsbereich, vorzugsweise in leerstehenden, vormals bergbaulich genutzten Objekten, könnten wichtige Effekte für eine wirtschaftliche Neuausrichtung ausgelöst werden. Smart City – dieser Oberbegriff einer gesamtheitlichen Entwicklung aus technologischem Fortschritt, Effizienz, grüner Stadtentwicklungund sozialer Gerechtigkeit bestimmt die Herangehensweise bei der Neuausrichtung unserer Stadt. Was sehen die mittelfristigen wirtschaftlichen und infrastrukturellen Planungen in punkto Attraktivitätssteigerung der Stadt außerdem vor? Wir arbeiten an der Verbesserung der Infrastruktur, genauer gesagt der Einkaufsmöglichkeiten im Stadtteil Bildstock. Zudem unterstützen wir die Verdichtung der WohnbebauungdurchAusweisungkleinererWohngebiete bzw. Flächenarrondierung und die Verminderung der Baulücken. Ein wichtiges Ziel ist die Steigerung der Attraktivität des Wohnumfeldes durch gezielte gestalterische Eingriffe in das Stadtbild. Ein weiteres Feld ist der Aufbau eines innerstädtischen Radwegenetzes, wobei auch die vorhandenen Förderprogramme genutzt werden müssen. Es gibt also viel zu tun, wir sollten nicht nach denHürden auf demWeg in die Zukunft suchen, sondern offen und ehrlich die Probleme ansprechen und Lösungen entwickeln. [md]

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