kontakt 01/2022

Kommunalportrait | kontakt VSE Sehenswertes Besucht man Friedrichsthal, sollte man den Grühlingsstollen, die evangelische Kirche und das Rathaus gesehen haben und zudem auf die zahlreichen Relikte der Industriegeschichte achten. Im Stadtteil Bildstock sind das Hoferkopf-Freizeitgelände mit Villinger Park, die Kirche St. Josef, das Trenkelbachtal mit seiner Vielzahl an Vogelarten und der Saufangweiher sehenswert. AbsolutesHighlight ist aber derRechtsschutzsaal, der als ältestes deutsches Gewerkschaftsgebäude ein Kulturdenkmal vonnationalerBedeutung ist und als „Geburtsort“ der Arbeiterbewegung an der Saar gilt. Im Stadtteil Maybach zeigt die ehemalige Bergwerkssiedlung noch heute das Nebeneinander von Arbeits- undWohnstätten zur Abbauzeit. Friedrichsthal auf demWeg in die Zukunft Das ehrgeizige Projekt zur Neu- undUmgestaltungdesHoferkopf-Arealeswurdemittlerweile angestoßen. AmEnde des langwierigen Projektes, daseineAufwertungdesgesamten Areales zur Folge haben wird, soll auch der Neubau eines Aussichtsturmes stehen. Die Ortsmitte Bildstocks hat mit der Anlage des Verkehrskreisels und der Neugestaltung desMarktplatzbereiches bereits eine solche Aufwertung erfahren. Das Gewerbegebiet „Helenenhalde“, im Grenzbereich von Bildstock zuMaybach gelegen, war binnenweniger Jahre vermarktet und beherbergt seitdem zahlreiche renommierte Unternehmen. Das Projekt zur Herrichtung der Bergbaufläche an der Bergehalde Maybach wird noch Jahre in Anspruch nehmen, verspricht aber –auch aufgrund seiner hervorragenden Anbindung an das Autobahnnetz – perfekte Entwicklungschancen. [md] NachdemdiebeidenWeltkriegedieRegion jeweils unter französische Besatzung brachten, setzte ab den 1960er Jahren allmählich wirtschaftlicheStagnationein,weil der größte Teil der Kohlevorkommen abgebaut war. Als letzter Bergbaubetrieb im Stadtgebiet wurde die Grube Maybach 1981 endgültig stillgelegt. Aus drei Ortsteilen entstand die heutige Stadt 1969 erhielt die aus den Ortsteilen Friedrichsthal, Bildstock undMaybach bestehende Gemeinde das Stadtrecht. Seitdem hat sich Friedrichsthal um eine Neuausrichtung der ortsansässigen Wirtschaft, die Schaffung vonGewerbeflächen, die Sanierung der Wohngebiete und auch um die Neuanlage von Siedlungsbereichen bemüht. Mit Erfolg, denn nicht zuletzt große Sanierungsprogramme haben das Gesicht der Stadt umfassend verändert. Neue attraktive Wohngebiete sind entstanden, die dieAnziehungskraft des Wohnstandortes belegen. Die 9,1 Quadratkilometer große Stadt Friedrichsthal, die aus den Stadtteilen Friedrichsthal , Bildstock und Maybach besteht, ist heute Heimat für rund 10.200 Saarländerinnen und Saarländer. Darunter sind viele Pendler, die die günstige Lage vor den Toren der Landeshauptstadt ebenso schätzen wie die Anbindung an die Verkehrsachsen A1, A8 und A 620. Aber auch die ortsansässige Wirtschaft kann sich sehen lassen. Namhafte Handelsunternehmen haben sich hier niedergelassen und leistungsfähige Handwerks- und Gewerbebetriebe strahlen mit ihren Angeboten über die Stadtgrenzen hinaus. Geschichtliches Die Friedrichsthaler Geschichte begann 1723mit derGründungeinerGlashüttedurch Graf FriedrichLudwigvonNassau-Ottweiler. Nach seinemGründer benannt, bestand der Ort im18. Jahrhundert imWesentlichen aus denamStockbachgelegenenGlashüttenund den Häusern von Glasmachern, Fuhrleuten undHolzfällern. Der Quarzsand für dieGlasproduktionwurde imTagebau amHoferkopf abgebaut, der seineheutige zerklüfteteForm eben dieser Tatsache verdankt. Befeuert wurden die Glasschmelzöfen zunächst mit Holz, später mit heimischer Steinkohle, was den Beginn des Steinkohlebergbaus darstellte, der ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor wurde. Die dadurch ausgelöste Blütezeit in den Jahrzehnten um die Jahrhundertwende führte zueinembeständigenAusbauder Infrastruktur. Es entstanden ein eigener Bahnhof, ein Postamt, die Freiwillige Feuerwehr und 1901 wurde sogar eine Straßenbahnlinie nach Saarbrücken eingerichtet. In diesem Jahr lebten bereits über 13.000 Menschen in Friedrichsthal. 33

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