kontakt 01/2022

profitabel unser Wasser verkaufen.“ Was es bedeutet Wasser zu kommerzialisieren, sieht man z.B. bei unseren Nachbarn. So demonstrier ten 3.000 Menschen im November letzten Jahres in Mauzé-sur-le Mignon in der südwestfranzösischenRegion Nouvelle-Aquitaine gegendieNutzung eines privatenWasserspeichers. „Es ist die Pflicht der Politiker, die wichtige Ressource Wasser für Bürgerinnen und Bürger zu sichern.“ Demnach galt sein Dank den Wasserversorgern des Saarlandes und Verbänden, dieses Themas aufzugreifen. Fakten aus demMinisterium für Umwelt und Verbraucherschutz Den nachfolgenden Generationen durch Schutz und nachhaltige Nutzung uneingeschränkt gutes Wasser zur Verfügung zu stellen, ist das, was Minister Reinhold Jost antreibt. „Über 400Mio. Kubikmeter imJahr beträgt die Grundwasserneubildung bei uns an der Saar, kann jedoch auf wirtschaftlich vernünftige Weise nicht vollständig für die Wasserversorgungnutzbar gemachtwerden. Von dem neugebildeten Grundwasser sind etwa 135Mio.m3/ Jahr technisch auf Dauer nutzbar, nach ökologisch festgelegten Randbedingungen verbleiben 100 Mio. m3/ Jahr. Die tatsächliche Wasserförderung im Saarland lag in den letzten Jahren im Durchschnitt bei knapp 70Mio. m3/Jahr. Dabei hat die Nutzung des Wassers für Trinkwasserzwecke zur Versorgung der Bevölkerung absolute Priorität. 53 der 70 Mio. m3/Jahr gehen in die öffentliche Wasserversorgung. Die verbleibenden 17 Mi o. m3/Jahr verteilen sich auf Brauchwasserentnahmen der Landwirtschaft und der Industrie sowie Entnahmen für sonstige Zweckewie beispielsweise für die Mineralwassergewinnung und Bierproduktion. Gerade bei unseremBier wollen wir Saarländer bestimmt nicht mit dem Sparen beginnen“, soMinister Jost bei seiner Eröffnungsrede. „Grundwasser und das daraus gewonnene Trinkwasser ist ein regionales undnachhaltigesNaturprodukt. Jedeund jeder von uns trägt Verantwortung für unser Wasser. Denn Wasser ist Lebensgrundlage unddamit eines derwichtigstenSchutzgüter. „Ich freue mich daher sehr, dass es in den kommenden Wochen und Monaten die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient. Die gemeinsameKampagne „TrinkWasSaar“ der saarländischen Wasserversorger, die mein Ministeriumfinanziell unterstützt und inhaltlichbegleitet, ist einegroßartige Initiative, die die gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf unseren unbezahlbaren Schatz, sauberes Trinkwasser aus demWasserhahn, richtet.“ Kampagnenziele Eine sichere Wasserversorgung ist wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge und Kernaufgabe der Kommunen. Sie wird durch 43 kommunale Wasserversorgungsunternehmen sichergestellt, die mit einer Manpower von etwa 400 MitarbeiterinnenundMitarbeiternundeinemjährlichen Invest von rund 35 Mio. Euro dafür sorgen, dass Trinkwasser bester Qualität über rund 8.000 Kilometer Rohrleitungsnetz jede Saarländerin und jeden Saarländer rund um die Uhr erreicht, so Dr.-Ing. Klaus Blug, Geschäftsführer des VEWSaar. „Wir wollen denMenschen denWert unseres köstlichen Trinkwassers näherbringen und unsere Kundinnen und Kunden auf vielfältige Art erreichen. Deshalb ist das Konzept ein Mix aus einer gemeinsamen Dachkampagne für dieWasserversorgungsunternehmen (WVU) plus Bausteinen mit individuellem Branding, mit denen dieWVU in ihremVersorgungsgebiet als verantwortungsvoll und nachhaltig agierende Unternehmen wahrgenommen werden und direkt mit ihren Kundinnen und Kunden inKontakt tretenkönnen.“ „Natürlich führt ein solches Projekt in Folge auch zu einer besserenVernetzung der saarländischen WVUuntereinander und demTeilen vonWissen, Engagement undMaterialien“, soDr.-Ing. Ralf Levacher, Landesgruppenvorsitzender des VKU Saarland. Best Practices helfen den WVU, ihre Prozesse zu optimieren. Und „wissensdurstige“ Saarländer profitieren von Projekten, die sich nur durch Sharing bewerkstelligen lassen. So kann man sich auf einemFest aneinerWasserbar labenoder Schulklassen und Interessierte eine 3D-Wasserwerksbesichtigung machen. „Die Kampagne richtet sich an Menschen im privaten Raum wie junge Familien, die gesundheitsbewusst und ökologisch denken, sportliche Menschen, ältere Personen, die nichts schleppen wollen oder können und Menschen, die einfach nachhaltiger leben wollen. Im öffentlichen Raum spricht die Kampagne Schulen, Kindergärten, Rathäuser, Unternehmen und Sport- und Freizeiteinrichtungen an. „Wir wollen mit dieser Kampagne zur freudvollen Änderung des Nutzungsverhaltens anregen und haben uns gemeinsam mit unserer Agentur Statement einiges ausgedacht, um gerade auch die junge Generation zu erreichen. Statt belehrend kommt sie frisch und frech daher und vermittelt gleichzeitig ein profundesWissen über Trinkwasser, das sonst nirgendwo so umfänglich in dieser Form zu finden ist“, so Levacher weiter. Seitdem22.03.2022, demTagdesWassers, ginges auch losmit dem„reisendenTrinkWasSaar-Sofa“, das die KampagnenverantwortlichenaufdieReisedurchdasSaarlandschicken. „Wer esentdeckt, nimmtPlatz, sagt etwaszum ThemaWasser,macht einSelfieundpostet es unkompliziert in den SozialenMedien. Ferner möchten wir mit dem TrinkWasSaar-Sofa den Bürgerdialog unterstützen. Hier können PassantenzumThemaWasser vonReportern interviewt werden. Und nicht zuletzt werden wir darauf auch Experteninterviews führen mit Spezialisten ihres Genres, Politgrößen, Wasserversorgern, Menschen, die bekannt sind aus Funk und Fernsehen“, erklärt Levacher weiter. [aww] Weitere Infos: www.trinkwasser.de Wasser | kontakt VSE Marcel Dubois, Vorstand der KEW (re.) und Jörg Aumann, OB der Kreisstadt Neunkirchen (li.) Dr.-Ing. Ralf Levacher, Reinhold Jost, Minister für Umwelt und Verbraucherschutz, Marcel Dubois 23

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