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MichaelDewald:
Mit unserenMitarbeiterinnen
und Mitarbeitern in einen kreativen Dialog zu
treten, Kenntnis davon zu erlangen, welche Pro-
dukt- undServiceangebote vonunserenKunden
positiv bewertet werden, aber auchwo es aktuell
nicht rund läuft, mit den Mitarbeitern Ideen
für neue Produkte zu sammeln und zu entwi-
ckeln, dies stand auf unserer Agenda ganz oben.
Genauso wichtig ist es uns selbstverständlich,
möglichst schnell von unseren kommunalen
Partnern zu erfahren, was diese indennächsten
Jahren von energis erwarten.
Wir haben uns viel vorgenommen undwir sind
gut unterwegs.
Wie teilen Sie sich künftig die Arbeit auf?
Michael Dewald:
Während Markus für Per-
sonal, kaufmännische und IT-Themen, Con-
trolling sowie Facility Management, also die
internen Abläufe der energis verantwortlich
ist, bin ich für den Vertrieb, die Entwicklung
neuer Produkte zuständigundAnsprechpartner
für unsere kommunalen Partner und Beteili-
gungen.
Die unterschiedlichen Kompetenzen, die uns
beiden zu eigen sind, ermöglichen es, wichtige
Zukunftsprojekte anzugehenund so die energis
voranzubringen. Der vertrauensvolle Umgang
miteinander führt bereits jetzt zukonstruktiven
Ergebnissen.
Welche Zielsetzungen verfolgt die neue
Doppelspitze?
Michael Dewald:
Kurz gesagt: Wir müssen uns
vom klassischen Energielieferanten zu einem
umfassenden Energiedienstleister für unsere
Kunden entwickeln.
Schauen Sie, die gesamte Energieversorgungs-
branche befindet sichgerade ineinemradikalen
Wandel. Viele unserer Kunden erzeugen ihren
Strom zumindest teilweise zunehmend selbst
und investieren in effizientere Geräte und Gebäude-
dämmung. Speziell im Saarland haben wir darüber
hinaus insbesondere in den ländlichen Gebieten eine
demografische Entwicklung, die zu einer erodierenden
Kundenbasis führt.
Wir werden also deutlich weniger Kilowattstunden
verkaufen und damit kann dies zukünftig nicht mehr
die alleinige Basis unseres Geschäftsmodells bleiben.
Markus Bastian:
Genau diese Botschaft haben wir
auch bislang in allen Gesprächen an die Mannschaft
ausgegeben. Uns ist allen bewusst, dass wir mit dem,
was wir innerhalb der energis wissen und können,
prinzipiell viel erreichen können. Entscheidend ist
es, denMut zu habenmit der Umsetzung zu beginnen
und die Entschlossenheit zu haben, die Dinge umzu-
setzen. Da bin ich sehr optimistisch, dass wir die auch
erreichen können. Sei es mit Eigenverbrauchs- oder
Contractingmodellen, wir müssen wegkommen von
der reinen Lieferung von Stromund Gas und wirklich
vernetzte Lösungen anbieten. Wahrscheinlich sind
viele Ideen, mit denen wir in drei Jahren unser Geld
verdienenwerdenoder auchmüssen, heute nochnicht
einmal angedacht. So ungeheuer groß ist die aktuelle
Dynamik in unserer Branche.
Natürlich wollen wir auch weiterhin in Sachen Tele-
kommunikation mit unserem Produkt
Schlau.compunkten. In diesem Bereich sehen wir durch den un-
verzichtbarenBreitbandausbau imSaarland ein großes
Potential für uns. Vor allem in den ländlichen Teilen
unseres Vertriebsgebietes leben sehr viele Kunden von
uns, denenwir dann auch schnelles Internet anbieten
können.
Unser Kooperationspartner VSE NET hat sich bei der
AusschreibungvoneGo-Saar beworben. Derzeitwarten
wir voller Spannung auf die Ergebnisse der Ausschrei-
bung. Wir können damit einen Beitrag leisten, unser
Land zukunftsfähiger zu machen.
Michael Dewald:
Eine zuverlässige und moderne
Infrastruktur im Saarland in den Bereichen Strom,
Gas und Wasser aufrechtzuerhalten und in der Te-
lekommunikation auszubauen, ist ein Ziel, dem wir
uns als energis verpflichtet sehen. Erreichen wollen
wir dies in enger Abstimmungmit den saarländischen
Kommunen, die unser wichtigster Partner überhaupt
sind; übrigens nicht nur in diesem Bereich.
Daher ist mir ein intensiver Dialog mit den Bürger-
meistern, den Landräten und den Vertretern der
kommunalen Unternehmen besonders wichtig.
Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Michael Dewald:
Auch wenn im Saarland die Strom-
Zeit für eine erste
Bestandsaufnahme
Interview mit den neuen
energis-Geschäftsführern
Dipl.-Ing. Michael Dewald und
Dipl.-Kfm. Markus Bastian