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davon verschont.“ Die Lösung liege in jedem

einzelnenMenschen selbst. „Ichkommemir vor

wie eine Schatzsucherin. Ich begleiteMenschen

in schwierigen Lebensphasen und helfe ihnen,

ihre Situation zu verbessern“, sagt die 63-Jähri-

ge. Sie will als Sozialpädagogin „auf Augenhöhe

sein“ mit den Menschen, die sich in der Not an

sie wenden, und nicht als Expertin über den

Fällen stehen.

Die Fachleute teilen die Verlusterlebnisse in drei

Ebenen auf: 1: Verlust eines lieben Menschen

durch Tod. 2. Verlust durch Trennung oder

Scheidung. 3. Verlust der eigenen Gesundheit

durch eine Krankheit. „Wichtig ist, dass man

in der Trauer nicht stecken bleibt und dabei

versuche ich zu helfen“, erläutert die Diplom-

Sozialpädagogin. Ebenso wichtig sei es außer-

dem, dass den Hilfesuchenden zugehört werde,

ohne gleich etwas zu erwidern. Durch Zuhören

und die entsprechende Fragestellung, wird der

Hilfesuchende gestärkt, selbst eine Lösung zu

entwickeln. „Menschen fühlen sich besser,

wenn ihnen einer ein Ohr leiht und sie das

Gefühl haben, sich fallen lassen zu können. Das

schafft Erleichterung“, erzählt Margit Klasen-

Braune. Dann sei man schneller in der Lage,

Lösungen zur Verbesserung der Lebenssituation

zu finden.

Seit über 30 Jahren arbeitet die Saarbrückerin

als Sozialpädagogin, seit 20 Jahren ist sie auch

als Mediatorin tätig. Sie liebt ihren Beruf, wenn

sie erzählt, ist die Freude amKontakt zu anderen

Menschen spürbar. „Es ist eine erfüllende und

spannende Arbeit. Die Themenunddie Klienten

sind sobunt wie das Leben selbst. DieMenschen,

die ich berate, gebenmir auch etwas zurück. Ich

kann in ganz unterschiedliche Arbeitsbereiche

hineinschauen. Ich habe großen Respekt davor,

wie sie ihre Schwierigkeitenmeisternund etwas

Besseres entsteht“, erzählt sie.

Der Betrieblichen Sozialberatung komme eine

immer größere Bedeutung zu, da sich die Ar-

beitswelt in den letzten Jahren sehr verändert

habe. Der Druck und die Anforderungen am

Arbeitsplatz hätten sich erhöht. Aber auch die

Anforderungen, die dieMenschen an sich selbst

stellten, seien viel höher geworden. „Viele stre-

ben nach Perfektion und üben dadurch einen

großenDruck auf sich selbst aus.Wer einenVer-

lust erleidet, will oft sofort wieder leistungsstark

sein. Man nimmt sich nicht die Zeit, um sich zu

erholen. Das führe häufig dazu, dassman länger

ausfällt.“ Von der Betrieblichen Sozialberatung

profitierten alle Seiten, soMargit Klasen-Braune,

sie bringe dem Arbeitnehmer und dem Unter-

nehmen etwas. Ohne das Beratungsangebot

blieben viele Beschäftigte in ihrer Krise gefan-

gen und könnten ihre Lebenssituation nicht

verbessern. Die Folge: Sie wären somit auch

längere Zeit nicht inder Lage, arbeiten zu gehen.

Margit Klasen-Braune betont, dass die Beratung

absolut vertraulich behandelt wird. „Dass sich

die Menschen dabei gut aufgehoben fühlen, ist

überhaupt die erste Voraussetzung für einen

Erfolg.“

Wie lange es braucht, bis sich die Lebenssituati-

on der Ratsuchenden verbessert, ist individuell

verschieden. „Manchmal genügt ein Gespräch.

Andere benötigen mehrere Beratungen und

wieder andere begleite ich über Monate.“ Eines

ist ihr ganzwichtig: „Eine Beratung ersetzt keine

Therapie! Wenn ich merke, dass jemand eine

Therapie braucht, um die Krise zu bewältigen,

ist das ein neuer Weg. Dann versuche ich mit

den entsprechenden Kontaktdaten weiter-

zuhelfen. Wer sich aufmacht, professionelle

Hilfe zu suchen, hat den ersten Schritt zu einer

Verbesserung seiner Situation bereits getan“,

sagt Margit Klasen-Braune beim Abschied und

lächelt ermutigend.

[ml]

Diplom-Sozialpädagoge

Harald Gregorius

Diplom-Sozialpädagogein

Margit Klasen-Braune

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