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... als die VSE e-mobil wurde!

immer noch die Batterien und die dadurch sehr

eingeschränkte Reichweite.

Anfang der 80er Jahre waren die ersten Elektro-

Transporter der VSE in Merzig und Geislautern

im Einsatz. Guntram Roth, Hauptsicherheits-

fachkraft der VSE-Gruppe, erinnert sich. Damals

arbeitete er in Geislautern. „Das Auto hatte gera-

de mal eine Reichweite von 60 bis 70 Kilometer.

Damit kamman zur Baustelle undwieder zurück,

aber oft nur mit Mühe.“ Die Netzmonteure, die

dieses Fahrzeug nutzen durften, fühlten sich

wie wahre „Exoten“. „Wir wurden belächelt. Ein

AutoohneMotorgeräuschnurmit Summton, das

gab es damals nicht auf den Straßen. Und dann

musstenwir oft vor der letztenKuppe aussteigen,

damit der Wagen noch über die Anhöhe kam.“

Heute muss Guntram Roth schmunzeln, wenn

er davon erzählt. Schieben mussten sie ihr Auto

nie. Auch ist es niemals liegen geblieben. Dafür

aber mussten die Männer von damals einige

Tricks anwenden: Das Ladegerät zum Beispiel,

das im Auto installiert wurde, damit sie an der

Baustelle, anVerteilernundNetzstationenStrom

tanken konnten und, wenn nötig, auch auf dem

Rückweg. Umganz ehrlich zu sein, dieMonteure

von damals fuhren immer auf Nummer sicher.

Dennder E-Transporter wurde immer von einem

Privatauto begleitet, der schon deshalb notwen-

digwar, weil nicht alleMänner und allesMaterial

im E-Fahrzeug Platz hatten. Wenn die Batterie

also schlapp machte, stiegen die Männer um

aufs normale Auto, nur der Fahrer des E-Mobils

musste warten, bis die Batterie ausreichend

geladen war.

Die Männer der Netzgesellschaft haben Pio-

niergeist bewiesen und dieser wurde durch sehr

gute Platzierungen im bundesweiten Vergleich

der Mercedes Benz-Elektrotransporter belohnt

(nachzulesen in kontakt 3/1981).

Die e-mobile Geschichte der VSE hat noch ein

anderes Kapitel, das Elektro-Mofa, das schon1973

in kontakt vorgestellt wurde: „Elektrischmofeln,

ein Beitrag zum Umweltschutz!“ Dieses Gefährt

wurde vor allemfür den städtischenBereichemp-

fohlen mit einer Reichweite von 30 Kilometern.

„Sollte der Saft aus der Batterie heraus sein, ist ein

Tretantriebvorhanden,mit demmannotfalls ‘per

Beinmuskel‘ bis zur nächsten Steckdose fahren

kann. Gleichfalls ist das Treten am Berg zur Un-

terstützung des Motors ratsam.“ Das E-Bike der

ersten Generation. VSE hatte schon damals die

Zeichen der Zeit richtig erkannt.

[med]

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VSE-Mitarbeiterin Ruth Hussinger

flott unterwegs mit dem Elektro-

Mofa.