FAKT 2-2017
02 | 2017 FAKT 5 W ir schreiben das Jahr 2025. Der Hightech-Industrie- und Gewer- bepark mitten im Saarland bietet über 3.000 Arbeitsplätze. Neben den beiden großen produzieren- den Industriebetrie- ben entlang der an- grenzenden Auto- bahn teilen sich rund 30 innovative Indus trie- und Handwerksbetriebe und ca. 60 Dienstleister knapp die Hälfte des Geländes. Als Pilotprojekt gestartet hat sich der Hightech-Park in den letz- ten fünf Jahren zu einem Vorzeigeob- jekt in punkto Industrie, Gewerbe und Dienstleistung unter einem Dach im südwestdeutschen Raum entwickelt. Er besticht nicht nur durch seine au- ßergewöhnliche Konzeption und mo- derne Infrastruktur, sondern auch durch eine wohl durchdachte, nachhal- tige und auf Effizienz und Verfügbarkeit getrimmte Energieversorgung. Die 2015 angestoßene Diskussion, die Sektoren Strom, Wärme und Ver- kehr sinnvollmiteinander zu verbinden, findet in diesem Industrie- und Gewer- bepark eine vorbildliche Umsetzung. Die Solarmodule auf den Dächern des Parkplatzes und des Parkhauses be- tanken die Elektrofahrzeuge, während die Angestellten tagsüber ihrer Arbeit nachgehen. Überschüssiger Strom wird entweder in den nahegelegenen Energiespeicher gebracht, auf demvir- tuellen Marktplatz direkt vermarktet oder steht wie am Vortag vereinbart demRegelenergiemarkt zur Verfügung. Scheint die Sonne nicht, werden die Au- tos trotzdem betankt. Dann hilft die große Heizzentrale mit mehreren Block-Heizkraftwerken und Wasser- stoffanlagen zur Stromversorgung aus. Die von den Anlagen erzeugte Wärme sorgt im Winter und Herbst nicht nur für warme Büroräume und Hallen auf dem Gelände, son- dern erwärmt im Sommer das Was- ser imnahegelege- nen Schwimmbad. Außerdem liefern sie den nötigen Dampf für die Prozess- wärme in den beiden Produktionsbe- trieben. Der bei der Kraft-Wärme- Kopplung erzeugte Strom dient aber zuallererst der sicheren Stromversor- gung des Industrie- undGewerbeparks. Die auf den Dächern installierten und gesetzlich vorgeschriebenen Solaran- lagen erzeugenmit demHeizkraftwerk in der Summe sogarmehr Stromals im Industriepark benötigt. Die Direktvermarktung des grünen Stroms an der Strombörse ist ver- pflichtend und für die Besitzer lukrativ zugleich. Die energieverbrauchenden Anlagen der Industrie- und Gewerbe- kundenwurden in einemersten Schritt optimiert, umdann imAnschluss über- wacht und so gesteuert zu werden, dass der verbleibende Energiebedarf effizient und kostenoptimiert durch die Standortenergieversorgung gedeckt wird. Die Unternehmen profitieren so- gar untereinander von einer individu- ellen Querverbund-Lösung durch Nut- zung der Abwärme. Verbesserungs- undModernisierungsvorschlägen sind dabei keine Grenzen gesetzt und sor- gen für eine stetigeOptimierung. Damit auch im theoretisch schlimmsten Fall der Fälle die Stromversorgung im In- dustriepark immer funktioniert, sor- gen drei große Netzersatzanlagen, Standort-Energiekonzepte und ganzheitlicher Energiemanagement-Ansatz von FAMIS Industriestandort der Zukunft 4 FAKT 02 | 2017 Titelstory
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