FAKT 1-2021

Mit FAMIS in die Zukunft 01/2021 FAKT kooperativ starke Energiedienstleistungen innovativ Energie aus Abwasser smart digitale Effizienz Energie neu denken.

Inhalt Perspektiven 04 Energie neu denken 07 Anderer Blickwinkel 08 FAMIS stärkt eigenes Energiedienstleistungs-Portfolio Innovationen 10 Deponie unter Strom 12 E-Mobility nimmt Fahrt auf 14 Die dunkle Seite des Mondes Klimaschutz 16 Viereinhalb Tonnen am Haken 18 Seit rund 30 Jahren Kunde 20 Neue Festhalle für Saarwellingen 21 Neubau dringend notwendig 22 Großprojekt in Steinfort 24 Energieeffizienz Digitalisierung 26 Zukunft Smart City 28 Nachrichten Soziales 30 Rettung aus der Luft

Liebe Leserinnen und Leser, während die Gesundheitskrise die Menschheit binnen kürzester Zeit kalt erwischt hat, kommt die Klimakrise schon seit langem auf leisen Sohlen daher. Die Auswirkungen für Mensch und Natur spüren wir zunehmendmehr auch inunserenBreitengradenund führenallmählich zu einemUmdenken in der Gesellschaft. Immer mehr Unternehmen aus Industrie und Gewerbe sowie öffentliche Institutionen erkennen die Zeichen der Zeit und wissen um die Bedeutung von Klima- und Umweltschutz. Der innovativen und nachhaltigen Energieversorgung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Energie neu denken – das hat sich FAMIS von Anfang an auf ihre Fahnen geschrieben. Seit weit über 20 Jahren erarbeitenwir gemeinsam mit unseren Kunden intelligente Energielösungen vor Ort stets orientiert an unseren Werten Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit, Qualität und Nachhaltigkeit. Ob Kraft-Wärme-Kopplung wie beim Industriekunden SaarPor oder bei der DSL in Freisen, Photovoltaik und Energiespeicherlösungenwiebei derDeponieder TERRAG inMettlach, Holzhackschnitzelanlagen wie bei der geplanten Sporthalle in St. Wendel, bequemer Rundumservice bei E-Mobility, smarte Lösungen für Städte und Gemeinden oder energieeffizientes Planen der Gewerke von Anfang an, unsere Erfahrung und Kompetenz helfen mit, die CO2-Belastungen nachhaltig zu reduzieren–unser Beitrag zumKlimaschutz. Unser Angebot an Sie als unseren Kunden: Nehmen Sie sich einwenig Zeit und schauen, was wir für Sie auf dem weiten Feld der Energieeffizienz tun dürfen. Wir freuen uns auf Sie. Herzlichst Stefan König Christoph Klein FAMIS-Geschäftsführer Editorial ID-Nr. 21101786 IMPRESSUM Herausgeber: FAMIS GmbH Verantwortlich: Stefan König Redaktion: Armin Neidhardt Fotos: Adobe Stock, brainworks unlimited, ENERVENTIS Luxemburg, Exabotics, Armin Neidhardt, SHG-Kliniken, Gemeinde Saarwellingen, Wikipedia.de Gestaltung: Michael Weiss Druck: reha GmbH Auflage: 2.000

Wetterkapriolen wie Starkregen, Überschwemmungen, lange heiße Trockenperioden, Stürme und Orkane kommen inzwischen auch in unserenBreitengraden immer häufiger vor. DieFolgen fürMenschundNatur sind verheerend. Wissenschaftler warnen, dass die eingeleiteten Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung nicht ausreichen und zu spät kommen. Trotzdem gibt es Anzeichen, dass sich etwas zumPositiven verändert: Immer mehr Menschen und Unternehmen erkennen die Bedeutung vonKlima-undUmweltschutz. Jeder Beitrag, und ist er noch so klein, ist in der Summe wichtig. Der Energiedienstleister FAMIS aus der VSE-Gruppe hat sich von AnfanganKlima- undUmweltschutz auf seine Fahnengeschrieben. Nachhaltige Energie- undSanierungskonzepte samt Umsetzung gehören zum täglich Brot des Unternehmens. FAKT hat Geschäftsführer Stefan König gefragt, wie FAMIS gemeinsammit Kunden noch stärker gegen den Klimawandel vorgehen will. 4 FAMIS FAKT | Perspektiven

Herr König, Sie sind Vater von vier Kindern. Was sagen Sie denen, wenn der Vorwurf kommt, unsere Generation würde auf ihre Kosten leben? Jede Generation möchte, dass es der nachfolgenden Generation besser geht und dass es ein lebenswertes Umfeld gibt. Daswar bei unseren Großeltern und Eltern so, das ist bei uns so und das wird auch einmal bei unseren Kindern so sein. Unsere Generation und auch die unserer Eltern und Großeltern haben verschiedene Entwicklungsphasen durchlaufen vom wirtschaftlichen Aufbau nach dem Krieg über die Automatisierung in der Industrie bis hin zur derzeitigen Digitalisierung. Das Fachwissen und die Erkenntnisse daraus haben zu einemvertretbaren Wohlstand geführt. Der Preis dafür sind jedoch ein erhöhter Ressourcenverbrauch, Klima- und Umweltschäden und ein überzogener Umgang mit Energie. Ohne das technischeWissen, die Erfahrungen und auch das Kapital aus diesen Entwicklungsphasen wäre jedoch heute eine Fortentwicklung in das Der Klimawandel hinterlässt Spuren Energie neu denken!

gewünschte klimaneutrale Zeitalter nicht möglich. Die jüngereGenerationmuss diese Evolution akzeptieren und ihren Beitrag durchNutzungdes erworbenenWissens für eine „bessere Zukunft“ leisten. Besonders jungen Menschen gehen die Maßnahmen zum Schutz des Klimas nicht schnell genug wie der Kohleausstieg. Was können wir tun, ohne gleich Verzicht zu üben oder geht das gar nicht anders? Schnelligkeit ist nur eine Größe in der Klimadiskussion umdenKohleausstieg.Wir brauchen eine vernünftige Zeitachse, um den Ausstieg sozialverträglich im Hinblick auf die Arbeitsplätze und technisch in puncto Versorgungssicherheit zu bewältigen. Wir müssen unsere Ressourcen schonen und das gewonnene Vermögen sinnvoll investieren. Als eines der führenden Industrieländer hat Deutschland eineVerantwortung für Länder in frühen energetischenEntwicklungsphasen.Was denWissenstransfer für die Energiewende angeht, brauchen wir Ressourcen und Investitionen. Dieser Effekt ist global wesentlich größer als bei uns in Deutschland, schnellstmöglich ein hohes Maß an CO2 einzusparen. Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen galten früher als teuer und luxuriös. Das hat sich drastisch geändert. Woran kann FAMIS das feststellen? Vor einigen Jahrenmusste FAMIS bei den Kunden umEnergieeffizienzwerben. Heute kommen die Kunden auf FAMIS zu und fragen verstärkt nach Möglichkeiten zur CO2-Einsparung oder zumEinsatz von regenerativen Energien. Zum einen legt der Gesetzgeber die Messlatte immer höher, zum anderen werden Kunden aus Industrie und Gewerbe immer stärker zum nachhaltigen Wirtschaften gezwungen. Beispiele sind die CO2-Bepreisung auf Erdgas und den Verkehr sowie die geplante Taxonomie-Verordnung der EU. Erste Effekte sieht man deutlich in der Automobilindustrie, in der die Zulieferer Nachhaltigkeitsnachweise vorlegenmüssen, umdie CO2-Bilanz der Hersteller zu verbessern. Welche Energieeinsparmaßnahmen sind derzeit in Unternehmen besonders gefragt? Stark nachgefragt werden derzeit der Einsatz von Photovoltaik, Kraftwärme-­ Kopplung und Lösungen im Bereich der E-Mobilität. Im Immobilienbereich sind es kompetente Energieberatung und Sanierungskonzepte. En vogue sind außerdem Quartierslösungen. Das ist insofern bemerkenswert, weilmit diesen Lösungenüber die Grenzen der eigenen Liegenschaften hinaus nachgedacht wird, ein guter Trend. Es gibt in einem Stadtviertel oder in einem Gewerbegebiet oftmals ganz unterschiedliche Anforderungen und Angebote. Diese zielführend und nachhaltig zusammenzubringen, sehen wir als eine Aufgabe der FAMIS. Wo sieht FAMIS das größte Energie-­ Einsparpotenzial in Unternehmen? Inder Industrie und imGewerbe sehenwir noch große Potentiale beim Thema Abwärme und im Bereich energetischer Leittechnik. In Kombination aus neuer Energietechnik und deren intelligenter Verwendung können interessante Potentiale entstehen. Bei Kommunen und im Gesundheitswesen sind schnelle Erfolge in den Bereichen Wärme, Beleuchtung, PV- und Regelungstechnik zu erzielen. Grundsätzlich sind jedoch immer zwei Themen von Bedeutung: Man braucht zum einen Kenntnisse der energiewirtschaftlichenRahmenbedingungen und zum zweiten fachliche Kompetenzen im Bereich der energietechnischen Anlagen und Innovationen.Mit diesemWissen unterstützen wir unsere Kunden. Das beginnt bei der Beratung, zumBeispiel mit der Auswahl der richtigen Techniklösung, führt über dieUmsetzung vor Ort gemeinsammit dem Kunden bis hin zum nachhaltigen Energie-Monitoring, zum Beispiel für den Nachweis derWirksamkeit der energieeffizienten Maßnahmen und zum Heben weiterer Verbesserungspotenziale. Zudem unterstützen wir unsere Kunden mit unserem Wissen bei finanziellen Förderungen oder fiskalischen Erleichterungen. Das alles zusammenmacht uns als Energiedienstleister zu einem kompetenten und interessanten Partner für die Kunden. Was bedeutet mehr Klimaschutz, mehr Digitalisierung, mehr Automatisierung für die Mitarbeiter der FAMIS? ImPrinzip heißt das lebenslanges Lernen. Aus- und ständige Weiterbildung sind für uns ein Muss. Das wird belohnt durch die Fähigkeit, übergreifend zu denken, durch hoch interessante zukunftsweisende Projekte und durch Lust auf neue Energie. 6 FAMIS FAKT | Perspektiven

Die Gesundheitskrise bestimmt derzeit dasGeschehen inallenBereichen. Docheine andere Krise hat uns schon längst erreicht: der Klimawandel. Im Gegensatz zu Corona kommt die Klimakrise allerdings schleichenddaher, aber dieAuswirkungen spüren wir alle schon jetztmehr oderweniger stark. Rund 11 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid CO2 gehen durchschnittlich pro Jahr auf das Konto jedes Einwohners in Deutschland. Damit liegen wir weit über dem weltweiten Durchschnitt von knapp fünf Tonnen. Fachleute fordern schon länger, den CO2-Verbrauch pro Kopf in Deutschland massiv auf rund zwei Tonnen zubegrenzen, umdasPariser Klimaziel doch noch zu erreichen, sprich die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf maximal 2 °C. Schließlich hat Deutschland als eines der führenden Industrieländer nicht nur die finanziellen und technischen Mittel dazu, sondern auch eine moralische Verpflichtung. Und jeder vonuns kann seinenBeitrag zur Reduktion vonTreibhausgasemissionen leisten. Wir müssen es nur wollen und den Mut haben, neueWege zu gehen, wennwir nachhaltig etwas verändern wollen. Der Energiedienstleister FAMIS aus der VSE-Gruppegeht beimKlima- undUmweltschutz mit gutem Beispiel voran. Nachhaltiges Handeln, Innovationen voranbringen und Energieeffizienz forcieren gehören seit jeher zu den Leitlinien der FAMIS. Mit unserer Kampagne „Energie neu denken“mit sechsMotivenwollenwir dazu auffordern, gemeinsam dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Sprechen Sie uns an undmachen Siemit. Gemeinsam sind wir stärker. Ganz schön cool Ganz schön cool für Server- und Schalträume – wir setzen zum Schutz der Umwelt nachhaltige Technik zur Kühlung ein; zum Beispiel mit Kältemitteln aufWasserbasis. www.famis-gmbh.de Energie neu denken. Fossil ausgestorben Vom Gebäude über den Straßenzug bis hin zum Stadtviertel – wir verbinden übergreifend Energielösungen ohne fossile Brennstoffe; zum Beispiel in Kalt- und Nahwärmenetzen. www.famis-gmbh.de Energie neu denken. Farbe bekennen Energie neu denken. www.famis-gmbh.de Klimawandel geht uns alle an – wir übernehmen generationenübergreifend Verantwortung; zum Beispiel bei Strom undWärme aus Erneuerbaren Energien. Schwarmintelligenz www.famis-gmbh.de Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile – wir kooperieren und bündeln gemeinsam EnergieKnow-how; zum Beispiel in Kommunen, in Industrie und Gewerbe sowie im Gesundheitswesen. Energie neu denken. Anderer Blickwinkel Das ganze Gebäude energetisch im Blick – wir betrachten Energie aus anderen Perspektiven. Von der Planung bis zum Energiemonitoring. Energie neu denken. www.famis-gmbh.de Weitere Infos: Telefon 0681 607 1000 www.famis-gmbh.de Perspektiven | FAMIS FAKT 7

Übernahme des Unternehmens für Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik BETA aus Illingen FAMIS stärkt eigenes Energiedienstleistungs-­ Portfolio „Es wächst zusammen, was zusammen gehört.“ Getreu diesemMotto hat Anfang Dezember 2020 die FAMIS GmbH die Geschäftsanteile der BETA GmbH aus Illingen übernommen. BETA ist ein familiengeführter Betrieb für Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik und seit weit über 25 Jahren erfolgreich amMarkt tätig. Weitere Infos: stefan.koenig@famis-gmbh.de 8 FAMIS FAKT | Perspektiven

Gemeinsamwachsen Beide Unternehmen haben bereits in der Vergangenheit im Bereich Elektro- und Automatisierungstechnik partnerschaftlich und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Aufgrund der zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung bei der Steuerung technischer Anlagen passt das Produkte- und Dienstleistungsportfolio der BETA ideal zum Energiedienstleister und Facility Manager aus der VSE-Gruppe. FAMIS-Geschäftsführer Stefan König betonte, dass sich beide Unternehmen nicht nur fachlich, sondern auch menschlich sehr gut ergänzen. Das unterstreiche auch der nahtlose und faire Übergang der BETA in die FAMIS. „Wir verfolgen ab sofort eine gemeinsame Wachstumsstrategie zum Vorteil der Kunden, Partner undMitarbeiter undwollen den Standort Illingen weiterentwickeln.“ Der bisherige Inhaber Hans-Georg Bauer bleibt bis auf weiteres technischer Geschäftsführer: „Durch die Übernahme und Bündelung der jeweiligen Stärken ergeben sich für beide Unternehmen neue Wachstumsmöglichkeiten auf den Gebieten technische Systemplanung und Schaltanlagenbau.“ Die FAMIS bietet ihren Kunden Energiedienstleistungen aus einer Hand an von der Energieberatung über Planung, Bau und Finanzierung bis hin zumBetrieb technischer Anlagen inklusive ServicewieWartung und Instandsetzung.Mit demKnow-howder BETA GmbH verfügt FAMIS nun über einen weiteren eigenen Baustein im zukunftsorientierten Energiedienstleistungs-Portfolio und kann Kunden künftig noch schneller und individueller bedienen. Zukunftssicherung Standort und Arbeitsort des nunmehr 100-prozentigen Tochterunternehmens der FAMIS mit derzeit 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bleibt die Zeppelinstraße im Industriegebiet Illingen-Uchtelfangen. Die Einbindung der BETA in die FAMIS und damit in die VSE-Gruppe erhöht nicht nur die Arbeitsplatzsicherheit der Beschäftigtenund Auszubildenden, sondern bietet den Mitarbeitern zudem neue Chancen in innovativen und zukunftsorientierten Geschäftsfeldern der Energiewirtschaft. Die Kunden der BETA GmbH, zu denen vornehmlich Energieunternehmen, Stadt- und Gemeindewerke sowie Wasserwerke, aber auch klein- und mittelständische Produktionsbetriebe aus demSaarland und demangrenzendenRheinland-Pfalz zählen, behalten ihre bewährten Ansprechpartner und können sich weiterhin auf Qualität, Nähe, Zuverlässigkeit und Flexibilität ihres Dienstleisters verlassen. Hans-Georg Bauer (l.) und Stefan König … … am Standort der BETA GmbH in Illingen. Perspektiven | FAMIS FAKT 9

10 FAMIS FAKT | Innovationen Boden gut machen Deponie unter Strom

Die Deponie liegt sehr weit von bewohntem Gelände entfernt und ist schon aufgrund der großen Entfernung und der damit verbundenenKostennicht andasöffentliche Stromversorgungsnetz angeschlossen. Deshalb hat das Entsorgungsunternehmen TERRAG, das zur deutschland- und europaweit tätigen Geiger Unternehmensgruppe gehört, eine innovative und vor allemnachhaltige Energielösung gesucht, denn Nachhaltigkeit gehört seit langem zu den Qualitätsmerkmalen dieser Unternehmensgruppe. Da kam das Angebot des Energiedienstleisters FAMIS, für dieDeponie eine energetische „Insellösung“ zu planen und umzusetzen, gerade recht. Schließlichwird Stroman diesem Standort für vielfältige Anwendungen benötigt, zum Beispiel für die elektronisch betriebene Waage für LKW-Anlieferungen, für die Bürocontainer, für Beleuchtung und Kameraüberwachung. Außerdem TERRAG-Unternehmensgruppe – verwerten, beseitigen, sanieren Die TERRAG GmbH aus Neunkirchen ist seit 2003 vorrangig in Deutschland, Luxemburg und Frankreich tätig. Zu den Leistungen und Kernkompetenzen zählen Entsorgung und Behandlung von mineralischen und organischen Abfällen, Abfalllogistik, Rückbau von Gebäuden und Anlagen sowie Planung, Bau und Betrieb von Deponien. Das Unternehmen zählt zur Geiger Unternehmensgruppe in Oberstdorf. Weitere Infos: www.terrag.de und www.geigergruppe.de Weitere Infos: jan.fehlhaber@famis-gmbh.de ist eine Ladesäule zur „Betankung“ von Elektrofahrzeugen geplant. Die Photovoltaikanlage wird auf den Dächern der sechs Bürocontainer angebracht. Damit der vor Ort benötigte Strom auch dann zur Verfügung steht, wenn die Sonne nicht scheint oder wenn es dunkel ist, kommt ein Batteriespeicher zum Einsatz. Auch bei länger andauernder Dunkelflaute ist die Betriebssicherheit der Halde gewahrt. Für diesenFall wird das Gesamtsystem durch ein Notstromaggregat besichert. Innovationen | FAMIS FAKT 11 Die Planung ist abgeschlossen, die technischen Komponenten sind bestellt – im Sommer wird ein innovatives Projekt in der Gemeinde Mettlach an den Start gehen. Läuft alles planmäßig erhält die Bauschuttdeponie der TERRAG GmbH aus Neunkirchen Stromweitgehend aus Sonnenlicht. Eine 10 kW-Photovoltaikanlage und ein 33,6 kWh- Batteriespeicher sollen dort für grünen Strom sorgen, wann immer er gebraucht wird. „Nachhaltiges Handeln ist für unsere Unternehmensgruppe Verantwortung und Verpflichtung zugleich. Für unsere Partner und Dienstleister wie FAMIS legen wir ähnlich hohe Maßstäbe an.“ Alexander Paul, Teamleiter Energie der Geiger Unternehmensgruppe

Die Elektro-Tankstelle zu Hause bequem aus einer Hand installiert E-Mobility nimmt Fahrt auf Rund 300.000 zugelassene Elektro-­ Autos und fast genauso viele Plug-In-­ Hybride rollen seit Beginn des Jahres auf deutschen Straßen. Und es werden immer mehr. Neben demAusbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur kommt der privaten „Tankstelle“ zu Hause eine wachsende Bedeutung zu. 12 FAMIS FAKT | Innovationen

Damit das „elektrische“ Tanken zu Hause anFahrt gewinnt, ziehen energis undFAMIS an einemStrang. Der Privatkunde erhält auf Wunsch sein individuelles Komplettpaket undbraucht sichumPlanung, Projektierung, Lieferung und Montage bis zur Inbetriebnahme der eigenen Strom-Tankstelle nicht zu kümmern. Das übernimmt komplett die FAMIS inklusive aller Services drumherum.Wichtig für den Kunden: FAMIS checkt underweitert gegebenenfalls die ElektroHausinstallation um die benötigte Leistung, damit der Kunde vor bösen Überraschungen geschützt wird. Denn beimEinbau vonWallboxen gibt es einiges zu beachten. Daher sollte dieser besser Fachleuten überlassen werden. energis bietet obendrein die passenden Tarife mit Tank-Flats als Rundumversorgung oder über den Haushaltsstrom. Drei Wallboxen zur Auswahl Für Privatkundenstehen für dieheimische Strom-Tankstelle drei verschiedene Ladeboxen von namhaften Herstellern wie Heidelberg oder innogy zur Auswahl. Die so genannten Wallboxen gibt es mit der Leistung von 11 bis 22 Kilowatt (kW). Die Preise der Komplettpakete, sprich Wallbox und Installation, liegen je nach Modell und Ausführung zwischen ca. 1.500 und 3.100 Euro Mehrwertsteuer bereits inklusive. Dabei ist die öffentliche Förderung über die KfW-Bank noch gar nicht berücksichtigt. Zum Installationsservice der FAMIS gehören beispielsweise die Prüfung der Hausinstallation und der baulichen Gegebenhei ten, der Einbau der Schutztechnik, Verlegung der Anschlussleitung, Montage der Wallbox samt Leitungen sowie die Inbetriebnahme und Begleitung beim Anmelden der Tankstelle beim zuständigen Netzbetreiber. Und der Kunde? Er entscheidet sich für ein Modell der Wallbox seinerWahl. Alles andere erledigen energis und FAMIS für ihn. Bequemer geht’s kaum noch. Weitere Infos: www.energis.de/produkte/emobilitaet/wallboxen Zum Installationspaket: andreas.windhaeuser@famis-gmbh.de Innovationen | FAMIS FAKT 13

„Drittstromabgrenzung“ ins helle Licht gerückt Die dunkle Seite des Mondes Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Lagerhalle, das Block-Heizkraftwerk (BHKW) im Heizungskeller, die mit grünem Strom versorgte E-Tankstelle auf dem Firmengelände, dazu eine Reihe umgesetzter intelligenter Energie-Effizienz-Maßnahmen … dieses Unternehmen wähnt sich bei der Energiewende zweifelsohne auf der Sonnenseite. Auf den ersten Blick ein Vorbild in Sachen Ressourcenschonung, Klima- und Umweltschutz sowie CO2-Einsparung, das zu Recht vom Staat für diese Maßnahmen gefördert oder steuerlich begünstigt wird. 14 FAMIS FAKT | Innovationen

Doch Vorsicht: Es gibt auch Schattenseiten. Dann nämlich, wenn die Energiemanager dieses Vorzeigeunternehmens nicht exakt bestimmen können, wo der selbst erzeugte Strom vor Ort tatsächlich verbraucht wird. Da werden zum Beispiel die Maschinen in der Nachbarhalle mit diesem Strom versorgt, obwohl das gesamte technische Equipment von einer Konzernschwester betrieben wird. Oder der längst outgesourcte Kantinenbetrieb erhält seinen Strom von der Photovoltaik-Anlage. Auch die von einer Fremdfirma aufgestellten Getränkeautomaten in den Werkshallen hängen amStromnetz des BHKWs. Und der Fuhrpark samt Halle, der mehrheitlich zu einer ganz anderen Firma gehört, profitiert ebenfalls vom vor Ort erzeugten Strom. Rein technisch gesehen hat das Unternehmen den Betrieb der Anlagen durch eigene Fachleute sicher gut im Griff. Aber kaufmännisch und juristisch betrachtet sieht die Energiewelt vielfach anders aus. Da kannder vermeintlicheMusterknabe schnell zum Prügelknaben werden. Bekanntlich schützt Unwissenheit vor Strafe nicht. Spätestens ab 2022 muss genau belegt werden, wo und vonwemder selbst erzeugte Strom verbraucht wird, zum Beispiel wenn der eigenerzeugte Strom von der EEG-Abgabe befreit ist. So sieht es die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG vor. Wer formaljuristisch auf der dunklen Seite des Mondes tappt, für den könnte es demnach unter dem Strich teuer werden, zumal der Gesetzgeber sogar Rückzahlungen der letzten Jahre verlangen kann. Was tun? Was tun! Die Energiewelt ist komplex, der Förderdschungel oftmals undurchsichtig, regulatorische und energiewirtschaftliche Änderungen an der Tagesordnung, Meldungen, Formulare und Abrechnungen Alltagsgeschäft – da ist guter Rat gefragt. Denn die Wirtschaftlichkeit von Eigenstromerzeugungsanlagen lebt nun einmal von staatlicher Förderung und technischer Excellence zusammen. Da ist es besser, juristisch, kaufmännisch und technisch vonAnfang an auf Nummer sicher zu gehen. Der praxiserprobte Energiedienstleister FAMIS bietet dafür seinen Kunden aus Industrie, Gewerbe, Handel, Öffentlichen Institutionen und der Gesundheitsbranche individuellmaßgeschneiderteEnergielösungen an: zuverlässig, innovativ, transparent, rechtssicher und stets aktuell sowie immer am Ziel des Kunden der maximalen Wirtschaftlichkeit orientiert. Wohin fließt nun der selbsterzeugte Strom, wo wird er verbraucht und wie lässt sich so etwas exakt voneinander abgrenzen? Für diese jederzeit nachvollziehbare und übersichtliche Dokumentation der so genannten Drittstromabgrenzung setzt FAMIS als Partner des Unternehmens node.energy deren digitale Systemlösung opti.node ein. Damit kann sich der Kunde dauerhaft auf der rechtssicheren Seite wähnen. Zudem gibt es die ökologische Bewertung obendrauf. DennbeimManagen von Energieanlagen entstehen immer wieder neue Verbesserungspotenziale, ein ständiger Prozess, der gemeinsammit dem Kunden stets vorangetriebenwird.Wer auf der sicheren Seite bleibenmöchte, der kann sich gerne an FAMIS wenden, ob nun bei Beratung, beim Erstellen und Umsetzen eines professionellen Messkonzepts oder bei der digitalen Dokumentation. node.energy ist ein auf Softwarelösungen imEnergiebereich spezialisiertesUnternehmenmit Sitz in Frankfurt amMain. Das seit 2016 tätige Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Verwaltung von nachhaltigen Energielösungen im Industrie- und Gewerbeumfeld radikal zu vereinfachen. FAMIS als Partner nutzt die Software opti.node , um Industrie- und Gewerbekunden mit optimalen Energielösungen zu versorgen. Weitere Infos: www.node.energy Weitere Infos: michael.sautter@famis-gmbh.de Innovationen | FAMIS FAKT 15

16 FAMIS FAKT | Klimaschutz Ein BHKW geht auf Reisen Viereinhalb Tonnen am Haken Rund 500 km hatte das Block-Heizkraftwerk (BHKW) bereits auf demBuckel, als es gegen Ende letzten Jahres an seinem neuen Bestimmungsort in Merzig-Schwemlingen angekommen war. Dort betreibt der Saarländische Schwesternverband e. V. als freigemeinnütziger Träger seine größte Einrichtung, in der Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen und Pflegebedarf leben. 16 Das BHKWder Firma 2G aus demMünsterland wiegt rund viereinhalb Tonnen und ist samt Zubehör wie Mischkühler und Schalldämpfertüren in einer Stunde aufgeladen, nachdem es den Prüfstand imWerk erfolgreich verlassen hat. Dann geht der Schwertransporter auf Reisen und braucht bis ins Saarland rund acht Stunden. Für das Abladen und Verbringen an Ort und Stelle mit einemSchwerlastkranwirdmindestens ein halber Tag eingeplant. Dann folgen

Weitere Infos: jan.fehlhaber@famis-gmbh.de Der Saarländische Schwesternverband e. V. mit Geschäftssitz in Ottweiler wurde 1958 gegründet und ist ein überkonfessioneller gemeinnütziger Träger. Gemeinsam mit Kommunen und Partnern verfolgt der Verband in ländlichen Bereichen heimatnahe Versorgungsnetze aus Betreuung,Wohnen und Pflege für ältere Menschen sowie für Menschen mit Beeinträchtigungen. Standorte befinden sich vor allem imSaarlandund in Rheinland-Pfalz, aber auch in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und in Nordrhein-Westfalen. Weitere Infos: www.schwesternverband.de Klimaschutz | FAMIS FAKT 17 Verrohrungs- und Anschlussarbeiten, so dass das BHKWnach Transport und Einbau innerhalb von drei bis vier Tagen betriebsbereit ist. Rund zwölf Wochen hat es vom Auftragseingang über die Herstellung bis zur Lieferung samt Einbau gedauert. Die Firma 2G sei aufgrund der gutenNachfrage nach Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen derzeit gut ausgelastet, so der Transportleiter. Rund 800 BHKW baut das Unternehmen pro Jahr für den deutschen Markt. Inzwischen kommen auch die erstenWasserstoff-BHKW zum Einsatz. Betrieb mit Biomethan Die Anlage in Merzig-Schwemlingen hat eine elektrische Leistung von 360 kW und eine thermische Leistung von 381 kW. Betrieben wird es mit Biomethan; der erzeugte Stromwird zu 100 Prozent in das öffentliche Versorgungsnetz, die Wärme in ein Nahwärmenetz eingespeist und versorgt mehrere Liegenschaften des Schwesternverbands auf der Laurentiushöhe. Betreiber der Anlage sind die Stadtwerke Merzig, die dem Schwesternverband die „fertige“ Energie liefern. Die Stadtwerke haben den Energiedienstleister FAMIS mit der Planung und Koordination beauftragt. DasBesondere andemVersorgungskonzept ist die netzdienliche Anlagenfahrweise des BHKWs. So produziert die Anlage vor allem in Zeiten geringer regenerativer Energieerzeugung und erbringt so die so genannte Residuallast, die andernfalls durch fossile Energieträger bereitgestellt werden müsste. Sichergestellt wird die netzdienliche Fahrweise durch eine smarte Vermarktungsstrategie der VSE AG. Für die nachhaltige Energieversorgung ziehen die drei Partner Schwesternverband, Stadtwerke Merzig und FAMIS an einem Strang. 2021 geht die partnerschaftliche Zusammenarbeit in die nächste Runde: Geplant sei eine neueHeizzentrale auf dem Gelände der Laurentiushöhe, erklärt Detlef Berger von der FAMIS. Der Schwesternverband setzt seit geraumer Zeit auch in anderen Einrichtungen im Saarland auf das praxiserprobte Know-how der FAMIS bei Planung, Umsetzung und Betrieb vonKraft-Wärme-Kopplungsanlagen.

DSL in Freisen-Schwarzerden setzt weiter auf Kraft-Wärme-Kopplung Seit rund 30 Jahren Kunde Franko30 - commons.wikimedia.org Die DSL gehör t zur Krauss-Maffei Wegmann Gruppe und ist weltweiter Marktführer in der Herstellung von Kettensystemen und Fahrwerkskomponenten für Panzer und gepanzerte Fahrzeuge. Schon 1992 plante und baute damals noch die VSE den Heißwasserkessel in der Heizzentrale. FAMIS übernahm das Projekt und versorgt das Unternehmen mit Raum- und Prozesswärme. EinNahwärmeversorgungssystem bringt die „fertige Wärme“ in die verschiedenen Hallen auf dem Gelände, wo seit vielen Jahren überwiegendMilitärfahrzeuge instand gesetzt werden. 2015 folgte einweitererMeilenstein inder 18 FAMIS FAKT | Klimaschutz Die heutige DSL Defence Service Logistics GmbH, früher IWS Industriewerke Schwarzerden, bei Freisen im nördlichen Saarland setzt bei derWärmeversorgung weiter auf FAMIS. Noch in diesem Jahr soll ein weiteres Block-Heizkraftwerk (BHKW) in Betrieb genommen werden. Und dieWeichen für eine weiterhin nachhaltigeWärmeversorgung in Zukunft werden gleich mitgestellt. Eine auf Dauer angelegte und vor allem faire und vertrauensvolle Partnerschaft trägt wieder einmal Früchte – und das schon fast 30 Jahre lang.

Eingreifen per Laptop. So können beispielsweise auf Wunsch des Kunden Pumpen gesteuert, Temperaturen geregelt und Leistungen geprüft oder verändert, Zählerwerte für Strom, Gas, Wärme erfasst und verarbeitet sowie Systemparameter aufgezeichnet werden. Beteiligt sind bei DSL in Freisen mehrere Unternehmen der VSE-Gruppe. Während FAMIS Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb der energietechnischen Anlagen übernimmt, kümmert sich VOLTARIS um Zähl- und Messtechnik sowie Datenfernauslesung. Die Datenübertragung erfolgt über VSE NET zur FAMIS. Für die Abnahme und Überprüfung der netztechnischen Anlagen zeichnet energis-Netzgesellschaft verantwortlich. Vorhandenes Know-how in der VSE- Gruppe wird in Freisen-Schwarzerden optimal zum Vorteil des Kunden zusammengeführt und das schon fast 30 Jahre lang. Heizzentrale der FAMIS auf dem Gelände der DSL finden. Weichen muss dafür der bereits 1992 stillgelegte Kohlekessel aus den 70er Jahren. Der Rückbau des Kessels bringt so viel Raum, dass die Platzvoraussetzungen für ein mögliches drittes BHKW von Vornherein gegeben sind. Das voraussichtlich im Oktober dieses Jahres ans Netz gehende BHKW kann außerdem für die Vermarktung von Regelenergie genutzt werden. Die VSE plant, die erzeugten nicht selbst verbrauchtenStrommengen an der Strombörse zu verkaufen. Eine Bereitstellung positiver und negativer Regelenergie ist ebenfalls angedacht. Rund-um-die Uhr-Überwachung Der Technische Betrieb TBS der FAMIS übernimmt mit der Technik des Kunden auch den Betrieb und alle regelmäßig anfallendenWartungs- und Instandhaltungsaufgaben in der Heizzentrale. Überwacht werden die Anlagen rund um die Uhr von Saarbrücken aus. Sie sind auf die Gebäudeleittechnik aufgeschaltet und erlauben den Technikern das schnelle und flexible Weitere Infos: jan.fehlhaber@famis-gmbh.de Sonaz - CC BY-SA 2.0 de - commons.wikimedia.org Zusammenarbeit mit demBau eines ersten erdgasbetriebenen BHKW. Neben der Deckungder elektrischenGrundlast desWerks dient es zur so genannten Rücklauftemperaturanhebung. D.h., dass der Rücklauf des Nahwärmenetzes – das verbrauchte „kalte“ Wasser aus demNahwärmekreislauf – vom BHKW wieder vorgewärmt wird, bevor es im Heißwasserkessel für die benötigte Raum- und Prozesswärme auf die entsprechend notwendige Temperatur erhitzt wird. Der überschüssige Stromwird in das öffentliche Netz der energis-Netzgesellschaft eingespeist. Neues BHKW geplant Jetzt geht die Zusammenarbeit in die nächste Runde. Die DSL befindet sich auf Wachstumskurs und benötigt künftigmehr nachhaltig erzeugte Energie amStandort in Freisen-Schwarzerden. FAMIS erhielt den Auftrag, dort einweiteres BHKWzu planen, zu bauen und zu betreiben. Mit 381 kW thermische Leistung und 360 kW elektrische Leistung ist es deutlich stärker ausgelegt als das erste BHKW. Platz soll es in der „Dicke Dinger“ sind in Freisen nicht ungewöhnlich: links Beispiel eines BHKW-Motors; rechts der ausgebaute Motor eines Leopard 2 Klimaschutz | FAMIS FAKT 19

Das Ortszentrum Saarwellingen durchläuft einen Jungbrunnen. Kern ist der Neubau einer Festhalle direkt im Zentrum in der Nähe des Rathauses und des historischen Schlosses inklusive der Neugestaltung eines repräsentativen Vorplatzes. Läuft alles planmäßig, soll das imDezember letzten Jahres gestartete Projekt bis Herbst 2023 abgeschlossen sein. Dann verfügt die Gemeinde Saarwellingen über einen Veranstaltungsort mit 450 bis 660 Sitzplätzen auf rund 2.500Quadratmetern, der modernsten Nutzungsanforderungen entspricht und in punkto Nachhaltigkeit im Saarland seinesgleichen sucht. Das Vorhaben gehört zum Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ des Bundes und des Landes, in das die Gemeinde aufgenommen wurde. Planung der technischen Gebäudeausrüstung von FAMIS Mit an Bord für das ehrgeizige Projekt ist der Energiedienstleister FAMIS aus der VSE-Gruppe. FAMIS hat den Auftrag erhalten, die gesamte technische Gebäudeausrüstung (TGA), sprich Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro zu planen. Kernstück ist die neue Heizzentrale im Untergeschoss der geplanten Festhalle. Sie soll nicht nur die Halle, sondern auchdasRathausmitWärme versorgen. Dabei kommt eine besonders nachhaltige Wärmeversorgung zum Zuge: Die benötigte Wärme zur Abdeckung der Grundlast soll ökologisch aus der Energie aus Abwasser erzeugt werden. Aufgrund der Nähe zu einem Hauptsammler des Entsorgungsverbands Saar EVS bietet sich eine sinnvolle und wirtschaftliche Nutzung dieser Energiequelle an. Der vorhandene Sammler für die Nutzung der Energie aus Abwasser wurde im Rahmen einer Sanierung bereits vorbereitet. Zur Deckung der Spitzenlast kommt einGasbrennwertkessel zum Einsatz. Im Vorfeld der Gesamtmaßnahme müssen einige vorbereitende Arbeiten durchgeführt werden wie der Abriss der alten Halle und der im Schlosshof befindlichen Trafostation. Bauherr für das rund 10 Millionen Euro Projekt ist die Gemeinde Saarwellingen, Architekt das Büro Bayer & Strobel. Der Vorplatz der Festhalle soll in Zukunft die Funktion als städtebauliches Scharnier an einer zentralen Stelle imstädtebaulichen Gefüge erhalten. Energie aus Abwasser sorgt für Wärme Neue Festhalle für Saarwellingen Weitere Infos: markus.hussong@famis-gmbh.de 20 FAMIS FAKT | Klimaschutz

Läuft alles planmäßig, soll der Neubau für Kinder- und Jugendpsychiatrie auf dem Saarbrücker Sonnenberg im Oktober dieses Jahres bezugsfertig sein, hofft SHG-Geschäftsführer Bernd Mege. Der Grundstein für die 39 stationäre und 15 Tagesplätze umfassende naturnahe Klinik wurde bereits im Sommer letzten Jahres gelegt. Notwendig geworden war der Neubau, nachdem das bisherige Domizil in Kleinblittersdorf bei einemUnwetter 2018sogroßen Schaden genommen hatte, dass man zeitweise sogar ein Ausweichquartier beziehen musste. Die Kosten für eine grundlegende Sanierung wären sehr hoch gewesen, zudem biete der Sonnenberg eine Reihe von Synergieeffekten, betont der SHG-Aufsichtsratsvorsitzende Peter Gillo. Mit dem neu entstandenen zweigeschossigen Flachbau wird es zudem mehr Platz für Therapie geben, eine Schule und eine Turnhalle, Therapie-Garten, Außenküche und Grillplatz. Die Gesamtinvestitionskosten sind mit 13,25 Mio. Euro veranschlagt. Das Land fördert den Neubau mit rund neun Millionen Euro. „Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist ein wichtiger Teil in der Versorgungsstruktur“, erklärt dieGesundheitsministerin Monika Bachmann. Im Saarland werden in diesemBereich aktuell 71 vollstationäre Betten vorgehalten, davon verfügen dieSHG-KlinikenSonnenbergmit 43Betten über die größte Fachabteilung. „Vor diesem Hintergrund war es uns bei der Erstellung des Krankenhausplans 2018 bis 2025 ein wichtiges Anliegen, die SHG-Klinik als Zentrumfür Kinder- und Jugendpsychiatrie auszuweisen sowie eine Erhöhung der Kapazitäten um rund 30 Prozent vorzunehmen“, so Bachmann weiter. Damit würden auch die Wartezeiten verkürzt. Haustechnik von FAMIS geplant Die SHG Kliniken haben FAMIS beauftragt, die haustechnischen Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär für denNeubau einer Kinder- und Jugendpsychiatrie amStandort Sonnenberg in Saarbrücken zu planen. Das Gebäude hat eine Fläche von rund 3.500m2 über zwei Geschosse inklusive einer Kleinsporthalle. AmSHGStandort inSaarbrückenbetreibt FAMIS bereits ein BHKW ebenso wie in Merzig. Kinder- und Jugendpsychiatrie der SHG-Kliniken Neubau dringend notwendig Weitere Infos: markus.hussong@famis-gmbh.de Klimaschutz | FAMIS FAKT 21

Die ENERVENTIS LUX erhielt von der Gemeinde Steinfort als Bauherr und Auftraggeber nach Ausschreibung den Zuschlag für die Planung der kompletten TechnischenGebäudeausrüstung TGA inklusive der Bauleitung in Zusammenarbeit mit dem Luxemburger Unternehmen IB Cubic. Es ist das bislang größte Projekt für die Fachplaner der ENERVENTIS LUX. Für ENERVENTIS startete das Großprojekt bereits Mitte 2019 mit der Bewerbung um die Planungsausschreibung. Nach Zuschlag im Frühjahr letzten Jahres ging es mit demVorentwurf Zug umZugweiter; im Dezember folgte grünes Licht für den Entwurf. Seitdem laufen die Planungen für die haustechnischenGewerke auf Hochtouren. Das Gesamtprojekt gliedert sich in zwei große Bauabschnitte: Der erste Bauabschnitt umfasst denNeubaudesHallenbads mit einem Schwimmer- und einem Lehrschwimmbecken mit höhenverstellbaren Hubböden sowie einer Turnhalle (Athletico) für Boden- und Geräteturnen. Im zweiten Bauabschnitt wird eine 3-Feld-Multisporthalle mit variablen Zuschauerrängen und einer dazugehörigen Tiefgarage für 108 Stellplätze errichtet. Die Baumaßnahmen werden sukzessive realisiert und können aufgrund der noch in Betrieb befindlichen Bestandsgebäude nur abschnittsweise realisiertwerden. Dasheißt, zunächst erfolgen der Abriss des KulturzentrumsmitStart imFrühjahrdiesesJahresund dann der geplante Neubau des Hallenbades undder Turnhalle. Nach Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts erfolgt der Abriss des bestehenden Hallenbades und der Neubau der 3-Feld-Sporthalle mit Tiefgarage. Das erklärt übrigens auch die lange Bauzeit der Gesamtmaßnahme bis 2025. Die Gemeinde Steinfort im Südwesten des Großherzogtums Luxemburg hat Großes vor: Bis Ende 2025 soll in der Ortsmitte auf rund 14.000 m2 ein neues Sportzentrum entstehen und das in die Jahre gekommene Zentrum ablösen. Da mehrere Gemeinden im Umkreis von Steinfort die neuen Sportstätten überregional nutzen, fördert der Luxemburger Staat die rund 22 Millionen Euro Netto-Investition mit bis zu 80 Prozent. FAMIS-Beteiligung ENERVENTIS LUX plant Gebäudetechnik für neues Sportzentrum Großprojekt in Steinfort 22 FAMIS FAKT | Klimaschutz

Regenerative Energien im Fokus Zur Planung der Technischen Gebäudeausrüstung gehören die Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär sowie Elektro. Darüber hinaus plant ENERVENTIS LUX die Badewassertechnik in der Schwimmhalle, dieMess-Steuer-Regelungstechnik sowiedieLöschwasseranlagen aller Gebäude einschließlich der Sprinkleranlage für die Tiefgarage. Im Rahmen des Luxemburger Klimabündnisses, in der die Gemeinde Steinfort Mitglied ist, kommen imneuen Sportzentrumvor allem regenerative Energien wie Photovoltaikanlagen sowie eine Fernwärmeversorgung auf Basis einer Kraftwärme-Kopplung zum Einsatz. Die Wärmeerzeugung erfolgt über eine Holzhackschnitzelanlage, ergänzt durch ein neu zu errichtendes Block-Heizkraftwerk (BHKW). Das neue Sportzentrum sowie die nahe gelegene Grundschule und ein weiteres Gebäude sollen an das Wärmenetz angeschlossen werden. Jeweils unterschiedliche Unternehmen aus dem Großherzogtum Luxemburg kommen bei Planung und Bau der Energieerzeugungsanlagen zum Zuge. Den Betrieb der technischen Anlagen übernimmt die Gemeinde. Insgesamt entfallen auf die TechnischeGebäudeausrüstung Investitionen in Höhe von ca. 9 Millionen Euro netto. Wichtig zu wissen: Im Gegensatz zu Deutschland dürfen in Luxemburg lt. gesetzlicher Verordnung bei öffentlichen Auf- traggebern Planung, Umsetzung und Betrieb nicht aus einer Hand stammen. ENERVENTIS LUX Die 2013 an den Start gegangene ENERVENTIS LUX S.A. mit Sitz in Wormeldange-Haut im Südosten desGroßherzogtums Luxemburg ist Technischer Generalplaner für die gesamte Bandbreite der Technischen Gebäudeausrüstung TGA. Dazu zählen schwerpunktmäßig Heizungs-, Sanitär-, Elektro-, Lüftungs- undKlimatechnik, Gebäudeautomation und regenerative Energien. Das Unternehmen ist eine 100 %-ige Tochter der deutschen enerventis GmbH & Co. KG in Saarbrücken, die Netzwerkpartner der QBUS-Gruppe und der FAMIS ist. Der Energiedienstleister der VSE-­ Gruppe hält 25,10 Prozent der Anteile. Verantwortlich für die Geschäfte in Luxemburg und Saarbrücken sind Peter-Jan Funk und Vincenzo Milazzo. Weitere Infos: www.enerventislux.lu www.enerventis.de Gemeinde Steinfort DieGemeinde Steinfort imGroßherzogtum Luxemburg liegt an der belgischenGrenzeunweit vonArlon. Sie besteht aus den vier Ortsteilen Grass, Hagen, Kleinbettingen sowie Steinfort und zählt rund 5.700 Einwohner aus 70 verschiedenenNationen. Neben zahlreichen Geschäften bietet die Gemeinde ein großes Angebot an Freizeitmöglichkeiten. Kern ist das überregionale Sportzentrum mit Schwimmhalle, Turnhalle und Multisporthalle, das komplett neu gebaut wird. Weitere Infos: www.steinfort.lu Projektbeteiligte Bauherr: A dministration Communale de Steinfort (Mitglied im Klimabündnis Luxemburg) Architektur: Cubus Sàrl Bauleitung TGA: IB Cubic Sàrl / ENERVENTIS LUX S.A. Technische Gebäudeausrüstung: ENERVENTIS LUX S.A. Statik: AuCARRE Außenanlagen: Schroeder & Associés SA Brandschutzplanung/ Altlastsanierung: ENECO Ingénieurs-conseils S.A. Photovoltaik ca. 280 kWp: Energiepark Réiden Wärmeversorgung: ca. 1 MW, Holzhackschnitzelanlage sowie Ergänzung BHKW: Luxenergie Stromversorgung über 1.000 kVA-Trafo: Creos Luxemburg Telekommunikation: Post Luxemburg Trink- und Abwasserversorgung: Gemeinde Steinfort Klimaschutz | FAMIS FAKT 23

Die beste Energietechnik in Häusern undWohnungen nutzt wenig, wenn der Anwender sie nicht versteht und gebraucht. Dem Faktor Mensch kommt deshalb bei der Energienutzung in Gebäuden eine Schlüsselrolle zu. Ist der Mensch bereit, die Vorteile der Technik zu akzeptieren und zu nutzen, sein „energetisches“ Nutzerverhalten zu ändern und anzupassen sowie den Mehrwert darin zu erkennen, kann die Energiewende auf jeden Fall schneller gelingen. Doch wie kann das erreicht werden? Schon seit Jahrzehnten versuchen Energieunternehmen, Verbraucherverbände, Kommunen etc. , demMenschen das Thema Energieeffizienz mit Beratung oder monetären Anreizen näherzubringen. MitmäßigemErfolg. Zuunterschiedlich sind die Bedürfnisse jedes Einzelnen, zu komplex die Verhaltensmuster imEnergieverbrauch, als dass es ein Patentrezept dafür gäbe. Trotzdem bleibt das Thema brandaktuell und hochspannend. So auch beim Interreg Projekt „GReENEFF“, das seit 2016 federführend von der ARGE SOLAR betreut wird. 18 Pilotprojekte zählt das grenzüberschreitende Netzwerk zur Förderung von innovativen Projekten imBereich der nachhaltigen Entwicklung und der Energieeffizienz in der Großregion, darunter energieeffiziente Quartiere und nachhaltiger sozialer Wohnungsbau. „GReENEFF“ erhält EU-Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie nationale Kofinanzierungen, unter anderemvom Wirtschaftsministerium des Saarlandes. Als jüngstesMitglied imNetzwerk untersucht das IZES Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme, welche Rolle der Mensch vor allem in denGReENEFF-Projekten beim Thema Energieeffizienz spielt. Alena Jahns vom Arbeitsfeld Umweltpsychologie des IZES geht dabei der Frage nach, welche Hemmnisse die unterschiedlichen Zielgruppen bei der Nutzung energieeffizienter Technologien haben. Viele Faktoren beeinflussen Energieverhalten Die Faktoren, die Einfluss auf das Energieverhalten haben, sind höchst unterschiedlich. Alter, Bildungsniveau, Größe des Haushalts und Höhe des Gesamteinkommens, sprich die soziodemografischen Aspekte, spielen eine große Rolle. Hinzu kommen psychologische Variablen wie die Ohne den Faktor Mensch nutzt die beste Technik nichts Energieeffizienz 24 FAMIS FAKT | Klimaschutz

Der Stromspar-Check ist eine gemeinsame Aktion der Caritas und des Bundesverbands der Energie- und KlimaschutzagenturenDeutschlands (eaD). Er wird gefördert vomBundesumweltministerium und durch die nationale Klimaschutzinitiative. Im Saarland führen die beiden Projektpartner Diakonisches Werk an der Saar (Neunkirchen) und Caritasverband Saar-Hochwald (Saarlouis) das Projekt landesweit durch. Koordiniert wird der Stromspar-Check Saarland durch die ARGE SOLAR und unterstützt von den beteiligten Jobcentern sowie dem Wirtschaftsministerium. Weitere Infos: www.stromsparcheck-saar.de ziale Wettbewerbe wie wer wird Energiesparmeister, Nachbarschaft gegen Nachbarschaft, Dorf gegen Dorf, ja selbst die Solar-Bundesliga als Beispiel , können Menschen motivieren, Energie effizient einzusetzen. Es müssen nicht immer gleich die großen Investitionen sein, die energieeffizientes Verhaltenbewirken. Auchdie kleinenSchrittewie Licht ausschalten beimVerlassen des Raums, auf Standby-Schaltung bei Elektrogeräten verzichten, Stoßlüften oder die Heizung runterstellen, können Verhaltensänderungen bewirken. Man müsse die Menschen nur dazu motivieren und die Zielsetzungwie fünf Prozent Energieeinsparung definieren, so Alena Jahns. Die Menschenwollen aktiv beteiligtwerden und den Mehrwert erkennen, sonstmachen sie nicht mit. Fazit Die richtige und individuelle Ansprache, das Setzen von Anreizen für mehr Energieeffizienz in Haushalten, dasMiteinbeziehen der Bewohner und die Erkenntnis, dass auch kleineSchritte inder SummegroßeWirkung entfalten, könnenMenschenmotivieren, ihr energetisches Verhalten zu überdenken und zu ändern. So das Fazit des Geschäftsführers der ARGE SOLAR e. V., Ralph Schmidt. „Wir dürfen gespannt sein, zu welchen Ergebnissen das IZES beim Faktor Mensch in den Pilotprojekten von GReENEFF kommt. Die ersten Untersuchungen und Befragungen sind auf den Weg gebracht“, so Olaf Gruppe als Projektverantwortlicher von der ARGE SOLAR. generelle Einstellung zum Energiesparen, die Offenheit für Veränderungen oder der Umgang mit Werten wie Tradition oder Sicherheit. „Das persönliche Verhalten gilt als Barriere für Energieeffizienz“, erklärt die Wissenschaftlerin Alena Jahns. „Dazu zählen zum Beispiel die Art und Weise, wie wir Wäsche waschen oder wie hoch oder niedrigwir einHeizungsthermostat einstellen.“ Rund 15Prozent des Energieverbrauchs könntendurchdie genanntenKomponenten beeinflusst werden. Es gibt aber auch Probleme ganz anderer Art beimenergieeffizientenVerhalten. Dazu zählt zum Beispiel die falsche Nutzung von Technologien. Extreme Beispiele dafür sind das Abdecken von Fußbodenheizungenmit Teppichen, das Beheizen von nicht isolierten Garagen oder das Abstellen von Bewegungsmeldern zum Ein- und Ausschalten des Lichts in Bürogebäuden. Oftmals scheitere die richtige Nutzung von energieeffizienten Technologien auch an der mangelnden Kommunikation, so Alena Jahns. So würden Techniken in Mietshäusern eingebaut, die die Bewohner nicht verstehen oder an den Bedürfnissen vorbeigeplant seien. Hier wären Kommunikation und Beteiligung mit den Anwohnern wünschenswert, wie Befragungen ergeben haben. Ein sensibles Thema sei die richtige Ansprache für bestimmte Haushalte und die Motivation, Energie effizient einzusetzen, betont die saarländische Projektleiterin „Stromspar-Check“ Ina Kunz von der ARGE SOLAR. ImQuartier Folsterhöhe inSaarbrücken wurde in Zusammenarbeit mit dem Gemeinwesenbüro des Caritasverbands Saarbrücken und Haushaltenmit geringem Einkommen ein kostenloser StromsparCheck angeboten. Im Zeitraum von August bis November 2020 haben sich nach intensiven Bemühungen rund 40 Haushalte beteiligt. Die Zusammenarbeit mit der Wohnbaugesellschaft sowie die Ansprache auf Augenhöhe hätten entscheidend zumErfolg beigetragen. Ist diese Hürde genommen und den Menschen der konkrete Nutzen ersichtlich, lassen sich die Haushalte auch für energieeffizientes Verhalten gewinnen. Im Fokus steht zwar oftmals der finanzielle Nutzen durch Reduzierung der Energiekosten, aber auch der Komfortgewinn wie bessere Raumluft, Schimmelvorbeugung, weniger Feuchte und Zugluft durch richtiges Verhalten sind letztendlich überzeugende Argumente zum Energiesparen. Neben den messbaren monetären Faktoren gibt es eben diese empfundene Behaglichkeit. Nicht zu vernachlässigen sind außerdemdie indirekten Effekte, die zum Beispiel bei Dämmmaßnahmen oder Fensteraustausch entstehen wie Lärmminderung. Selbst so- Weitere Infos: www.greeneff.eu www.izes.de www.argesolar-saar.de Klimaschutz | FAMIS FAKT 25

Die Voraussetzungen sind günstig. Schließlich gibt es jede Menge Anwendungen in einer Kommune, die smarter nicht sein könnten. Die lästige Parkplatzsuche wäre smarter viel einfacher. Die Überwachung der Luftqualität könnte smart aufbereitet schnelleres Handeln ermöglichen. Schadstoffmessungen in Schulräumen insbesondere in Corona-Zeiten sorgen auf smarte Art dafür, dass Fenster zum Lüften automatisch kurz geöffnet werden. Pegelstände, Temperaturen zu Luft und Boden Mehr als 80 % der Menschen nutzen ein Smartphone. Die Energieversorger sprechen von smarten Netzen. Die Energiedatenmanager zählen smart. Die Industrie arbeitet mit smarten Technologien. Das Smart Home sorgt für mehr Komfort in den eigenen vierWänden. Alles um uns herumwird smarter. Warum also nicht eine ganze Stadt? Von der Kunst der digitalen Effizienz Zukunft Smart City 26 FAMIS FAKT | Digitalisierung

und automatisiert aufbereitet weitergegeben, eine wichtige Grundlage, um gezielt Energieeinsparungen vorzunehmen. Es wäre zudem ein Leichtes, die Brandmeldeaufschaltungen oder Einbruchsmeldungen gleich mit aufzunehmen. Technische Voraussetzungen Die smarte Welt bietet demnach ein Füllhorn an effizientenAnwendungen. Doch es braucht einige technische Voraussetzungen, damit die smarte Welt auch funktioniert. Die technische Grundausstattung ist alternativlos. Eine Glasfaserinfrastruktur zum Transport der riesigen Datenmengen, ein 5G-Netz oder ein so genanntes LoRaWAN-Netz als Funknetz zur Datenübertragung oder ein flächendeckendes öffentliches WLAN sowie eine digitale zentrale Plattform bilden die Grundlage, auf der die vor Ort eingebauten Sensoren Zustände erfassen und über ein Gateway als Daten übertragen. Der Einbau vonAktoren ermöglicht den aktiven Eingriff und die Steuerung notwendig gewordener Prozesse. Es braucht natürlich Fachleute, die solche Systeme sukzessive erst einmal aufbauen, pflegenundsystematischweiterentwickeln. Bei dieser Vielzahl vonAnwendungsmöglichkeiten sieht man oftmals den Wald vor lauter Bäumen nicht. Die Kunst besteht nun darin, in einemerstenSchritt Anwendungen in einer Kommune aufzuspüren und zu definieren, die für die digitale Welt in Frage kommen. Besser klein anfangen, ausprobieren und sukzessive erweitern, als alles auf einmal wollen, lautet die Devise. Als langjähriger Partner der Kommunen und erfahrener Energiedienstleister steht FAMIS aus der VSE-Gruppe den saarländischen Städten und Gemeinden zur Verfügung, wenn es umdie schrittweise Entwicklung zur Smart City geht. Ob nun Infrastrukturmaßnahmen, Energielösungen oder Kommunikationswege, gemeinsammit der Kommune setzt FAMIS smarte Marksteine auf demWeg zur Smart City. vor allem im Winter, Füllstände von Rückhaltebecken und Wasserbehältern in Trockenperioden zur Bewässerung, ja, sogar die Füllstände öffentlicher Abfallbehälter, Wetterwarnmeldungen, die Steuerung und Anpassung der Straßenbeleuchtung, Verkehrsströme, die Anzeige freier Ladesäulen für das Betanken von Elektroautos, Ampelsysteme, automatisierte Einlasskontrollen, das Energiemanagement in kommunalen Gebäuden … es gibt nichts, was nicht smarter gestaltet werden könnte. Einzeln betrachtet liegen die Daten aus den vielfältigen Anwendungsbereichen vor. Doch siemüssen sinnvoll zusammengeführt werden, um die richtigen Schlüsse daraus ziehen zu können. Am besten zentral auf einer Plattform, in Echtzeit, intelligent vernetzt, übersichtlich, einfach handhabbar und vor allem sicher in jeder Hinsicht. Die Summe ist eben mehr wert als seine Teile. Das gilt in der smartenWelt noch viel mehr als in der physischen Welt allein. Die Vernetzung ist demnach Schlüssel und Eintrittskarte in die Smart City. Alle Möglichkeiten Es mag auf den ersten Blick futuristisch klingen, diese enormen Datenmengen gewinnbringend für die Bürger einer Smart City zusammenzubringen. Aber es wäre doch schön, wenn zum Beispiel bei stark belasteter Luft, der Verkehr automatisch umgeleitet würde, die Parkplatzsuche vereinfacht und die Ampelsysteme entsprechend flexibel angepasst würden. In einer smartenWelt ist noch jedeMenge Luft nach oben. ÜberfüllteAbfalleimer inParkanlagen oder Container an Sammelplätzen sorgen immerwieder für Ärger bei denBürgern. Die smarte Füllstandanzeige sorgt für gezielte Leerungen. Gleiches gilt für die Bewässerung der öffentlichen Grünanlagen. Das spart nicht nur Wasser, sondern optimiert zudem den Personaleinsatz. Smarter geht es kaum noch. Ein anderes Beispiel ist die fehlende Sicherheit im öffentlichen Raum, die von vielen Bürgern immer mehr beklagt wird. Neuralgische Punkte in der Stadt können beispielsweise zur Vandalismusprävention besser smart überwacht, um bei Bedarf gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Ein weiteres riesiges Feld der smarten Anwendungen ist das kommunale Energiemanagement. Per Knopfdruck kämen die Verbräuche von Strom, Wärme und Wasser kommunalenGebäude übersichtlich auf den Bildschirm. In Summe lassen sich somit leicht Energieeinsparpotenziale feststellen, die durch die Ergreifung entsprechender Maßnahmen sukzessive und gezielt erschlossen werden können. Das spart Energie, senkt Kosten und nutzt der Umwelt. Zählerstände werden systematisch erfasst Weitere Infos: michael.sautter@famis-gmbh.de Digitalisierung | FAMIS FAKT 27

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